Die Niederlande gesellen sich zu Ländern wie Italien, Kroatien, Frankreich, Tschechien, Griechenland und Spanien, die zunehmend mit den Folgen von Overtourism zu kämpfen haben.
Laut einem Bericht des Reisemagazins "Travel and Tour World" hat der Massentourismus in den letzten Jahren eine kritische Schwelle erreicht. Die steigenden Besucherzahlen setzen die Infrastruktur und die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung unter erheblichen Druck.
Massentourismus überrennt Amsterdam: Historische Städte am Limit
In Städten wie Amsterdam, Barcelona und Venedig führt der Touristenansturm zu überfüllten Straßen, steigenden Lebenshaltungskosten und einer Verdrängung der ansässigen Bevölkerung. Besonders betroffen sind historische Stadtzentren und Naturlandschaften, die durch die hohe Besucherzahl ihre Authentizität und ihren ursprünglichen Charme verlieren.
Laut "Travel and Tour World" gibt es mehrere Gründe für die zunehmende Problematik des Overtourism in Europa. Dazu zählen günstige Reisemöglichkeiten durch Billigfluglinien, soziale Medien, die neue Reiseziele populär machen, sowie der Boom von Kurzzeitvermietungen über Plattformen wie Airbnb. So können selbst abgelegene Inseln Ziel von Massentourismus werden. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Städte und Regionen von Touristen überflutet werden, oft weit über ihre Kapazitäten hinaus.
Das sind Europas überlaufenste Reiseziele
Die Folgen sind gravierend: Überfüllte Straßen und öffentliche Verkehrsmittel erschweren den Alltag der Einheimischen. Die Umwandlung von Wohnraum in Ferienunterkünfte treibt die Mietpreise in die Höhe und verdrängt Bewohner aus ihren Stadtteilen. Zudem leidet die Umwelt unter der Belastung durch Abfälle und den übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen.
Das Reisemagazin hat die Massen der Touristenströme nach dem Reiseziel zwischen Januar und November 2025 aufgelistet:
- Paris, Frankreich, 19,5 Millionen Touristen
- Amsterdam, Niederlande: 19 Millionen Touristen
- Barcelona, Spanien: 11,5 Millionen Touristen
- Venedig, Italien: elf Millionen Touristen
- Prag, Tschechien: 9,5 Millionen Touristen
- Dubrovnik, Kroatien: 7,5 Millionen Touristen
- Santorini, Griechenland: 3,2 Millionen Touristen
- Bourton-on-the-Water, Vereinigtes Königreich: 1,3 Millionen Touristen
Abseits der Touristenströme leiden Regionen unter "Untertourism"
Doch während die Reise-Hotspots unter dem Ansturm zusammenzubrechen drohen , fehlen die Touristen andernorts als wichtige Einnahmequelle. Das Urlaubsland Italien will dagegen nun aktiv werden, wie "Südtirol News" berichtet. Das Tourismusministerium habe die Kampagne "99 % of Italy" gestartet, um auf die wenig besuchten Gebiete des Landes aufmerksam zu machen.
Ziel ist es, die Konzentration auf bekannte Hotspots zu reduzieren und Touristen für weniger überlaufene Regionen zu begeistern. Denn auch wenn die meisten Reisenden nach authentischen Erlebnissen suchen, kommen sie doch zu den gehypten Zielen. Es kann sich also lohnen, einen außergewöhnlichen Ort für den nächsten Urlaub anzusteuern.