So verändert sich das Einkaufen im Supermarkt ab 2026: Das sollten Sie wissen

Im nächsten Jahr wird Einkaufen noch transparenter und digitaler. Supermärkte und Drogerien passen Sortimente, Kennzeichnungen und Services an. Ob Fleisch aus höheren Haltungsformen, rezeptfreie Medikamente aus dem Online-Shop oder digitale Treueangebote – Kunden spüren die Veränderungen direkt beim Einkauf.

Kein Frischfleisch mehr aus Haltungsform 1

Ab Januar 2026 nimmt Aldi Süd Frischfleisch aus der Haltungsform 1 vollständig aus dem Sortiment. Betroffen sind davon Rind, Schwein, Hähnchen und Pute bei der Eigenmarke, was rund 90 Prozent des Fleisch-Angebots ausmachen. Markenartikel und internationale Spezialitäten sind davon ausgenommen. 
Im Rahmen der Initiative #Haltungswechsel verfolgt das Unternehmen das Ziel, bis 2030 sein gesamtes Frischfleischangebot, alle gekühlten Fleisch- und Wurstwaren sowie die Trinkmilch konsequent auf höhere, tierwohlgerechtere Haltungsformen umzustellen.

„Mit dem Verzicht auf Frischfleischprodukte aus Haltungsform 1 setzen wir bei ALDI SÜD ein klares Zeichen für mehr Tierwohl. Die Nachfrage nach Artikeln aus höheren Haltungsformen wächst stetig und belegt eindeutig: Diesen Weg zu mehr Tierwohl gehen unsere Kund:innen mit. Die Gesellschaft ist bereit für eine tierwohlgerechtere Nutztierhaltung“, sagt Dr. Julia Adou, Director Sustainability bei ALDI SÜD

Neue Tierhaltungs-Label

Ab März 2026 muss jede Packung Schweinefleisch ein staatliches Label tragen. Ziel der neuen Kennzeichnung ist es, mehr Transparenz über die jeweiligen Haltungsbedingungen von Nutztieren zu schaffen und Verbrauchern so eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen. 

Die Kennzeichnung informiert neutral und ohne Wertung darüber, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden – etwa wie viel Platz sie im Stall hatten oder ob ihnen Auslauf bzw. Weidezugang zur Verfügung stand. Insgesamt werden fünf Haltungsformen unterschieden. In einem ersten Schritt gilt die staatliche Tierhaltungskennzeichnung für frisches Schweinefleisch – sowohl für verpackte Ware im Supermarkt als auch für unverpacktes Fleisch an der Frischetheke. 

  1. Stall: Die Tiere leben im geschlossenen Warmstall. Jedes Tier hat zwischen 0,5 und 1 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist die gesetzliche Mindestanforderung.
  2. Stall + Platz: Sie haben im Vergleich zur Haltungsform „Stall“ mindestens 12,5 Prozent mehr Platz.
  3. Freiluftstall: Den Schweinen wird innerhalb des Stalls ein dauerhafter Kontakt zum Außenklima ermöglicht.
  4. Auslauf/Weide: Mindestens 50 Prozent mehr Platz als in der Haltungsform „Stall“ und jederzeit Zugang ins Freie.
  5. Bio: Die Schweine haben hier mindestens 150 Prozent mehr Platz als in der Haltungsform „Stall“. Es gelten weitere Anforderungen des EU-Öko-Rechtsrahmens. 

Medikamente von dm 

Bis Ende 2025 plant der Drogeriemarkt dm den Start einer eigenen Versandapotheke. Künftig sollen apothekenpflichtige, aber rezeptfreie Produkte sowie apothekenexklusive Kosmetik direkt zu den Kunden nach Hause geliefert werden. 

In Deutschland dürfen Drogerien normalerweise keine apothekenpflichtigen Medikamente verkaufen. dm umgeht dies, indem das Unternehmen in der tschechischen Stadt Bor eine Apotheke gegründet hat. Von dort aus dürfen rezeptfreie Arzneimittel legal nach Deutschland versendet werden. 

Der Verkauf erfolgt über den dm-Onlineshop. Auf Wunsch können die Produkte nach dem Click-and-Collect-Prinzip in einer dm-Filiale abgeholt oder alternativ nach Hause bestellt werden. Mitbewerber Rossmann und Discounter-Riese Lidl haben ähnliche Ambitionen.

Digitale Treueprogramme

Das Smartphone wird beim Einkaufen immer mehr zum festen Begleiter: Viele Händler setzen seit Jahren verstärkt auf digitale Treueprogramme. Die meisten Händler wie Rewe, Penny und Andere haben digitale Bonusprogramme bereits eingeführt – nur Aldi hielt sich bislang zurück. Nun testet mit Aldi Nord einer der letzten großen Discounter ein eigenes Punktesystem per App.

Wer künftig von den besten Rabatten und Angeboten profitieren möchte, wird in fast jedem Supermarkt die entsprechende App benötigen.