Seit über 25 Jahren arbeitet die Britin TJ Higgs als Medium und lehrt am College of Psychic Studies in London. In einem Essay für die "Daily Mail" schreibt sie, sie habe "Beweise dafür gesehen, dass der Tod nicht das Ende ist". Besonders rund um Halloween, wenn "der Schleier zwischen den Welten am dünnsten" sei, häuften sich laut Higgs Zeichen aus dem Jenseits.
Zu diesen Zeichen zählen für sie subtile Wahrnehmungen wie Gerüche, Lichter oder Geräusche, ebenso wie auffällige Phänomene. "Seit ein geliebter Mensch im Oktober gestorben ist, klingelt meine Türklingel jedes Jahr am Todestag um fünf Uhr morgens", berichtet Higgs. Auf den Videoaufnahmen sei niemand zu sehen, auch die Hunde blieben ruhig. Für sie ein Beweis: "Das ist kein Zufall, das ist Kontakt."
Medium erklärt übernatürliche Phänomene: Symbole und Techniken
Auch Natur und Technik spielen laut Higgs eine Rolle in der Kommunikation mit Verstorbenen. Blühende Rosen außerhalb der Saison oder Vögel, die plötzlich auftauchen, seien häufige spirituelle Symbole. "Rotkehlchen stehen für Wiedergeburt und göttliche Freude", erklärt sie. Wer sich öffne, könne die Präsenz geliebter Menschen spüren – "nicht durch Magie, sondern durch Achtsamkeit".
Higgs rät dazu, sich zu Hause ruhig hinzusetzen und an Verstorbene zu denken – ähnlich einem mentalen Anruf. Veränderungen in Temperatur, Licht oder Geruch könnten dann als Antwort gedeutet werden. Sie betont: "Das Leben nach dem Tod ist kein fernes Reich, sondern ein anderer Zustand der Existenz."
Glaube an spezielle Phänomene: In der Natur des Menschen
Studien zeigen, dass Erfahrungen mit vermeintlich übernatürlichen Zeichen weit verbreitet sind. Laut einer YouGov-Umfrage in Großbritannien aus 2025 glauben 38 Prozent der Befragten, dass Geister existieren könnten. 20 Prozent halten Kommunikation mit Verstorbenen für möglich.
Religions- und Kulturpsychologe Lars Allolio-Näcke von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hält diese Ergebnisse in einem Artikel der "Süddeutschen Zeitung" für wenig überraschend: "Übernatürliche Erklärungen machen Hoffnung und entlasten mental. Durch diese Erklärungen fühlen sich Menschen weniger ausgeliefert."
Der Mensch sei unzufrieden mit rein rationalen Erklärungen, so Allolio-Näcke. "Wo Wissenschaft an ihre Grenzen stößt, betritt Glaube an Götter, Geister und andere Mächte die Bühne."
Übernatürliches: Demographische Unterschiede
Der MDR erläutert in Bezug auf eine Studie der American University in Washington, dass der Glaube an Übernatürliches sich anhand demographischer Gruppen unterscheiden lässt. Mit steigendem Bildungsniveau und höherer ökonomischer Sicherheit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen von entsprechenden Phänomenen überzeugt sind.