Leben in Heimat wurde unbezahlbar – Auswanderin spart in Spanien monatlich über 1200 Euro

Fünf Monate nach ihrem Umzug nach Spanien erlebt die Londonerin Nadia Leguel eine finanzielle Entlastung, die sie in Großbritannien nicht mehr für möglich gehalten hätte. Wie sie „Daily Mail“ berichtet, lebt sie heute deutlich günstiger – und spart mehr als 1200 Euro pro Monat.

Leben in London wurde unbezahlbar

Leguel, 52, lebte zuvor allein in einem Zwei-Zimmer-Apartment im Süden Londons. Gegenüber der „Daily Mail“ erklärt sie, dass sie mit 1700 Pfund (rund 1938 Euro) monatlicher Kreditrate, hohen Nebenkosten sowie steigenden Preisen kaum noch über die Runden kam. Auch alltägliche Ausgaben wie Restaurantbesuche oder ein Glas Wein seien für sie „praktisch unbezahlbar“ geworden.

Um finanziell wieder handlungsfähig zu werden, vermietete Leguel ihre Wohnung. Laut „Daily Mail“ erzielt sie dafür monatlich 2500 Pfund (rund 2850 Euro). In der südspanischen Küstenstadt Nerja konnte sie dafür ein vergleichbares Apartment für nur 840 Euro mieten. Auch Nebenkosten fallen deutlich niedriger aus: Für Müll zahlt sie lediglich 16 Euro im Jahr, ihr Stromverbrauch liegt bei etwa 40 Euro monatlich.

Viele Auswanderer schätzen an Spaniens Küstenorten das milde Klima und die Nähe zu Stränden.
Viele Auswanderer schätzen an Spaniens Küstenorten das milde Klima und die Nähe zu Stränden. Getty Images

Spanien: Einsparungen in fast allen Lebensbereichen

Besonders deutlich wird der Unterschied im Alltag. Ein Haarschnitt kostet statt umgerechnet knapp 80 Euro in London nun rund 25 Euro, Restaurantbesuche liegen häufig unter der Hälfte der britischen Preise. Ihren monatlichen Einkauf konnte die Auswanderin von etwa 285 Euro auf etwas über 100 Euro reduzieren. Insgesamt spart sie laut „Daily Mail“ rund 1200 Euro pro Monat, also mehr als 14.000 Euro pro Jahr.

Für Leguel ist der Umzug nicht nur ein finanzieller Schritt, sondern eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. „Ich kann zum ersten Mal seit Jahren wieder durchatmen“, sagte sie dem Blatt.

Wer überlegt, den hohen Lebenshaltungskosten zu entkommen und im Ausland neu zu starten, stößt jedoch schnell auf Herausforderungen, die viele unterschätzen. Ein Blick auf Erfahrungen anderer Auswanderer zeigt, dass hinter sonnigen Bildern oft ein deutlich komplexerer Alltag steht.

Auswanderer warnen: „Nicht alles Sonne und Sangria“ – das sollten Spanien-Fans wissen

Eine Analyse der Plattform „VegOut“ verdeutlicht, dass Spanien-Neulinge besonders häufig an Bürokratie, Sprache und Alltagslogistik scheitern. Viele berichten von langwierigen Behördengängen, komplizierten Visa-Prozessen und kulturellen Unterschieden, die nicht immer sofort sichtbar sind. Auch Einsamkeit und höher als erwartete Lebenshaltungskosten zählen zu den Faktoren, die Auswanderer unterschätzen.

Gleichzeitig bleibt Spanien ein beliebtes Ziel, bietet aber klare Bedingungen, damit der Neustart gelingt: Sprachkenntnisse, realistische Budgetplanung und Geduld mit administrativen Abläufen. Fachleute raten, sich frühzeitig über regionale Unterschiede und rechtliche Voraussetzungen zu informieren. Nur so lässt sich vermeiden, dass der Traum vom Leben in Südeuropa an der Realität des Alltags scheitert.