Vor wenigen Tagen waren drei chinesische Astronauten zeitweise auf der Raumstation Tiangong gestrandet und erst nach tagelanger Verspätung zur Erde zurückgekehrt. Jetzt sitzen die Mitglieder der Nachfolgemission "Shenzhou 21" im Weltall fest. Seit dem 31. Oktober an Bord, ist eine sichere Rückkehr der Crew nun gefährdet, erklärt ein Artikel der Wissenschaftsplattform "Live Science".
Drei chinesische Astronauten gerettet, Nachfolgecrew gestrandet
Diese Umstände hängen mit der Heimreise der drei Astronauten der vorangegangenen Mission "Shenzhou 20" zusammen. Nachdem die Rückkehrkapsel der Shenzhou 20-Taikonauten durch Weltraumschrott beschädigt worden war, musste das Raumschiff genutzt werden, das ursprünglich für die Shenzhou 21-Mission vorgesehen war.
Bereits am 28. November soll eine weitere Rückkehrkapsel für die drei Astronauten nach Tiangong gestartet werden. Sollte es in der Zwischenzeit allerdings zu einem weiteren Einschlag durch Weltraumschrott kommen, wäre eine sichere Heimreise gefährdet.
"Ich bin sehr froh, dass sie (Anm.: die Shenzhou-20-Astronauten) nach Hause gekommen sind, aber es ist etwas beunruhigend, dass die Ersatzcrew offenbar kein Objekt hat, um zur Erde zurückzukehren", sagte Victoria Samson, Chief Director of Space Security and Stability bei der gemeinnützigen Organisation Secure World Foundation.
China plant bis 2030 bemannte Mondlandung
Die Besatzung von Shenzhou 21 besteht laut Informationen der Deutschen Presse Agentur aus Routinier Zhang Lu sowie den Tiangong-Neulingen Wu Fei und Zhang Hongzhang. Sie werden die nächsten sechs Monate auf der Station leben, sie instand halten, Experimente betreiben und Außenbordeinsätze durchführen.
Tiangong bildet das Kernstück von Chinas ehrgeizigem Raumfahrtprogramm, das unter Xi Jinping massiv ausgebaut wird. Jedes halbe Jahr rotiert ein neues Trio an Astronauten ein, bis Ende des Jahrzehnts plant Peking die erste bemannte Mondlandung.
Ein wachsendes Problem im Orbit bleibt Weltraumschrott: Alte Satelliten, Explosions- und Kollisionsreste sowie kleinste Partikel rasen unkontrolliert in Erdnähe umher. Die Europäische Weltraumagentur ESA geht von über einer Million Stücke, die größer als ein Zentimeter sind, aus.