Ivy Ganguly, eine 22-jährige angehende Juristin aus London, erlebte im März 2023 während einer Reise in das marokkanische Atlasgebirge eine plötzliche Veränderung ihrer Gesundheit.
Ein nicht enden wollendes Fieber führte zu Schmerzen, die selbst leichte Berührungen unerträglich machten, schreibt die „Daily Mail“. „Ich war die meiste Zeit im Bett – mein Körper gab einfach auf“, sagt Ganguly.
Ihr Hausarzt sagte anfangs, dass es wahrscheinlich nur ihre Hormone wären und sie sich ausruhen und viel Wasser trinken solle. Die 22-Jährige musste zwei Monate auf eine Diagnose warten, bevor ein Rheumatologe Fibromyalgie feststellte. Es dauert für viele Betroffene durchschnittlich drei Jahre, bevor die Erkrankung erkannt wird.
Ursachen und Mechanismen der Fibromyalgie
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die sich durch weit verbreitete Schmerzen, Erschöpfung und Schlafstörungen manifestiert. Laut Professor Gary Macfarlane von der University of Aberdeen kann sie sich nach physischen oder emotionalen Belastungen entwickeln.
"Die Nerven, die Schmerzsignale übertragen, feuern weiter, obwohl sie es nicht sollten", erklärt Macfarlane. Die „Daily Mail“ berichtet von zwei Studien, die genetische Varianten identifizierten, die Fibromyalgie mit anormaler Schmerzverarbeitung im Gehirn verbinden.
Behandlungen zielen darauf ab, dass Patienten ihre Erkrankung verstehen
„Es gibt kein Heilmittel“, stellt Macfarlane klar. Behandlungen der Fibromyalgie zielen darauf ab, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Der Professor hebt hervor, dass erfolgreiche Ansätze Bewegungs-, Bildungs- und psychologische Unterstützung kombinieren.
"Es geht darum, den Menschen zu helfen, ihre Erkrankung zu verstehen," sagt er. Er betont den mangelnden Zugang zu Therapien: Wartezeiten sind lang und speziell geschulte Therapeuten rar.
An Fibromyalgie erkrankt: Persönlicher Weg zur Besserung
Nach neun Monaten des Leidens entschied sich Ivy, eine spezialisierte Klinik aufzusuchen. Dort erhielt sie das Antidepressivum Amitriptylin, welches ihre Symptome signifikant linderte. Mit der neuen Medikation konnte sie ihre Schmerzen besser kontrollieren und ihre Fitness schrittweise steigern, berichtet die „Daily Mail“.
Trotz der Fortschritte bleibt Fibromyalgie eine Belastung, die Ivy zu einer Anpassung ihres Lebensstils zwingt. Dennoch fühlt sie sich, dank gezielter Planung und Unterstützung, wieder selbstbestimmter.
Was Sie noch über Fibromyalgie wissen müssen
- Die Schmerzen bei Fibromyalgie sind oft im Nacken, Rücken und Brustkorb sowie in den Armen und Beinen lokalisiert.
- Häufig treten auch Magen-Darm-Probleme und Atembeschwerden auf.
- Fibromyalgie betrifft etwa zwei Prozent der Bevölkerung, insbesondere Frauen im mittleren Alter.
- Einige Ärzte betrachten die Krankheit nicht als eigenständig oder nicht existent und stufen sie als psychosomatisch ein.