Ukraine News: Putin nimmt Pokrowsk in die Zange – Russland sieht Europa auf dem Kriegspfad

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Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Pokrowsk könnte vor der Eroberung stehen. Derweil steigen Putins Verluste weiter. Kiew wird von einem Korruptionsskandal erschüttert.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Pokrowsk-Situation angespannt – Kiew meldet Dutzende Vorstöße.
  2. Putin-Diplomat spricht über Verhandlungen über Ende des Ukraine-Kriegs – Gespräche wieder in der Türkei?
  3. Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigenPutin verliert 1000 Soldaten an einem Tag.

Kiew/Moskau – Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg bleibt weiter angespannt. Russlands Vorstoß auf Pokrowsk scheint sich derweil nach Einschätzung des Institute for the Study of War verlangsamt zu haben. Dennoch ist eine ukrainische Niederlage in der Stadt weiter wahrscheinlich. Allerdings werden Wladimir Putins Truppen wohl voraussichtlich mehr Zeit für die Eroberung benötigen und mehr Verluste erleiden. Begründet wird diese aktuelle Annahme zum Ukraine-Krieg mit weiteren zermürbenden Offensivoperationen, die gegenwärtig im gesamten Kriegsschauplatz durchgeführt werden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Derweil überschatten Korruptionsermittlungen beim staatlichen ukrainischen Atomkonzern Energoatom die Nachrichten. Die Energiebranche gilt als überlebenswichtig im Ukraine-Krieg. Im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal gab es bereits erste Festnahmen. Auch ein enger Vertrauter von Wolodymyr Selenskyj steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen. Das Nationale Antikorruptionsbüro informierte über Durchsuchungen beim ehemaligen Energieminister Herman Haluschtschenko. Zudem gibt es einen Verdacht gegen den ehemaligen Vizepräsidenten, Olexij Tschernyschow.

Russische Soldaten feuer auf ukrainische Positionen nahe Pokrowsk. 30. Oktober 2025.
Russische Soldaten feuer auf ukrainische Positionen nahe Pokrowsk. 30. Oktober 2025. © IMAGO/Stanislav Krasilnikov/SNA

Korruption in der Ukraine: Halschtschenko von Aufgaben entbunden

Nach Durchsuchungen wegen Korruptionsermittlungen ist Haluschtschenko von seinen Aufgaben entbunden worden. Das habe die Regierung in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte Regierungschefin Julia Swyrydenko bei Telegram mit. Der ehemalige Energieminister Haluschtschenko ist einer von mehreren Verdächtigen in dem bisher unter Führung von Präsident Wolodymyr Selenskyj beispiellosen Korruptionsskandal in der Ukraine.

Haluschtschenko schrieb bei Telegram, dass er Swyrydenko zustimme. Er halte eine Entfernung für die Dauer von Ermittlungen für eine zivilisierte und richtige Vorgehensweise, schrieb er. Außerdem kündigte er an, sich rechtlich verteidigen und seine Position darlegen zu wollen. Sein Ministerium in Kiew hatte die Ermittlungsarbeit bestätigt. Haluschtschenko unterstütze die Strafverfolgungsbehörden in vollem Umfang, hieß es in einer Mitteilung am Vortag. Das Justizministerium halte sich konsequent „an den Grundsatz der Nulltoleranz gegenüber Korruption“. Details zu möglichen Vorwürfen wurden nicht genannt.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Pokrowsk-Situation angespannt

Während die aktuelle Lage um Pokrowsk weiter auf eine zeitnahe Eroberung durch Russland hindeutet, meldet der ukrainische Generalstab auf Facebook, dass es am vergangenen Tag insgesamt 217 Kampfzusammenstöße gab. „In Richtung Pokrowsk stoppten unsere Verteidiger 76 offensive Aktionen des Aggressors“, heißt es unter anderem in dem Bericht. Dennoch gerät die ukrainische Armee in der Stadt Pokrowsk zunehmend unter Druck, wie auch unabhängige internationale Beobachter bestätigen.

Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete derweil über eine Aussage des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, wonach Europa sich auf einen Krieg mit Russland vorbereite. „Bei der Analyse der Fakten komme ich zu dem Schluss, dass ein Krieg zwischen Europa und Russland immer wahrscheinlicher wird. Das ist keine leere Behauptung – alle bereiten sich darauf vor“, sagte der Politiker demnach in einem Fernsehinterview. Zur Einordnung: Bereits seit Monaten warnen westliche Experten vor einer weiteren Eskalation mit Russland. Nach Luftraumverstößen an der NATO-Grenze fordern auch immer mehr Politiker, dass die europäischen Staaten mehr in die Verteidigung investieren müssen.

Wie TASS weiter schreibt, reagierte Vučić auf die Aussage des französischen Generalstabschefs Fabien Mandon, der davon sprach, dass die französische Armee innerhalb von drei bis vier Jahren auf eine Konfrontation mit Russland vorbereitet sein müsse.

Putin-Diplomat spricht über Verhandlungen über Ende des Ukraine-Kriegs

Zeitgleich zu den Entwicklungen um Pokrowsk teilte ein russischer Diplomat, Alexei Ivanov, mit, dass sein Land weiter bereit sei, „die direkten Verhandlungen mit der ukrainischen Seite fortzusetzen“. Bereits seit Monaten sind Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs immer wieder Thema in Debatten. Unter anderem US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder Versuche unternommen, in Verhandlungen mit Wladimir Putin zu treten. Nach dem Alaska-Gipfel im Sommer änderte der Republikaner allerdings seine Strategie: US-Geheimdienste sollen in der Folge ukrainische Attacken auf Russlands Wirtschaft unterstützt haben.

Ivanov sagte nun laut Informationen von russischen Nachrichtenagenturen über mögliche Gespräche über das Ende des Ukraine-Kriegs: „Wenn Kiew politischen Willen zeigt, sind wir jederzeit zu solchen Verhandlungen bereit. Auch unsere türkischen Partner haben stets betont, dass uns die Plattform von Istanbul weiterhin zur Verfügung steht, diese Türen bleiben offen.“ Es seien mehrere Initiativen vorgeschlagen worden, so Ivanov. „Leider haben wir von ukrainischer Seite noch keine positive Rückmeldung zu diesen Initiativen erhalten“, wird er von kremlnahen Agenturen zitiert.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen

Im Ukraine-Krieg steigen derweil Russlands Verluste weiter. Nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook hat Putins Armee innerhalb von 24 Stunden 1000 Soldaten verloren. Die Kämpfer wurden entweder getötet oder verwundet. Die gesamten Kampfverluste der russischen Streitkräfte zwischen dem 24. Februar 2022 und dem 12. November 2025 werden inzwischen auf 1.154.180 geschätzt. Russlands Armee hat zudem 11.342 Panzer, 23.556 gepanzerte Kampffahrzeuge sowie 34.379 Artilleriesysteme verloren. (red mit Agenturen)