Nach Absprachen mit Abfallwirtschaft und Ehrenamtlichen bleibt der Standort der Kreislaufhütte in Eching erhalten und wird weiter betreut.
Eching – Nach „sorgfältiger Bewertung der Situation rund um die Tauschhütte“ hält die Echinger Gemeindeverwaltung an dem Projekt und dem derzeitigen Standort fest. Das teilte die Kommune nun in einer Pressemitteilung mit.
Die Tauschhütte oder auch Kreislaufhütte „Hin & Weg“ war ein Wunsch der Bürgerinnen und Bürger bei einem früheren Bürgerhaushalt und wurde im Rahmen des Echinger Klimafrühlings im April 2023 eröffnet. Sie ist ein rund um die Uhr öffentlich zugänglicher Ort, an dem Menschen die Möglichkeit haben, ausrangierte Gebrauchsgegenstände oder Kleider abzugeben und im Gegenzug andere Dinge mitzunehmen.
Tauschhütte verkommt immer wieder zur Müllhalde
Allerdings ist die Tauschhütte in letzter Zeit mehr und mehr zu einer Müllhalde verkommen, weil viele Menschen ihren Unrat dort abgeladen haben. „Zudem wurde der Verwaltung berichtet, dass einige Personen teilweise den ganzen Tag vor der Hütte verbringen und mit den gesammelten Gegenständen gewerblich handeln würden.“
Bürgermeister Sebastian Thaler hielt schon damals an dem Vorhaben fest. „Die ‚Hin & Weg‘-Hütte hat sich zu einem richtigen Treffpunkt entwickelt und wird sehr gut angenommen – auch über die Grenzen Echings hinweg. Die Differenzierung zwischen noch brauchbaren und müllreifen Gegenständen fällt einigen Personen jedoch schwer. Ein Team aus ehrenamtlichen Patinnen räumt nahezu täglich in der Hütte auf, und der Gemeindebauhof entsorgt den gesammelten Müll“, heißt es in der Mitteilung der Kommune.
Tauschhütten-Patin dokumentiert einen Monat und kommt zu Fazit
Eine der Tauschhütten-Patinnen habe demnach über einen Zeitraum von einem Monat ihre täglichen Beobachtungen rund um die Hütte dokumentiert. Zudem fand ein fachlicher Austausch mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und dem Verein Kreislaufschränke e. V. statt. Das Ergebnis: „Der Gegenstandskreislauf funktioniert gut – die meisten Dinge wechseln innerhalb von ein bis zwei Tagen den Besitzer. Müllaufkommen entsteht überwiegend durch Aussortieren durch die Paten vor Ort, weniger durch gezielte Sperrmüllablagerung. Die Nutzung verläuft überwiegend respektvoll und geordnet; illegale Handlungen wurden nicht beobachtet. Im Gegenteil: Die Hütte stärkt das soziale und kulturelle Miteinander – an der Tauschhütte wurden bereits Freundschaften geschlossen.“ Der AWM teilt die Einschätzung.
Gemeinsam mit Vhs-Leiterin Daniela Kirschstein und Klimaschutzmanagerin Lena Herrmann machte sich Thaler selbst in Bild vor Ort. „Die Tauschhütte ist ein Ort, an dem Menschen Nachhaltigkeit leben. Ausgemusterte Kleidung, gebrauchte Haushaltsgeräte oder Spielsachen liegen nicht mehr länger in den Echinger Kellern, sondern erfreuen den neuen Eigentümer. Wie bei allen derartigen Projekten und Treffpunkten kommt es teilweise auch zu negativen Erfahrungen. Für mich überwiegt aber ganz klar der Nachhaltigkeitsgedanke des Projekts. Auch ich bringe immer wieder Dinge in die Hütte und freue mich ab und an über ein Fundstück“, so der Rathauschef.