News zum Ukraine-Krieg: Lage in Pokrowsk kritisch – Putin erleidet Dämpfer

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Von: Simon Schröder

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Russlands Offensive im Ukraine-Krieg bei der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk geht weiter. Beide Seiten verzeichnen wohl Erfolge an der Front. News-Ticker.

Kiew – Die Lage in der ukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach wie vor kritisch. Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen die strategisch wichtige Position im Ukraine-Krieg weiter gegen die Offensive von Russlands Truppen. Ukrainische Einheiten haben kürzlich Rodynske nördlich von Pokrowsk zurückerobert, um die nördliche Flanke des umkämpften Gebiets zu halten, wie das „Institute for the Study of War“ (ISW) in ihrem aktuellen Bericht analysiert. Gleichzeitig führe Kiew Gegenangriffe innerhalb von Pokrowsk und an dessen westlichen Außenbezirken durch, um weitere russische Vorstöße an der südlichen Flanke zu verhindern.

Die Vorstöße der Armee von Wladimir Putin in den nördlichen und westlichen Bereichen an der Front-Stadt Pokrowsk haben sich offenbar in den vergangenen Tagen verlangsamt. Dies sei auf die anhaltenden ukrainischen Gegenangriffe zurückzuführen, analysiert das ISW.

Ukraine-News: Lage in Pokrowsk – Intensität der Kämpfe nimmt zu

Russlands Streitkräfte setzen jedoch ihre Offensive in den östlichen und südlichen Stadtteilen von Pokrowsk fort. Das deutet darauf hin, dass sie eine kleinere Einkesselung schaffen wollen, um ukrainische Truppen zur Aufgabe der breiteren Verteidigungsstellung zu zwingen. Russische Einheiten kontrollieren offenbar bereits wichtige ukrainische Versorgungslinien in das Gebiet, was die Logistik der ukrainischen Verteidiger erheblich erschwert.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Beide Seiten verzeichneten kürzlich Geländegewinne in der Richtung Pokrowsk. Der ukrainische Militärbeobachter Kostyantyn Mashovets berichtete am 10. November, dass ukrainische Kräfte die Ortschaft Rodynske vollständig erobert hätten. Geolokalisierte Aufnahmen vom selben Tag zeigen jedoch, dass sowohl ukrainische als auch russische Einheiten in südlichen Bereichen von Rodynske vorgerückt sind, was Mashovets‘ Bericht teilweise widerspricht. Weitere verifizierte Videoaufnahmen belegen ukrainische Vorstöße in Zatyshok nordöstlich von Pokrowsk.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj nennt Rekord-Verluste für Russland bei Pokrowsk

Die Intensität der Kämpfe hat an der Ukraine-Front hat unterdessen deutlich zugenommen. Ukrainische Militärquellen berichteten am 9. und 10. November, dass russische Kräfte ihre Angriffe in der Pokrowsk-Richtung verstärkt haben und dabei weiterhin schwere Verluste erleiden. Der ukrainische Generalstab registrierte zwischen dem 9. und 10. November insgesamt 265 Kampfhandlungen entlang der gesamten Frontlinie, davon allein 97 in der Pokrowsk-Richtung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezifferte am 9. November die russischen Streitkräfte in der Pokrowsk-Offensive auf 170.000 Soldaten und gab an, dass Putins Truppen allein im Oktober 2024 einen Rekordverlust von 25.000 Getöteten und Verwundeten in diesem Gebiet erlitten hätten. Zum Vergleich: Im Januar 2024 beliefen sich die russischen Verluste bei Pokrowsk auf etwa 15.000 Soldaten.

News im Ukraine-Krieg: Eroberungen bei Pokrowsk nur Putin-Propaganda?

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrsky, widersprach am Montag (10. November) russischen Berichten über angebliche Eroberungen bei Pokrowsk und bezeichnete diese als reine Propaganda, wie die Kyiv Post schreibt. „Sie zeigen dieses Gebiet weiterhin auf ihren Karten, als ob es unter ihrer Kontrolle stünde“, erklärte Syrsky demnach. „Diese Wahrnehmung – dass der Feind praktisch alles hat und kurz vor dem Abschluss steht – entspricht nicht der Wahrheit.“

Syrsky verwies auf einen ukrainischen Gegenangriff im September, der den russischen Truppen etwa 13.000 Verluste zugefügt und ukrainischen Kräften ermöglicht habe, mehr als 165 Quadratmeilen zu befreien. In seiner nächtlichen Ansprache betonte Selenskyj, dass russische Kräfte keine bedeutenden Fortschritte erzielt hätten und ukrainische Streitkräfte ihre Positionen im Pokrowsk-Sektor, im Dobropillja-Gebiet und entlang der gesamten Frontlinie weiterhin hielten.

Ukraine-News: Russlands Verluste im Ukraine-Krieg

Russlands Präsident Wladimir Putin bezahlt für die Pokrowsk-Offensive einen hohen Preis. Seit Beginn der russischen Invasion hat Moskaus Machthaber laut ukrainischen Angaben insgesamt 1.153.180 getötete oder gefallene Soldaten zu beklagen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg nicht.

Quelle: Ukrainischer Generalstab (Stand: 11. November)

Putin nimmt die hohen Verluste bewusst in Kauf. In der Ukraine bezeichnet man das Vorgehen der russischen Armee sarkastisch als „Fleischwolf“-Taktik. Der Begriff beschreibt eine Methode, bei der massenweise Infanterie frontal an die Front geschickt wird, um durch schiere Überzahl und kontinuierliche Angriffswellen die ukrainischen Verteidiger zu „überrennen“. Diese Taktik wurde besonders bei den Kämpfen um strategisch wichtige Städte wie Bachmut, Awdijiwka und aktuell Pokrowsk beobachtet. (Quellen: Agenturen, ISW) (red)