Der 85-minütige Dokumentarfilm „The Last Expedition“ über Wanda Rutkiewicz stand beim Nepal-Abend des Bergfilm-Festivals Tegernsee im Fokus.
Tegernsee – Im Mittelpunkt des Nepal-Abends stand der 85-minütige Film „The Last Expedition – was geschah mit Wanda Rutkiewicz?“ was für die zahlreichen Besucher des Bergfilm-Festivals Tegernsee im gut besetzten Barocksaal wahrlich keine leichte Kost war. Wanda Rutkiewicz gilt als eine der größten Bergsteigerinnen aller Zeiten, die innerlich aber auch sehr zerrissen war.
1992 verschwand sie spurlos am 8586 Meter hohen Kangchendzönga. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Mit acht bezwungenen Achttausendern schrieb Wanda Rutkiewicz Alpingeschichte. Trotz intensivster Recherche der Filmemacherin Eliza Kubarska wurde der Verbleib der Polin bis heute nicht geklärt!
Spannend war auch der Bericht des Nepalesen Narayan Adhikari, mit dem der Journalist Michael Pause seit über 30 Jahren befreundet ist. Der sympathische Vater zweier Kinder ist mit einer deutschen Frau verheiratet, lebt mit seiner Familie in München, pendelt aber wegen seiner Berufstätigkeit als Manager ständig zwischen seinem Geburtsort Kathmandu und Bayern hin und her.
Adhikari hatte persönlich die jüngsten Unruhen in Nepals Hauptstadt miterlebt, und bekannte, daß er sich als Nepali wegen der brutalen Auswirkungen zwischen der nepalesischen Regierung und der Reaktion der jungen Demonstranten der „Gen Z“ schäme. „ Die Mächtigen haben sich nicht mehr um die Bedürfnisse der Menschen gekümmert, sondern wollten nur noch ihren eigenen Wohlstand vermehren“, resümierte der Nepali.
Narayan Adhikari schildert nepalesische Unruhen
Dies vor dem Hintergrund, daß das Durchschnittsalter der jungen Nepalesen bei 25 Jahren liege, weshalb sie gezwungen seien, in anderen Ländern ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die zunächst friedlichen Proteste der Aufstände wurden durch ein landesweites Verbot zahlreicher Social-Media-Plattformen zusätzlich angeheizt.
Es folgte Vandalismus an Regierungs- und politischen Gebäuden und Hotels im ganzen Land. Positives Ergebnis: Am 12. September wurde die frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofs Sushila Karki (73) als Interims-Regierungschefin eingesetzt. Sie ist die erste online gewählte Regierungschefin der Welt und die erste Premierministerin Nepals. Noch am selben Tag wurde das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen für den 5. März 2026 angesetzt.
Hillary-Stiftung Deutschland übergibt Jahresbericht 2024/2025
Erfreuliches hatte Ingrid Versen, 1990 Gründerin und Vorsitzende der Hillary-Stiftung Deutschland, mit Sitz in Bad Wiessee, zu verkünden. Sie übergab an Ehrenmitglied Michael Pause, einen druckfrischen Jahresbericht 2024/2025, der erst vor wenigen Tagen aus Kathmandu eingetroffen war. Auf 135 Seiten wird darin die segensreiche Arbeit des Himalayan Trust für die Sherpas im Everest-Gebiet aufgelistet.
„So wissen wir alle, wo die von uns mühsam aufgebrachten Spenden eingesetzt wurden und werden“, ergänzt Ingrid Versen. Zum 35-jährigen Bestehen der Stiftung Deutschland kam Peter Hillary, einziger Sohn von Sir Edmund Hillary aus Neuseeland nach Bayern, um sich für die zuverlässige und langjährige Stiftungs-Arbeit zu bedanken.
Gerne übernahm der zweifache Everest-Besteiger und vierfache Familienvater, die Schirmherrschaft, was die langjährige Freundschaft weiterhin festigen wird. „Ich habe großen Respekt vor Euerer Arbeit für die Sherpas in meinem Land und hoffe, dass ihr diese auch weiterhin fortsetzt“, bedankte sich Narayan Adhikari ausdrücklich.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.