Bekannte Marke dabei – drei Kindersitze fallen im Sicherheitstest des ADAC durch

Der ADAC testet alljährlich aktuelle Kindersitzmodelle auf deren Crashsicherheit. Dazu werden die Sitze mit speziellen Kinder-Crashtest-Dummies in simulierten Unfällen getestet. Auch wie gut sich die Sitze bedienen lassen, wird gecheckt. Zudem überprüfen die Experten, ob die Schadstoff-Grenzwerte, zum Beispiel auf den Sitzbezügen, innerhalb empfohlener Grenzwerte liegen. Bei beiden Aspekten - Sicherheit und Schadstoffe - fielen in diesem Jahr wieder einige Sitze durchs Raster.

Kindersitze: Fünf Sitze sind "gut"

Insgesamt waren 17 Produkte (sechs Babyschalen und elf Kindersitze) im Testfeld vertreten, von denen fünf das ADAC Urteil „gut“ erreichen konnten. Folgende Sitze kamen bei den Testern gut an:

  • Babyschale Joie i-Level Pro (Preis ca. 199 Euro): "Sie bietet ohne die optionale Isofix-Station gute Sicherheitseigenschaften, sofern sie richtig montiert wird", so die Tester. Gute Noten erhielt der Sitz sowohl mit als auch ohne Basisstation.
  • Besafe Beyond 360 (in Verbindung mit der Isofix-Basissation Beyond Base), Preis ca. 828 Euro. Das ist  der einzige Sitz im Test, der sowohl in der Kategorie Sicherheit als auch in der Gesamtbetrachtung „gut“ abschneidet.
  • Britax Römer Kidfix Pro (ca. 220 Euro). Der Sitz erhielt gute Noten bei der Crash-Sicherheit und sehr gute Noten bei der Schadstoff-Prüfung.
  • Axkid Up (ca. 500 Euro) - der Sitz erzielte ähnlich gute Ergebnisse wie der von Britax Römer.
ADAC Kindersitz-Test Herbst 2025
ADAC Kindersitz-Test Herbst 2025 ADAC

Diese drei Sitze fielen durch

Folgende drei Sitze stuften die Tester dagegen als mangelhaft ein; entweder wegen schlechter Leistungen bei der Crash-Sicherheit oder weil bestimmte Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Dabei geht es um Chemikalien in den Sitzbezügen oder auch Weichmacher, die man für Kunststoffe einsetzt, damit sie nicht splittern. Der ADAC orientiert sich nach eigenen Angaben dabei an gesetzlichen Grenzwerten. Die sind in der Regel sehr vorsichtig und streng gewählt, um alle möglichen Gesundheitsgefahren auszuschließen.

Diese drei Sitze bewertete der ADAC mit "mangelhaft":

  • Reecle 360 (ZA 10 i-Size), 164 Euro und Chipolino Olympus i, 239 Euro - diese Sitze versagten beim Crashtest. "Für Kinder besteht damit ein ernsthaftes Verletzungsrisiko. Bei dem Produkt von Chipolino wurden zudem gesundheitsgefährdende und umweltkritische Schadstoffe nachgewiesen", so die Tester.
  • Maxi-Cosi Nomad Plus, 150 Euro. Der speziell für lange Strecken entwickelte Sitz wurde abgewertet, weil der ADAC eine zu hohe Schadstoff-Konzentration fand; im Crashtest waren die Ergebnisse aber auch nur ausreichend. Laut dem ADAC hat der Hersteller die Produktion der Sitze seit dem März 2025 angepasst, so dass keine Schadstoff-Grenzwerte mehr überschritten würden. Allerdings könnten sich noch ältere Modelle im Handel befinden.
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Isofix-Station nicht immer besser

Ein weiteres Ergebnis des Tests: Kindersitze müssen nicht unbedingt mit einer speziellen (und teuren) Basisstation kombiniert werden, damit sie gut funktionieren. "Die Ergebnisse der aktuellen Testrunde haben gezeigt, dass diese Einbauform nicht in jedem Fall auch einen Sicherheitsvorteil bietet. Die Babyschalen Joie i-Level Pro, Kinderkraft I-Lite und Nuna Arra Flex zeigten im Test ohne die zugehörige Isofix-Station bessere Crashtest-Ergebnisse als mit der fest verbauten Basis", so der ADAC.

Tipps für Kindersitze

Bevor Eltern einen Kindersitz kaufen, sollten Sie ihn im Laden (bzw. auf dem Kinder-Basar oder Flohmarkt) gründlich testen, und zwar zusammen mit dem Kind, das darauf sitzen soll. Dabei muss man achten auf:

  • Art des Sitzes - mit oder ohne Basisstation, mit oder ohne Isofix-Befestigung? Gerade bei Babyschalen, die entgegen der Fahrtrichtung montiert werden, muss genügend Platz vorhanden sein, was bei Basisstationen nicht immer der Fall ist. Wer mehr als zwei kleine Kinder hat, sollte zudem schon beim Autokauf darauf achten, ob das Auto z.B. Isofix-Befestigungen auch auf dem Beifahrersitz hat und wieviel Platz auf der Rückbank ist. Nur ganz wenige Autos können drei Kindersitze nebeneinander aufnehmen.
  • Die richtige Größe: Passt mein Kind in den Sitz? Und wie lange kann ich den Sitz altersgerecht nutzen, bevor wieder ein neues Exemplar fällig wird?
  • Bedienbarkeit: Wie leicht kann ich den Sitz in meinem Auto montieren? Dies wird leicht unterschätzt, vor allem wenn die Sitze öfter zwischen mehrere Autos ausgetauscht werden.
  • Mehr Informationen erhalten Sie beim Kindersitz-Berater des ADAC.