Miosga zeigt Renten-Clips des jungen Spahn - die klingen ganz anders als heute

Jens Spahn unter Dauerfeuer. Mit Videoausschnitten aus dem Jahr 2007 wollte Moderatorin Caren Miosga den Unionsfraktionsvorsitzenden am Sonntagabend aus der Deckung locken. Gezeigt wurden in der ARD-Sendung Clips aus den Formaten "Anne Will" und "Sabine Christiansen".

Darin warnte ein junger Jens Spahn, dass frühere Generationen die demografischen Probleme ignoriert hätten und seine Generation nun bis 67 arbeiten müsse. Er kritisierte falsche politische Versprechen und forderte eine ehrliche Debatte darüber, wie das Rentensystem angesichts einer geringeren Anzahl von Beitragszahlern pro Rentner langfristig stabil bleibt. Daraufhin schmunzelte der Fraktionsvorsitzende.

Miosga quetscht Spahn aus: "Wie schmerzhaft ist das für Sie?"

So fragte Miosga: "Das ist 17 Jahre her. Herr Spahn, wie schmerzhaft ist es für Sie heute, dass Sie heute derjenige sind, der die ausbremsen muss, die heute für eine Rentenpolitik zugunsten der jungen Generation kämpfen?"

"Zuerst einmal, der Befund bleibt ja richtig, der gerade gemacht wurde und schon 2008 gemacht wurde, dass die Debatte wichtig ist, dass wir lernen müssen, auch in der Gesellschaft diese Debatten auszulösen", wich Spahn aus.

Miosga unterbrach: "Aber ist politisch genug passiert in der Zwischenzeit? Ich glaube nicht."

Spahn will "den Blick auf die 30er werfen"

Spahn entgegnete: "Es ist einiges passiert. Da kam ja die Rente mit 67 in etwa in der Zeit, woher die beiden Ausschnitte kommen. Aber ja, wir haben in den letzten zehn, 15 Jahren in der Rentenpolitik zu wenig getan, um uns auf die 30er vorzubereiten. Der Befund ist weiterhin richtig. Deswegen ist es ja so wichtig, dass wir jetzt auch nicht mit diesem Rentenpaket eins stehen bleiben, sondern den Blick auf die 30er werfen. Aber ja, klar habe ich jetzt eine andere Aufgabe, als ich sie damals, 2008 gehabt habe als Fraktionsvorsitzender".

Hintergrund des Schauspiels war der Renten-Streit innerhalb der Union. Noch ist unsicher, ob die Fraktion am Donnerstag geschlossen für das Rentenpaket der Regierung stimmen wird – Spahn führt derzeit Einzelgespräche mit den überwiegend jungen Abweichlern aus Reihen der CDU.