In Deutschland erkranken jährlich um die 70.000 Frauen an Brustkrebs. Wird er früh genug erkannt, ist er jedoch gut behandelbar. Regelmäßiges Abtasten der eigenen Brust kann dabei helfen, Veränderungen im Gewebe frühzeitig zu erkennen. Wie das Selbsttasten funktioniert, zeigt Gynäkologe Konstantin Wagner auf Instagram.
Im Rahmen der Aufklärungskampagne @gehzumcheck betont er, dass Frauen die eigene Brust regelmäßig, am besten einmal im Monat abtastet sollten. Wichtig ist dabei, immer mit derselben Methode zu tasten, damit auch kleinste Veränderungen schnell auffallen. Das Selbsttasten kann so neben den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen dazu beitragen, mögliche Warnzeichen frühzeitig zu erkennen.
Erster Check: Der Blick in den Spiegel
Bevor es ans Tasten geht, sollten Sie sich Ihre Brust zunächst einmal im Spiegelbild anschauen. Stellen Sie sich dafür oberkörperfrei vor den Spiegel und lassen Sie die Arme locker hängen.
Anschließend stemmen Sie die Hände in die Hüften und heben die Arme von dort aus dann langsam bis die Hände hinterm Kopf zusammenkommen. Während dieser Bewegung checken Sie die Form Ihrer Brust im Spiegel: Achten Sie darauf, ob die Brustform auf beiden Seiten gleichmäßig verändert oder ob Asymmetrien entstehen. Unterschiede können auf Veränderungen im Brustgewebe hinweisen.
Mit diesen Techniken können Sie Ihre Brust abtasten
Weiter geht es dann mit dem Abtasten. Gynäkologe Wagner erklärt verschiedene Techniken:
- Bei der Kuchentechnik teilen Sie die Brust gedanklich in vier Kuchenstücke ein und tasten das Gewebe dann Stück für Stück ab.
- Die Rasenmäher-Methode beschreibt das Abtasten von oben bis unten Bahn für Bahn – ähnlich wie beim Rasenmähen.
- Bei der Sterntechnik beginnt das Tasten immer an der Brustwarze und folgt einem sternförmigem Muster nach außen.
- Wagner selbst empfiehlt die Uhrmethode: Dabei wird die Brust in die zwölf Abschnitte eines Ziffernblatts eingeteilt und dann Abschnitt für Abschnitt abgetastet.
Ganz gleich, welche Methode Sie wählen – wichtig ist, die gesamte Brust systematisch abzutasten: von oben bis unten, auch unter der Brustwarze und in der Tiefe des Gewebes. Im oberen Bereich ist das Gewebe meist weicher und dünner, im unteren dichter. Um das gesamte Gewebe zu tasten, müssen Sie beim dichteren Gewebe mehr Druck anwenden. Das kann auch mal ein wenig unangenehm werden.
Lymphknoten unter den Achseln und am Schlüsselbein checken
Neben dem Brustgewebe sollten Sie auch die Lymphknoten unter den Achseln und an den Schlüsselbeinen abtasten. Diese können sich verändern, bevor in der Brust selbst etwas auffällt. Sind die Lymphknoten angeschwollen, dann fühlen Sie beim Tasten dichte, manchmal schmerzhafte Knubbel an den entsprechenden Stellen. Wenn Schwellungen nach zwei bis drei Wochen nicht abklingen, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Wenn Sie beim Abtasten etwas Ungewöhnliches bemerken oder unsicher sind, wenden Sie sich an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt. In den meisten Fällen steckt nichts Ernstes dahinter, aber eine Abklärung gibt Sicherheit.
Die Kampagne @gehzumcheck der Firma Roche soll Frauen dazu ermutigen, selbstbewusst mit ihrer Gesundheit umzugehen und regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.