Weilheim will Stadtbus-Defizit senken und trotzdem ÖPNV-Angebot verbessern

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

Kommentare

Neue Pläne für den defizitären Stadtbus hat die Stadt Weilheim (im Bild an der Haltestelle Unterer Graben). © EMANUEL GRONAU

Weilheim, Eberfing und Wielenbach planen ein On-Demand-Modell für den Nahverkehr. Ziel ist eine Verbesserung des Nahverkehrs und eine Senkung des Stadtbus-Defizits.

Die Stadt Weilheim und die Gemeinden Eberfing und Wielenbach planen ein gemeinsames On-Demand-Modell für den öffentlichen Nahverkehr. Ziel ist zum einen die Verbesserung des Mobilitätsangebots, zum anderen eine Senkung des Stadtbus-Defizits.

Wie dieses Bedarfs-Modell konkret aussehen soll, steht noch in den Sternen. Aktuell befindet sich das Projekt laut Stadt in der Anfangsphase; erste Entwürfe, wie die Verbindung zwischen Stadtbus und Ruf-System aussehen könnte, sollen am kommenden Mittwoch bei der Sitzung des Hauptausschusses des Weilheimer Stadtrates vorgestellt wurden (8.30 Uhr Rathaus).

Linien könnten ausgedünnt werden

Laut Thomas Buchner, dem Sachgebietsleiter des zuständigen Ordnungsamts bei der Stadt, ist es durchaus möglich, dass das Ruf-System einzelne Haltestellen des Stadtbusses ersetzt und eventuell bestimmte Linien ausgedünnt werden. Dafür könnten mit einem Auto oder einem Kleinbus auch Bereiche angefahren werden, die bisher nicht über den Stadtbus angebunden sind, beispielsweise Tankenrain oder Deutenhausen.

Ob das Ruf-System auch am späteren Abend und an den Wochenenden zur Verfügung steht, ist noch offen, so Buchner. Das Bedarfs- oder Rufmodell sieht vor, dass Fahrzeuge nur dann fahren, wenn sie über eine App, Website oder telefonisch gebucht werden; der Stadtbus indes folgt einem festen Fahrplan.

Vorbild für das neue Modell ist der Blaue-Land-Bus, der im Raum Murnau verkehrt und an den auch die Gemeinden Eglfing und Obersöchering angeschlossen sind. Ihn gibt es seit einem Jahr.

Für die Stadt geht es in erster Linie darum, das Defizit des Stadtbusses – derzeit rund eine Million Euro pro Jahr – zu senken. Dass es Veränderungen beim Stadtbus geben werde, hatte Bürgermeister Loth bereits im Juli angedeutet, nachdem wegen des MVV-Beitritts die Tickets massiv teurer geworden waren. Der Stadtbus Weilheim, fünf Busse, vier Linien, wird von den Stadtwerken, einer 100-prozentigen Tochter, betrieben. Das Defizit trägt allerdings die Stadt.

Für die Gemeinde Eberfing ist das Angebot über das Bedarfs-Modell „sehr interessant“, wie Bürgermeister Georg Leis auf Anfrage sagte. Denn damit könnten gerade ältere Eberfinger leichter direkt in die Nähe ihres Arztes oder ihrer Apotheke kommen, als dies mit einem Bus mit festen Haltestellen möglich wäre. Entscheidend sei die Höhe der Kosten, die der Gemeinde entstünden. Bislang habe man ja nur beschlossen, ein Verkehrsplanungsbüro zu beauftragen. „Dann müssen wir schauen, was für uns sinnvoll ist“, so Leis.