Von der Antarktis bis zum Himalaya: Das Bergfilm-Festival Tegernsee ist gestartet

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Bereits letztes Jahr war das Bergfilmfestival in Tegernsee ein voller Erfolg. (Archivbild) © THOMAS PLETTENBERG

Atemberaubende Expeditionen von der Antarktis bis in den Himalaya prägten den ausverkauften Auftakt des 22. Internationalen Bergfilm-Festivals. Das Festival läuft bis Sonntag.

Tegernsee – Atemberaubende Expeditionen von der Antarktis bis in den Himalaya und ein ausverkaufter Auftakt kennzeichnen die Eröffnung des 22. Internationalen Bergfilm-Festivals. Das Festival ist am Mittwoch (15. Oktober) gestartet und läuft noch bis Sonntag (19. Oktober).

Mit der französischen Produktion „Of a Lifetime“ und Daniel Hugs „Meru – The Ascent of the Goldfish“ begann das Programm im prall gefüllten Barocksaal. Fotograf und Filmemacher Daniel Hug reiste eigens zur Premiere aus Südtirol an, um die Zuschauer an den Herausforderungen seiner Dreharbeiten in fast 6.000 Metern Höhe im Himalaya teilhaben zu lassen – und verriet dabei so manche Anekdote am Rande, wie etwa das heimliche Einführen von Kamera-Equipment trotz Drohnen-Verbots.

Für einen emotionalen und humorvollen Auftakt sorgte Tom Dauer, der das Festival nach 22 Jahren von Michael Pause übernahm. Er würdigte seinen Vorgänger ausdrücklich: „Ich trete als neuer Festivalleiter in große Fußstapfen.“ Pause, der als Schirmherr erstmals das Festival entspannt aus Publikumsicht genießen durfte, verabschiedete sich mit Augenzwinkern und einem Leitspruch an das Team: „Geht’s naus in die Säle und macht’s a g’scheits Festival!“

Ausverkaufter Start für das 22. Bergfilm-Festival am Tegernsee

Das Publikum zeigt sich begeistert – nicht nur von den Filmen, sondern auch vom Anspruch, den das Festival an echten Bergfilm setzt. „Ein guter Bergfilm transportiert die Essenz des Abenteuers, er versucht, es filmisch greifbar zu machen und in den Alltag zu überführen. Meiner Meinung nach ist dies dem Film ,Of a Lifetime‘ außerordentlich gut gelungen“, findet Dauer.

Der Dokumentarfilm „Of a Lifetime“ begleitet die Snowboard-Dynastie De Le Rue: Xavier (siebenfacher Weltmeister), seinen Bruder Victor (dreifacher Weltmeister) und Xaviers 18-jährige Tochter Mila auf ihrer ersten gemeinsamen Expedition. Die Crew meistert stürmische Überfahrten, gefahrvolle Gletscher und steile Abfahrten in der Antarktis. Besonders bewegend sind Milas Einblicke in ihre Herausforderungen zwischen Angst und Aufbruch. Sie selbst sagt am Ende: „Es ist der wildeste aller wilden Orte. Es war die Reise meines Lebens.“

Gänsehaut-Momente und steile Abfahrten

Nach der Pause – und humorvoll eingeführt von Dauer – folgte „Meru – The Ascent of the Goldfish“: Ein unterhaltsamer wie packender Film über drei Bergsteiger und ihr Ziel, am über 6600 Meter hohen Meru South im indischen Garhwal Himalaya eine neue Route zu eröffnen. Ob die Erstbegehung gelingt, bleibt bis zum Schluss spannend.

Im Anschluss gab Kameramann Daniel Hug Einblicke in die enormen logistischen Strapazen: „Einen ganzen Monat lang mit rund 20 Kilo Ausrüstung in so extremer Höhe zu filmen, das ist ein echtes Abenteuer – vor allem, wenn Drohnen offiziell nicht erlaubt sind.“ Dieser Blick hinter die Kulissen, so Dauer, sei „das, was unser Festival ausmacht.“

Von der Antarktis bis zum Himalaya

Zahlreiche Ehrengäste und Filmliebhaber folgten der Einladung nach Tegernsee. Bürgermeister Johannes Hagn bedankte sich stellvertretend bei Hauptsponsor LOWA, der sich „wie noch kein anderer Hauptsponsor eingesetzt hat“, aber auch bei dem Deutschen Alpenverein (DAV), Medien, Sponsoren und nicht zuletzt bei den vielen Ehrenamtlichen, „ohne die das Festival gar nicht denkbar wäre.“

Bis Sonntag stehen in den Kinosälen und im Kinozelt im Kurpark noch über 70 Wettbewerbsfilme aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz sowie Grönland, Afghanistan, Polen und Iran auf dem Programm. Die Preisverleihung findet am Samstagabend (18. Oktober) ab 19 Uhr im Barocksaal statt.

Einblicke vom Festival Tegernsee

Ein Höhepunkt erwartet das Publikum am Sonntagabend (19. Oktober): Dann feiert der Kinofilm „Downhill Skiers – Ain’t no mountain steep enough“ seine Deutschlandpremiere; der bundesweite Kinostart erfolgt am 30. Oktober. Zu diesem Anlass haben sich Ski-Stars wie Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg, Fabiana Dorigo, Ex-Abfahrer Michael Veith, Streif-Sieger und Trainer Thomas Dreßen, Anton Grammel, Luis Vogt, der aktuelle Riesenslalom-Weltmeister Raphael Haaser und DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier angekündigt.

Das gesamte Festivalprogramm, alle Filme und das Rahmenprogramm sind online auf der Webseite des Bergfilmfestivals abrufbar. Restkarten für viele Vorstellungen gibt es in der Tourist-Information Tegernsee sowie bei München Ticket. Weitere Informationen gibt das Sonderbüro Bergfilm-Festival Tegernsee unter der Telefonnummer 08022/180127 sowie per E-Mail an bergfilm@tegernsee.de.

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