Heavy Metal ist offenbar wieder angesagt. Die schwedische Band Sabaton spielt mittlerweile in Arenen in ganz Europa. Ihr elftes Album stieg in den deutschen Charts auf Platz 4 ein. Die kommende Tour startet am 14. November in der nahezu ausverkauften Laxness Arena in Köln.
Mysterium um Vorband von Sabaton: "Es wird klassisch – kein Heavy Metal"
Es ist die erste Tour nach einer langen Pause. Bereits im August spielte die Gruppe wieder vereinzelt Konzerte. Da kam Nervosität auf, wie Bassist und Bandleader Pär Sundström im Interview mit FOCUS online in Köln verrät. "Ich war tatsächlich aufgeregt, nach der langen Pause. Ich habe diese Nervosität gespürt. Vor der Show dachte ich: Mann, kann ich das wirklich schaffen? Und weißt du, nach ein paar Songs dachte ich mir: Ja, ich kann das packen." Wenn er jedoch auf Tour ist, dann verfliegt das Lampenfieber schnell.
Fast einen Monat wird die Gruppe, die auch schon im Vorprogramm von Iron Maiden spielte, unterwegs sein. Als Vorband wird ein mysteriöses "Legendary Orchestra" auftreten. "Wir haben da noch nicht viel verraten", grinst der Schwede. "Wir halten alles ein bisschen geheim. Dieses Legendary Orchestra ... nun, die schnellste und einfachste Art es zu erklären ist, dass es eine Art Coverband von Sabaton ist – mit handverlesenen Musikern, die alle Fans der Band sind. Es wird verschiedene Variationen von Sabaton-Songs geben. Aber: Es wird klassisch – kein Heavy Metal!"
Sabaton: So kommt die Band an ihre Text-Ideen
Fans hat die Gruppe viele. Und die sind irgendwie ein aktiver Teil der Band. Die Texte von Sabaton sind meist historisch. Es geht um Krieg, es geht um historische Persönlichkeiten und historische Ereignisse. Während die letzten LPs Konzeptalben waren, die sich um eine Epoche drehten, ist "Legends" freier. Jeder Song behandelt eine Figur der Geschichte.
Viele Ideen kommen von den Fans. Pär erhält massig Mails, in denen Zuhörer ihm schreiben, welche Epoche oder Figur sie spannend finden. "Ich bekomme teilweise bis zu 50 Mails von Fans. Am Tag! Ich lese so gut wie alles, kategorisiere ihre Ideen und lege sie in Ordnen ab. Ich habe da einen richtigen Fundus. Es ist auch eine großartige Möglichkeit für uns, den Überblick zu behalten, um zu verstehen, wonach die Fans suchen." Zudem erhalten so Einblicke in lokale Geschichten, die auf der großen, weiten Welt gar nicht so verbreitet sind.
Sabaton: Heavy Metal und Geschichtsbücher
Und so oft die Band in ihren Songs über Krieg, Schlachten und Soldaten singt – aktuelle Brandherde wie den Krieg in der Ukraine möchte man nicht thematisieren. Das wäre zu aktuell, zu politisch aufgeladen. "Wir sind nicht hier, um politisch aktiv zu sein. Wir möchten mit unserer Musik Geschichten erzählen, wir wollen dem Hörer aber kein Urteil zur aktuellen Weltlage aufzwingen. Unsere Songs sind eher wie ein Geschichtsbuch."
Die Entscheidung über einen solchen Themenfokus wurde schon kurz nach der Bandgründung gelegt. "Militärgeschichte und Heavy-Metal-Songs funktionieren gut. Iron Maiden etwa sind ein gutes Beispiel. Wir wollten Songs über etwas schreiben, das wichtig ist, aber keine Fiktion oder Fantasie darstellt", so Pär. Thobbe Englund wirft ein: "Aber: Die allerersten Songs, die wir geschrieben und aufgenommen haben, handelten von Biertrinken und Motorrad fahren – was auch ziemlich Metal ist. Aber das nutzt sich schnell ab, darauf kann man keine Karriere aufbauen."
Im Interview mit FOCUS online sprechen die Deftones über ihr erstaunlich verjüngtes Publikum bei Konzerten.