Auf dem umgestalteten „Plan“ in Moosburg wird wieder nach altem Muster geparkt – obwohl es jetzt 40 Stellplätze weniger gibt. Die Stadt reagiert nun mit einer Maßnahme.
Moosburg – Das frische Granitpflaster strahlt, das neue Wasserspiel hat schon viele Familien mit Kindern angelockt. Doch nicht alles sorgt für Freude, seit der Umbau am Moosburger „Plan“ abgeschlossen ist. Hauptärgernis sind aus Sicht der Stadtverantwortlichen und auch einiger Bürger nun jene Autofahrer, die den Platz nach alter Gewohnheit zuparken.
Denn seit der Neugestaltung ist die Zahl der Parkplätze von 65 auf 25 reduziert worden. Sie befinden sich entlang der Wand vor der Johanniskirche (vier Stellplätze), vor dem Tabak-Geschäft (fünf) und an der Gebäudeseite zwischen Volksbank und Architekturbüro (16). Gekennzeichnet sind sie nicht wie früher durch auffällige Linien, sondern durch sogenannte Parknägel, die sich sehr dezent ins Pflaster einfügen.
Während tagsüber – wenn in Moosburg die Parkraumüberwacher Dienst haben – meist diszipliniert geparkt wird, sieht es abends und nachts oft anders aus. Um zu sehen, wie der „Plan“ von viel mehr Autos als erlaubt zugestellt ist, muss man allerdings nicht einmal vor Ort sein: Einige Moosburger machen sich inzwischen einen Sport daraus, die Falschparker zu fotografieren und an den Facebook-Pranger zu posten. In den Kommentarspalten wird dann üblicherweise wild hin und her diskutiert.
Auch im Stadtrat ist das Thema „Plan“-Parken schon mehrfach aufgeschlagen. Nach Hinweisen von Gremiumsmitgliedern hat das Rathaus reagiert: Anfang Oktober zunächst mit großen Plakaten, die auf die geänderten Regeln hinweisen. Doch gefruchtet hat das nur kurz, wie nun in der jüngsten Sitzung zur Sprache kam. „Leider Gottes parken viele immer noch nicht da, wo man soll“, berichtete Ortschef Josef Dollinger. Er habe sich mit der Straßenverkehrsbehörde und der Parkraumüberwachung nun darauf verständigt, „dass wir teilweise aufschreiben und zusätzlich Hinweise verteilen“. Wer zumindest einen Parkschein bezahle und damit guten Willen signalisiere, der werde vorerst noch von Knöllchen verschont. Dafür bekomme er aber einen kleinen Flyer an den Scheibenwischer gehängt, der auf die neuen Parkregeln verweise. „Ich würde sagen, das machen wir noch bis Weihnachten so – weil‘s immer noch heißt, dass es nicht jeder mitbekommen hat“, sagte Dollinger.
Die Stadträte ermunterte er in seiner Ansprache auch direkt, sich selbst mit einigen Handzetteln auszustatten „und wann immer ihr dort vorbeikommt, sie direkt zu verteilen“. Denn: „Wir wollen die Bürger ein bisschen aufmerksamer machen und schulen.“ In der Zeit, als der Bürgermeister diese Sätze sprach, hätten die Räte gleich einen ganzen Schwung an Zetteln losbekommen: An diesem Abend eröffneten gut zehn Falschparker einfach eine zweite Parkplatzreihe.