Ein verdächtiger Lichtreflex im Spiegel hat im italienischen L’Aquila einen Überwachungsskandal ausgelöst. Eine junge Frau, die dort in einem Mehrparteienhaus lebt, bemerkte beim Blick in den Badezimmerspiegel ein ungewöhnliches Glitzern. Hinter der Glasfläche fand sie eine winzige Kamera mit Funkübertragung. Schockiert wandte sich die Mieterin sofort an die Polizei.
Kameras in allen Wohnungen
Die Ermittlungen ergaben schnell, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelte: In sämtlichen Wohnungen des Hauses, die alle demselben Eigentümer gehören, fanden die Beamten versteckte Mini-Kameras, vor allem in den Badezimmern. Dutzende Geräte waren installiert, offenbar Teil eines privaten voyeuristischen Überwachungsnetzes.
Polizei findet Handy-App und 80.000 Euro
Auf dem Handy des 56-jährigen Vermieters entdeckten die Ermittler eine App, mit der er live auf die Aufnahmen zugreifen und die Kameras fernsteuern konnte. In seinem Auto und in der Garage fanden sie weitere, noch verpackte Kameras sowie 80.000 Euro Bargeld, deren Herkunft der Mann nicht erklären konnte. Die Polizei prüft nun, ob er bereits in früheren Jahren Mieterinnen und Mieter ausspioniert hat und ob die aufgezeichneten Bilder weiterverbreitet wurden.