"Stundenlang geweint": Kahle Stelle im Urlaub entdeckt –Lauren (23) erhält Schock-Diagnose

Eigentlich wollte Lauren Johnson aus Newcastle einen Mädelsurlaub in Spanien verbringen, dann entdeckte eine ihrer besten Freundinnen eine kahle Stelle an ihrem Hinterkopf. Zuvor hatte sie ihren Haarausfall auf hormonelle Veränderungen zurückgeführt, die Entdeckung war für sie ein Schock. Per FaceTime stellte ihre Mutter und Friseurin Margaret dann die Diagnose Alopezie (Alopecia areata), möglicherweise ausgelöst durch Stress am Arbeitsplatz.

Haarausfall durch Alopezie: Genetisch bedingt oder Stress am Arbeitsplatz?

"Ich hatte meine nassen Haare hochgesteckt und Holly fragte mich, ob ich mir versehentlich unter der Dusche den Rücken der Haare rasiert hätte", erinnerte sich die 23-jährige Tierarzthelferin. "Ich habe stundenlang im Badezimmer geweint, ich hatte keine Ahnung, was passiert war oder was die Ursache sein könnte."

Ihr Hausarzt bestätigte die Vermutung ihrer Mutter, Lauren leide an der Haarverlust-Krankheit Alopezie. Auch bei ihrem Onkel wurde in den Zwanzigern dasselbe Leiden diagnostiziert, Ursache: Stress am Arbeitsplatz. Um die kahlen Stellen zu verdecken, trägt sie nun regelmäßig Perücken.

In der Folgezeit fühlte sich Lauren wenig unterstützt: "Abgesehen von der Diagnose bekam ich keine Hilfe vom Hausarzt: Keine Beratung, keine Überweisung an die Dermatologie und keine nicht-invasiven Behandlungsmöglichkeiten." Inzwischen stehe sie auf der Warteliste, einen Termin erwartet sie allerdings nicht vor August 2026.

Alopecia areata ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Haarwurzeln angreift. Dadurch entstehen runde, kahle Stellen, meist am Kopf. In Großbritannien sind laut "Alopecia.org" über 100.000 Menschen betroffen. Studien legen nahe, dass das Risiko um etwa 30 Prozent steigt, wenn ein naher Verwandter (wie Laurens Onkel) bereits erkrankt ist. 

Stress, etwa durch den Job, löst die Krankheit oft aus. Wie das Medizin-Portal "Doc Check" erklärt, ist es aber nicht die alleinige Ursache. Bei jeder zweiten Person wachsen die Haare innerhalb eines Jahres von selbst nach, bei jeder dritten bleibt der Haarausfall dauerhaft. Im britischen Gesundheitssystem NHS dauert es oft 12 bis 18 Monate, bis Betroffene einen Hautarzt sehen, das berichtet BBC.

Prominentestes Beispiel für Alopecia areata ist Schauspielerin Jada Pinkett Smith. Mit den Worten "Es wird schwierig für mich, das zu verstecken. Da dachte ich, ich teile das einfach, sodass ihr mir keine Fragen stellen müsst“, machte sie die Erkrankung 2022 öffentlich. Inzwischen verzichtet sie gänzlich auf Perücken.