Sparzwang beim ZDF-Klassiker: Marisa Burger rechnet mit den "Rosenheim-Cops" ab

Marisa Burger (52), die seit Staffel 1 die Sekretärin Miriam Stockl in "Die Rosenheim Cops" verkörperte, meldet Kritik an den Produktionsbedingungen der beliebten ZDF-Serie zu Wort. In einem exklusiven Gespräch mit der "AZ" spricht sie offen über Sparmaßnahmen, sinkende Budgets und die künstlerischen Folgen für das Schauspielerteam.

Beinahe Serien-Aus beim ZDF-Klassiker: Wie "Die Rosenheim-Cops" überlebten.

Marisa Burger über knapperes Budget bei "Rosenheim-Cops"

Die 52-jährige Schauspielerin macht deutlich: Der finanzielle Druck sei über die Jahre unübersehbar geworden. "Im Jahr 2000 haben wir pro Folge zwölf Drehtage gehabt und heute sind wir bei 6,3 Drehtagen für eine Episode", sagte Burger. Dieser Rückgang an Drehzeit erscheine ihr kaum nachvollziehbar – gerade, weil "wir … eines der erfolgreichsten ZDF-Formate" seien. Dennoch werde gespart: "Das Geld wurde jedes Jahr immer weniger."

Marisa Burger sieht die Budgetkürzungen nicht nur als abstrakten Sparzwang, sondern als etwas, das sich konkret auf die Arbeit aller Beteiligten auswirkt: weniger Zeit am Set, weniger Raum, eine Figur wirklich zu entwickeln. "Früher hatten wir die Zeit, unsere Figuren gemeinsam zu entwickeln. Heute wirst du da reingeschmissen und musst einfach nur funktionieren. Man hat einfach nicht mehr die Möglichkeit, sich zu entfalten", so Burger weiter.

Marisa Burger in der neuen Folgen die „Rosenheim-Cops“.
Marisa Burger in der neuen Folgen die „Rosenheim-Cops“. ZDF/Linda Gschwentner

"Rosenheim-Cops"-Star ist schon länger kritisch

Über die Jahre hatte Marisa Burger, die sich über eine neue Hauptrolle freut, immer wieder auf Probleme hingewiesen, die hinter den Kulissen der "Rosenheim-Cops" für Unmut sorgten. Schon lange vor ihrem Ausstieg sprach sie darüber, dass Gagen kaum gestiegen seien und für viele Kolleginnen und Kollegen ein echter Verhandlungsspielraum gar nicht mehr existiere. 

Besonders junge Schauspieler würden mit sehr niedrigen Einstiegshonoraren beginnen, während erfahrene Darsteller trotz jahrelanger Präsenz vor der Kamera keine angemessenen Aufschläge erhielten. Auch ein Inflationsausgleich sei über viele Jahre ausgeblieben, was faktisch einer schleichenden Kürzung gleichkomme. Kritisch sah Burger zudem die Deckelung der Honorare im Vorabendprogramm, die ihrer Meinung nach verhindert, dass der wirtschaftliche Erfolg der Serie bei den Mitwirkenden ankommt.