Steuern rauf, Reiche raus? Nach dem Wahlsieg von Zohran Mamdani gibt es Berichte über geplante Massenabwanderungen von Millionären. Die Steuerpläne des neuen Bürgermeisters polarisieren die Leserschaft. Besonders kontrovers stehen sich Leser gegenüber, die vor den Folgen sozialistischer Politik warnen, und jene, die die Belastung durch die Steuererhöhung eher gelassen sehen. Dazwischen fordern einige Leser soziale Gerechtigkeit, während andere Migrationstrends, politische Hintergründe und Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt abwägen.
- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: US-Makler prophezeien Exodus von New Yorks Millionären: „Mein Handy klingelt Sturm“
Kritik an Mamdanis Politik
Ein Großteil der Leser lehnt sozialistische Politik grundsätzlich ab. Die Wahl von Zohran Mamdani wird als riskantes Experiment für New York bewertet. Viele Kommentatoren sehen darin das Wiederaufleben wirtschaftlich gescheiterter Ideen: mehr Umverteilung, höhere Steuern, weniger Leistungsanreize. Die Argumentation folgt einem klaren Muster: Sozialismus führe zu Gleichmacherei und wirtschaftlichem Niedergang. Der Vergleich zu Deutschland fällt häufig – als warnendes Beispiel für zu hohe Abgaben, wachsende Bürokratie und sinkende Investitionsbereitschaft. Hinter der Kritik steht die Sorge, dass wirtschaftliche Stabilität politischem Idealismus geopfert wird.
"Die Wahl von Mamdani war wichtig. Denn jetzt können die jungen Möchtegern-Sozialisten in den USA einmal hautnah erleben, was so jemand mit einer Stadt wie New York anstellen kann. Denke, das wird den Amerikanern für die nächsten Jahrzehnte den Sozialismus austreiben." Zum Originalkommentar
"Es ist überall dasselbe: Mit sozialistischen Versprechungen werden die Wähler aus der ärmeren Schicht angelockt. Den Armen wird es danach natürlich nicht besser gehen, es werden bloß noch mehr Menschen gleich arm, denn irgendwer müsste die versprochenen Wohltaten ja finanzieren." Zum Originalkommentar
"Auch Mamdani wird noch lernen, dass Sozialismus nur funktioniert, solange man ihn vom Geld 'der Anderen' bezahlen kann. Sind 'die Anderen' dann weg - samt ihrem Geld - ist die Messe gelesen. Und am Ende braucht man wieder Politiker wie Milei, die den Schaden richten." Zum Originalkommentar
Debatte um Vermögen und Steuerfolgen
Mehrere Leser stellen die Aufregung über die geplante Steuererhöhung in New York infrage. Zwei Prozentpunkte mehr für Spitzenverdiener seien weder existenzbedrohend noch revolutionär, argumentieren sie. Andere warnen jedoch vor psychologischen Effekten: Auch moderate Steuererhöhungen könnten Investoren abschrecken oder zur Standortflucht führen. Der Vergleich zu Deutschland liegt nahe, wo hohe Abgabenlast und Kapitalabwanderung längst diskutiert werden. Die Debatte zeigt, wie sehr Steuerpolitik zu einem Symbol für Gerechtigkeit geworden ist – und wie schwer es geworden ist, zwischen Pragmatismus und Prinzipien zu unterscheiden.
"Naja, ob ein Millionär jetzt 2 % mehr oder weniger Steuern zahlen muss, wird diesen nicht viel ärmer machen. Vor allem wenn diese wahrscheinlich eh nur auf einen Teil ihrer Einnahmen Steuern zahlen werden." Zum Originalkommentar
"Im Unterschied zu Deutschland müssten in New York Milliardäre erstmalig Steuern zahlen. Da ist mein Mitleid sehr gering. Dann wandern sie halt ab. Ihr Asset, die Immobilien und Firmen, verlören dann unfassbar an Wert. Was den einen oder anderen Milliardär dann zum Millionär machen würde." Zum Originalkommentar
"Ist doch normal, sehen wir doch auch hier in Deutschland: Jede Steuererhöhung sorgt dafür, dass Kapital und Wirtschaft abwandern. Nur in Deutschland hat die Politik das Ganze auf die Spitze getrieben, sodass inzwischen eine Massenabwanderung eingesetzt hat und der große Stellenabbau eingesetzt hat. Die Lage in Deutschland erreicht inzwischen ein existenzbedrohendes Ausmaß für Bevölkerung, Sozialsysteme und Staat." Zum Originalkommentar
Migration und Kapitalflucht
Viele Kommentatoren bezweifeln, dass eine geringfügige Steuererhöhung eine Massenflucht der Reichen auslösen wird. Der Umzug in andere Bundesstaaten wie Florida sei eher symbolisch als ökonomisch motiviert. Zwar gebe es eine gewisse Standortkonkurrenz innerhalb der USA, doch die Attraktivität New Yorks – kulturell, wirtschaftlich, infrastrukturell – überwiege für die meisten Wohlhabenden. Die Diskussion spiegelt ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Berichterstattung: Steuerpolitik polarisiert, aber sie allein entscheidet selten über den Verbleib von Kapital.
"Man kann zwar von den Reichen sparen lernen, aber wer wird New York wegen 2 % mehr Steuer denn wirklich verlassen, wenn genug Vermögen vorhanden ist. Ein Wohnortwechsel kostet schließlich auch Geld, wenn man eine Immobilie verkaufen und eine neue erwerben und auf die eigenen Bedürfnisse einrichten muss." Zum Originalkommentar
"'Das Ziel vieler Wohlhabender: Florida'. Kann ich verstehen. Da ist das Wetter auch besser als in New York. Jeder bekommt das, was er gewählt hat. Davon können insbesondere wir hier in Deutschland seit Jahren ein Lied singen." Zum Originalkommentar
Kritik an Wohnungspolitik und Entwicklung
Ein weiteres zentrales Thema ist die Wohnungspolitik. Leser sehen in Mietpreisbegrenzungen und staatlicher Regulierung Parallelen zu Berlin und Hamburg. Solche Maßnahmen, so der Tenor, verschärften langfristig den Mangel an Wohnraum, weil Investoren abgeschreckt würden. Der Hinweis auf die Erfahrungen in Deutschland wird zum Argument gegen sozialistische Experimente in den USA: Politisch populär, wirtschaftlich kontraproduktiv. Die Skepsis richtet sich weniger gegen soziale Gerechtigkeit als gegen planwirtschaftliche Steuerung – eine Linie, die in der Leserschaft auffallend konstant verläuft.
"Die Kommentatoren, welche hier jetzt in der Wahl eines Sozialisten den goldenen Pfad Richtung bezahlbaren Wohnraum erblicken, können ja mal nach Berlin oder meinethalben Bonn blicken, mit ihren Mietdeckeln. Das Ganze hat nur dazu geführt, dass kein Mensch mehr in die Mietimmobilie als Anlage investiert ..." Zum Originalkommentar
"Wie in Berlin und Hamburg. Es wird Viertel geben, die völlig in Kriminalität und Drogen versinken." Zum Originalkommentar
"New York erinnert mich ein bisschen an Hamburg. Beide werden erst merken, was ihnen blüht, wenn es zu spät ist." Zum Originalkommentar
Politik und Wahlverhalten im Faktencheck
Einige Leser bemühen sich um eine faktische Klärung. Mamdani, so ihre Argumentation, sei kein Marxist, sondern ein linker Demokrat im amerikanischen Kontext. Viele Entscheidungen – etwa zur Steuerpolitik – lägen ohnehin bei der Gouverneurin des Bundesstaates New York. Die Kommentatoren kritisieren teils überzogene Schlagzeilen und verweisen auf das komplexe politische System der USA. Auch Wahlbeteiligung, Zuständigkeiten und Parteidynamiken werden analysiert. Diese Stimmen stehen für ein Bedürfnis nach Differenzierung: zwischen berechtigter Kritik und medialer Dramatisierung.
"Die Wahlbeteiligung war 45 %, was für dortige Verhältnisse viel ist. Rechnet man aber alle dort Lebenden ein, haben ~15 -10 % Mamdani gewählt." Zum Originalkommentar
"Kann in den USA ein normaler Bürgermeister Steuern erhöhen? Oder wird das vom Bundesstaat bzw. der Regierung Trump für alle gemacht?" Zum Originalkommentar
"Fragt sich nur, wieso die New Yorker Mamdani gewählt haben. Vermutlich, weil das alte Argument, dass die Reichen mit ihrem Geld Wohlstand für alle schaffen, hier in der Realität nicht eingetreten ist. Zumindest für bezahlbaren Wohnraum hat das ganze Geld auch nicht gesorgt. Da wurden auch nur Wohnungen im ganz oberen Preissegment gebaut." Zum Originalkommentar
Stimme für soziale Fairness
Eine kleinere, aber deutlich formulierte Gruppe verteidigt die Idee sozialer Umverteilung. Wohlhabende hätten eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft, betonen sie, und moderate Steueranhebungen seien kein Angriff auf Freiheit, sondern Ausdruck von Fairness. Die Kritik an den Reichen wird moralisch begründet: Wer profitiere, müsse beitragen. Zugleich mahnen einige Stimmen zu Mäßigung – Umverteilung dürfe nicht in Neid umschlagen. Diese Position verweist auf einen wachsenden Wunsch nach sozialer Balance, ohne die Wirtschaftskraft zu gefährden.
"Es funktioniert nur mit einem Miteinander! Siehe Schweiz! Eat the rich ist der falsche Weg." Zum Originalkommentar
"Wenn die Leute rennen, die meist das Geld geerbt und nicht erarbeitet haben, ist das kein Skandal, sondern das übliche Armutszeugnis der Superreichen, denen es egal ist, ob andere Menschen halbwegs überleben können. Die Mär vom Exodus wird gepflegt, um auf keinen Fall an mehr Gerechtigkeit teilnehmen zu müssen. Arme Menschheit." Zum Originalkommentar
"1. Million Dollar Vermögen. Das sind umgerechnet 850.000 Euro. So viel Vermögen hat jemand, der z.B. im Randbezirk von München, Stuttgart oder Köln ein Reihenhaus besitzt oder in New York eine 70 qm große Wohnung. Diesen Leuten etwas wegzunehmen, ist unanständig. Die haben regelmäßig hart dafür gearbeitet." Zum Originalkommentar
"Warum sollen die Wohlhabenden, die sich ihr Geld redlich verdient haben, immer als Ersatzsozialamt für die Faulen und bequemen Bürger dienen? Das ist purer Kommunismus ..." Zum Originalkommentar
Ironie & Sonstiges
Andere begegnen der Aufregung mit Ironie. Zwischen Spott und Pragmatismus fordern sie, Mamdani zunächst an seinen Ergebnissen zu messen. Übertriebene Untergangsszenarien oder apokalyptische Prognosen über New York werden belächelt. Der Tonfall schwankt zwischen Distanz und Überdruss: weniger Empörung, mehr Skepsis gegenüber der Dauererregung im politischen Diskurs.
"Ach was, Sozialismus funktioniert und schafft ein lebenswertes Umfeld für alle! Dieses Mal ganz bestimmt!" Zum Originalkommentar
Diskutieren Sie mit: Flucht der Reichen – Mythos oder Zeichen politischer Zeitenwende? Droht nach den Steuerplänen in New York wirklich ein Exodus der Wohlhabenden, oder ist die Debatte um Mamdanis Politik vor allem von Stimmungsmache geprägt? Welche Auswirkungen erwarten Sie – und wie viel Verantwortung tragen Wohlhabende für das Gemeinwohl einer Stadt? Teilen Sie Ihre Gedanken und diskutieren Sie mit!