„Endlich ist wieder Wasser im Becken.“ Miesbachs Badreferent Erhard Pohl machte am Freitagvormittag auf der Baustelle des neuen Warmfreibads keinen Hehl aus seiner Freude. „Das ist ein Meilenstein. Darauf haben wir lange gewartet. Jetzt ist alles sicher.“
Miesbach – Das Signal, dass der Badesaison 2026 in der Kreisstadt nichts im Weg stehen wird, war auch Anlass für den Pressetermin, den Bürgermeister Gerhard Braunmiller angesetzt hatte. Der Zeitpunkt, wenn das Becken erstmals befüllt wird, sei aussagekräftig und passend. „Wir sind in der Zeit, und das wollen wir bildlich belegen“, stellte Braunmiller klar.
Das Edelstahlbecken ist inzwischen abgenommen, jetzt steht der Dichtigkeitsnachweis an. Dann werden die Becken mit Wasser winterfest gemacht. 7,2 Millionen Euro kostet das neue Bad netto. Rund die Hälfte davon entfällt auf Edelstahlbecken und Badtechnik.
Winterpause endet im März
Noch zwei bis drei Wochen wird weitergearbeitet, etwa am Spraypark und dem Kinderbereich. Dann folgt die Winterpause. Im März 2026 geht es mit der Planung des Badbetriebs, Funktionstests, Einweisung und Verlegung des Rollrasens weiter. Auch Heizung und Wärmepumpe werden dann gecheckt. Bis dahin wird auch der Dienstleister feststehen, der den Betrieb des Bades übernehmen soll.
Die feierliche Eröffnung des Warmfreibads ist für Mai 2026 vorgesehen. Vielleicht schafft es dann auch Astrid Güldner (Grüne) mit aufs Bild. Diesmal duldete der CSU-Rathauschef nur Pohl und den Fördervereinsvorsitzenden Bernhard Heidl auf dem offiziellen Foto, nicht aber seine Stellvertreterin. Auf den launigen Hinweis Güldners, eine Frau würde dem Bild guttun, entgegnete Braunmiller knapp, dass das nicht nötig sei. Ein Zeichen für ein Duell im Wahlkampf? Dritter Bürgermeister Franz Mayer (CSU) hielt sich heraus.
„Mutige Entscheidung“
Dass die Entscheidung des gesamten Stadtrats zum damaligen Zeitpunkt sehr mutig war, betonte Heidl und bedankte sich im Namen des Vereins und der Miesbacher Bürger für diesen Schritt. Auch würdigte er die Unterstützung der vielen Spender und Sponsoren sowie das Engagement der Vereinsmitglieder.
„Wir haben uns getraut“
Güldner bestätigte das harte Ringen um den Start des Neubaus: „Wir waren uns lange nicht sicher, ob wir das finanziell schaffen. Aber wir haben uns getraut – trotz der damals schwierigen Finanzlage.“
Die Miesbacher dürfen sich jedenfalls auf ein vielseitiges Warmbad freuen mit Breitrutsche, Wettkampf-Schwimmbahnen über 25 und 50 Meter, Strandzugang und behindertengerechtem Zugang. Was auch Gäste aus der Umgebung anlocken dürfte.