Eine dreiköpfige Familie wollte von der Bay Area nach New York City ziehen, um neue berufliche Chancen zu nutzen. Wie Jen Hyde in einem Artikel bei „Business Insider“ beschreibt, stellten unerwartete Probleme das Familienleben auf die Probe. Das führte dazu, dass ihr Mann allein nach New York zog, während sie mit ihrem Kind in der Bay Area blieb.
Zwischen New York und Bay Area: Wie eine Familie ihre Krise meisterte
Ihr Mann, ein Computerdesigner, musste täglich 90 Minuten pendeln, da seine neue Arbeitsstätte noch nicht fertiggestellt war. Die Familie hatte ihr Budget bereits ausgeschöpft und konnte keine zusätzliche Kinderbetreuung finanzieren. Krankheitstage und Schulferien wurden zu einer großen Belastung.
Wie Hyde in dem Artikel berichtet, entschieden sich die Eltern schließlich, ein Jahr lang an verschiedenen Küsten zu leben. Der Vater zog nach New York, fand dort eine günstigere Wohnung und flog jeden Monat in die Bay Area, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen. „Es war keine leichte Entscheidung“, erklärte Jen, die als Schriftstellerin und Professorin arbeitet. „Aber wir mussten eine Lösung finden, die für uns alle funktioniert.“
FaceTime und vorgekochte Mahlzeiten: So hält die Familie trotz Trennung zusammen
Während seiner Besuche in der Bay Area übernimmt der Vater viele Haushaltsaufgaben und sorgt durch vorgekochte Mahlzeiten für Entlastung. Die Familie hielt den Kontakt durch tägliche FaceTime-Anrufe während des Abendessens und das gemeinsame Lesen eines Buches aufrecht.
„Es ist nicht ideal, aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen“, betonte die Mutter. Wie sie in dem Artikel bei „Business Insider“ beschreibt, betrachten die Eltern diese Lösung als vorübergehend und hoffen, bald wieder dauerhaft zusammenleben zu können.
Pendeln gefährdet das Familienleben
Pendeln kann sich negativ auf das Familienleben auswirken.
- So steigt beispielsweise das Scheidungsrisiko um 40 Prozent, wenn ein Partner täglich mehr als 30 Kilometer zur Arbeit pendelt. Das hat eine schwedische Untersuchung gezeigt.
- Zudem übernehmen Frauen in solchen Partnerschaften oft bis zu 90 Prozent der Hausarbeit, wodurch traditionelle Rollenbilder verstärkt werden.
- Kinder von Pendlern sind einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung zufolge häufiger hyperaktiv und emotional instabil.
- Auch die Familienplanung wird durch Pendeln beeinflusst. Eine Untersuchung deutscher Soziologen ergab, dass Frauen, die täglich mindestens 30 Minuten zur Arbeit pendeln, seltener Kinderwünsche äußern.
- Neben den familiären Auswirkungen belasten lange Arbeitswege auch die Gesundheit der Betroffenen durch Stress, Schlafmangel und Bewegungsmangel.