Die CSU hat ihre Kandidatenliste für die Wahl des Stadtrats am 8. März verabschiedet. Unter den 21 Bewerberinnen und Bewerbern finden sich bekannte und neue Gesichter.
Wolfratshausen – Die CSU startet nicht ohne Reibungsverluste in den Kommunalwahlkampf. Kurz vor der Nominierung der Stadtratskandidaten wurde bekannt: Sepp Schwarzenbach, Kulturreferent des Stadtrats, kehrt den Christsozialen den Rücken. Er wechselt wie berichtet zur Wolfratshauser Liste. Weder Ortsvorsitzender Claudia Drexl-Weile noch Bürgermeisterkandidat Günther Eibl war die Personalie am Montagabend im Gasthaus Löwenbräu eine Erwähnung wert. Die CSU richtet den Blick nach vorne, 21 Frauen und Männer bewerben sich für ein Mandat – die allesamt laut Drexl-Weile besondere Kriterien erfüllen: „Wir sind diesmal einen anderen als den üblichen Weg gegangen.“
Unter den Bewerbern finden sich ältere Semester wie die amtierende Stadträtin Renate Tilke (Jahrgang 1951), der jüngste Kandidat ist der Student Jonas Melf (24). Die Aspiranten, darunter waschechte Wolfratshauser und ein „eingebürgerter Italiener“ (Antonio Zaccone über Antonio Zaccone), repräsentieren alle Bildungsschichten und zeigen einen Querschnitt durch die Berufswelt: von der Versicherungskauffrau Claudia Hollstein über den Straßenbauer David Klachin bis zum Akademischen Rat an der LMU München in Person von Dr. Georg Bauer-Bockhorni.
Die CSU-Stadtratskandidaten
1. Günther Eibl, 2. Claudia Drexl-Weile, 3. Wolfgang Weichlein, 4. Claudia Hollstein, 5. Dominik Zuszek, 6. Melanie Penzkofer, 7. Sebastian Griesbach, 8. Gabriella Meilhaus, 9. Dr. Georg Bauer-Bockhorni, 10. Renate Tilke, 11. Jonas Melf, 12. Laura Bahovic, 13. Jörg Drensler, 14. Andrea Namyslo, 15. David Klachin, 16. Michael Vizzini, 17. Bernhard Böck, 18. Volker Wanner, 19. Antonio Zaccone, 20. Christoph Marklstorfer, 21. Kerstin Arndt.
Sie alle, so Drexl-Weile, seien „bereit und fähig“, den Vorwürfen, die dem Stadtrat immer wieder gemacht würden, „tatkräftig entgegenzustehen“. Dem Gremium werde vorgehalten, dass sich häufig „die Bedenkenträger“ durchsetzen, dass gefällte Beschlüsse anschließend wieder öffentlich in Frage gestellt würden und „Entscheidungen nach parteipolitischen Gesichtspunkten getroffen werden“.
Vor diesem Hintergrund habe die CSU Kandidatinnen und Kandidaten gesucht, die das Wohl der Stadt über eigene Interessen stellen, die teamfähig seien und ergebnisorientiert arbeiten. Drexl-Weile erinnerte beispielhaft an die jahrelange Debatte über den geplanten Bau eines Parkdecks auf dem Hatzplatz: „Wenn Mehrheitsentscheidungen getroffen sind, so sind diese von der Minderheit zu akzeptieren.“ Nur so ließe sich die Zukunft der Flößerstadt gestalten – „und zwar in überschaubarer Zeit“.
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Anders als in der Vergangenheit habe bei der Kandidatensuche nicht die Parteizugehörigkeit im Vordergrund gestanden. Zahlreiche Stadtratsbewerber haben kein CSU-Parteibuch. Der Ortsvorstand habe auch nicht auf Biegen und Brechen versucht, alle 24 zur Verfügung stehenden Plätze zu besetzen. Und: „Wir haben noch kein Wahlprogramm“, bekannte die Vorsitzende. Man wolle den Wolfratshausern nicht nach der Devise „friss, Vogel, oder stirb“ ein fertiges Konzept vor die Nasen halten, sondern die politischen Ziele gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern formulieren. Wie berichtet hat die CSU eine Umfrage – analog und digital – gestartet, um zu erfahren, was den Wolfratshausern unter den Nägeln brennt.
Er wäre der richtige Bürgermeister für Wolfratshausen.
Bei ihrer Kurzvorstellung betonten nahezu alle Bewerber, dass es ihnen wichtig sei, dem Spitzenkandidaten Eibl auf den Bürgermeisterstuhl zu helfen. „Er wäre der richtige Bürgermeister für Wolfratshausen“, unterstrich der CSU-Landtagsabgeordnete und -Landratskandidat Thomas Holz. „Aber er braucht auch eine starke Fraktion“, so der Kochler.
Der erste Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel ist gemacht. Mit 21 von 21 Stimmen segneten die Mitglieder am Montagabend die Vorschlagsliste des CSU-Vorstands für die Wahl des Stadtrats am 8. März ab. (cce)