Eine Pädagogin durch und durch

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Viel Musik und lebenslanges Lernen: In ihrem unterhaltsamen und reich bebilderten Vortrag erzählte die ehemalige Rektorin der Carl-Orff-Grundschule Barbara Schock (stehend, l.) im Museum Erding aus ihrem Leben. © Vroni Vogel

Die ehemalige Rektorin der Carl-Orff-Grundschule gewährte Einblicke in ihr Leben. Ihre Veeh-Harfen-Gruppe Animato sorgte für die musikalische Gestaltung.

Musik, Leidenschaft fürs Unterrichten, lebenslanges Lernen und sportliche Bewegung: Die ehemalige Rektorin der Carl-Orff-Grundschule Barbara Schock bringt ihre pädagogische Erfahrung weiterhin in verschiedene Projekte ein. Im Museum Erding gewährte die 75-Jährige mit ihrem unterhaltsamen und reich bebilderten Vortrag Einblicke in ihr Leben. Die musikalische Gestaltung übernahm ihre Veeh-Harfen-Gruppe Animato.

Musik gebracht mit Veeh-Harfen-Gruppen

Das gut besuchte Erzählcafé wurde vom Katholischen Bildungswerk in Kooperation mit dem Museum organisiert. Schock habe in Erding, Taufkirchen, Landshut und Österreich Veeh-Harfen-Gruppen und komme damit „zu vielen Leuten“ – auch regelmäßig zu den Schulkindern an ihre ehemalige Wirkungsstätte, um mit ihnen zu musizieren.

Ihr erstes Instrument sei jedoch die Flöte gewesen. „Die Flöterei hat mich ein Leben lang begleitet“, meinte sie salopp. Die musikbegeisterte Pädagogin spielt zudem Klavier, Orgel und Querflöte. Im Musikkeller stehen außerdem zwei Alphörner, die das Ehepaar Barbara und Helmut Schock gemeinsam ertönen lässt. Das Orgelspiel habe sie mit fünfzig Jahren erlernt und gestalte damit Gottesdienste im Krankenhaus.

Die Neigung zur Musikpädagogik und Kunst wurde Barbara Schock gewissermaßen in die Wiege gelegt. Ihr Vater, der Musikpädagoge und Komponist Hermann Regner, stammte aus dem Allgäu und arbeitete am Carl-Orff-Institut in Salzburg. Die Mutter, eine Berlinerin, war Schriftstellerin und veröffentlichte ihre Bücher unter dem Namen Catarina Carsten.

Im Allgäu verbrachte Tochter Barbara mit ihren zwei Brüdern die ersten acht Jahre. Es sei „viel Hausmusik“ gemacht worden, wobei die Freude am Musizieren im Mittelpunkt gestanden sei. Später sei die Familie nach Baden Württemberg und dann nach Salzburg gezogen. Dort absolvierte die Gymnasiastin 1970 ihr Abitur und beschloss, in München Pädagogik zu studieren, um Grundschullehrerin zu werden.

Zwei Jahre später heirateten Helmut und Barbara Schock standesamtlich in Salzburg im Schloss Mirabell. Zur Familie gehören zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Als junge Lehrerin habe sie der berufliche Weg nach Taufkirchen geführt, wo abends „noch die Gehsteige hochgeklappt“ worden seien. Schock erinnerte sich auch daran, dass sie 43 Viertklassler in Inning unterrichtet habe, was damals ohne Weiteres möglich gewesen sei.

An der Carl-Orff-Grundschule hat die musikalische Lehrerin Spuren hinterlassen. Sie war zwölf Jahre Konrektorin in kollegialer und freundschaftlicher Zusammenarbeit mit der damaligen Schulleiterin Marie-Luise Ruppert und anschließend zwölf Jahre Rektorin bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2016. Drei Mal sei dort mit den Grundschulkindern Orffs Weihnachtsspiel einstudiert worden. Eine Aufführung habe 1996 Liselotte Orff, die Ehefrau des Komponisten, besucht.

„Mein Hauptberuf war Lehrerin und er hat mich voll und ganz erfüllt“, erzählte Schock, die noch immer mit Begeisterung ihr Wissen weitergibt. Sie selbst habe „gute und schlimme Lehrer“ erlebt. Letztere hätten sie dazu motiviert, „es besser zu machen“ und sich dafür ausbilden zu lassen. Der Lehrberuf sei für sie immer eine Berufung gewesen. Im Museum Erding folgte das aufmerksame Publikum den mit Anekdoten gewürzten Ausführungen, lauschte der Veeh-Harfen-Musik und machte, von Schock ermuntert, bei einem Tanz im Sitzen mit.

Die Bewegung ist der agilen Seniorin sehr wichtig. Täglich mindestens 10 000 Schritte würde das Ehepaar bei Spaziergängen zurücklegen und sei außerdem gern mit dem E-Bike unterwegs.