In Australien sorgt die rechtsextreme Senatorin Pauline Hanson für Empörung. Am Montag erschien sie im Parlament in einer Burka – ein politisches Statement, mit dem sie ein landesweites Verbot von Vollverschleierungen durchsetzen möchte.
Hanson griff zu der Aktion, nachdem ihr zuvor die Erlaubnis verweigert worden war, einen entsprechenden Gesetzesentwurf einzubringen. Als sie den Senatssaal mit der Burka betrat und sich weigerte, die Verschleierung abzunehmen, wurde die Sitzung unterbrochen. Das berichtet Reuters.
"Rassistische Senatorin, die unverhohlenen Rassismus an den Tag legt"
Die Reaktionen fielen scharf aus. Die Grünen-Senatorin Mehreen Faruqi sagte: "Eine Kleiderordnung mag eine Entscheidung der Senatoren sein, aber Rassismus sollte nicht die Entscheidung dieses Senats sein. Dies ist eine rassistische Senatorin, die unverhohlenen Rassismus und Islamfeindlichkeit an den Tag legt, Herr Präsident. Und jemand, irgendjemand, sollte sie dafür zur Rede stellen, und da Sie den Vorsitz innehaben, sollten Sie das tun."
Auch die unabhängige Senatorin Fatima Payman kritisierte den Auftritt scharf: "Wenn es hier um die Kleiderordnung geht, missachtet sie eine Religion. Sie missachtet die Muslime da draußen, die australischen Muslime, das ist absolut verfassungswidrig. Das muss sofort geklärt werden, bevor wir fortfahren. Es ist eine Schande, es ist eine Schande."
Senat verbannte Pauline Hanson für die nächsten sieben Sitzungstage aus dem Parlamentssaal
Beide Politikerinnen sind Musliminnen. Einen Tag später zog der Senat die Konsequenzen: Hanson wurde für die nächsten sieben Sitzungstage aus dem Parlamentssaal verbannt. Hanson, Senatorin für Queensland, ist seit den 1990er Jahren für ihre strikt einwanderungskritischen Positionen bekannt und wendet sich seit Langem gegen islamische Kleidung. Bereits 2017 trat sie im Parlament in einer Burka auf und forderte ein Verbot.