Familie wandert nach Spanien aus und kehrt nach nur einem Jahr zurück

Für ihre beiden Kinder Elián (heute 4) und Noel (heute 6) wollten die Eltern ein besseres und vor allem sichereres Leben schaffen. Das konnten sie in der Heimatstadt nicht mehr, dachten sie. "[...] Remscheid ist schon wild geworden", sagt Vater Lukas Reinike dem "Remscheider Generalanzeiger". 

Ein Jahr lang haben die Eltern Jennifer Itinga Fontan (39) und Lukas Reinike (40) versucht in Spanien Fuß zu fassen. Ziel war ein Touristenort bei Dénia in der Nähe von Alicante. Zuerst fanden sie Unterschlupf bei den Eltern von Jennifer – die waren von Remscheid in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Wohnungssuche war für die Familie allerdings schwer. 

Von Remscheid nach Spanien und zurück: Das waren die Probleme der Auswanderer 

Vor Ort konnte die Familie keine geeignete Unterkunft finden: "Wir fanden keine bezahlbare Wohnung. Die Vermieter dort wollten lieber an Touristen oder nur Kurzzeit vermieten", so Itinga Fontan gegenüber der Zeitung. Das hat das Ankommen in dem Land erschwert, weil die Familie immer auf gepackten Koffern saß, so Reinike. 

Ein Auswanderer, der seit 38 Jahren in Spanien lebt, warnt vor einem typischen Denkfehler. Er meint, dass die Menschen als Urlauber kommen: "[...] Sie berücksichtigen nicht wirklich, was hinter den Kulissen geschieht", so Daniel.

Die höheren Lebenshaltungskosten mit schlechteren Löhnen sei für die Familie problematisch gewesen. Die Mutter arbeitete 20 Stunden als Assistentin in einer Pflegeeinrichtung, der Vater im Homeoffice als Kundenberater der Modekette Breuninger. Das reichte der Familie fürs Leben nicht. 

Des Weiteren schien auch die Mentalität der Spanier nicht in das Lebenskonzept der Familie zu passen. "Wir sind von hier Struktur gewohnt, die fehlt dort", merkt Reinike an – damit ist unter anderem die andere Arbeit der Stadtverwaltung gemeint. 

Nach einem Jahr wieder in Remscheid

Mithilfe von Freunden und Familie sind sie nach rund einem Jahr wieder im Bergischen Land angekommen. Derzeit suchen sie noch eine geeignete Wohnung – allerdings haben sie die Vorzüge ihrer alten und neuen Heimat zu schätzen gelernt, berichtet der "Remscheider Generalanzeiger". 

Traum vom Auswandern geplatzt: Das können Gründe für eine Rückkehr sein

Es gibt viele Gründe, warum Auswanderer in ihr Heimatland zurückkehren. Darunter sind Gründe "wirtschaftlicher, gesundheitlicher und/oder sozialer Art", berichtet "Raphaelswerk e.V.". Daher sollte man die Kontakte nach Deutschland niemals ganz abbrechen. 

Sinnvoll ist es ebenso, dass man sich bereits vor der Auswanderung Gedanken über die "verschiedenen Zweige der Sozialversicherung in Deutschland" macht. Die Remscheider Familie ist mit ihrem Wunsch nach Struktur nicht alleine – auch ein anderer Auswanderer habe sich auf den geregelten Verkehr in Deutschland gefreut.