- Im Video oben: Neue Abgas-Regel beim TÜV betrifft Millionen Benziner
Strengere Abgasprüfungen könnten bald auch Benziner und Euro-5-Diesel treffen: Die EU will die Partikelmessung bei der HU ausweiten. Unter dem Beitrag "Neue Abgas-Regel beim TÜV betrifft Millionen Benziner" diskutieren Leser hitzig. Im Fokus stehen Profitinteressen des TÜV, EU-Einfluss und Belastungen für einfache Bürger. Viele bezweifeln zudem den Nutzen der Maßnahme für Umwelt und Verbraucher.

Kritik an Prüforganisationen
Mit 34 Prozent richtet sich der größte Teil der Kommentare gegen TÜV und andere Prüforganisationen. Leser werfen ihnen vor, durch Lobbyarbeit strengere Prüfungen zu fördern und so eigene Gewinne zu steigern. Aus ihrer Sicht werde der Autofahrer abgezockt, während der Nutzen für Sicherheit und Umwelt unklar bleibe. Tatsächlich finanzieren sich die Organisationen über Gebühren, zugleich erfüllen sie im Auftrag des Staates eine Kontrollfunktion für Verkehrssicherheit.
"Es reicht. Es wird tatsächlich alles getan, um Geld zu generieren. Das hat seinen Ursprung beim Technischen Überwachungsverein (TÜV), der schon seit einiger Zeit Politiker zu immer mehr Gesetzen animiert, die den Autofahrer sehr viel Geld kosten." Zum Originalkommentar
"Der TÜV hat sich zu einem richtigen Abzockerverein entwickelt, genauso wie die sogenannte Umwelthilfe. Denken die eigentlich, dass sie den Bürger ausnehmen können mit immer unbewiesenen Behauptungen?" Zum Originalkommentar
"Der TÜV und andere Prüforganisationen wie die GTÜ unterstützen Pläne der EU, immer neue Prüfpflichten einzuführen. Logo, die verdienen ja auch daran. Denen kann man jedwede noch so unsinnvolle Idee vorlegen, wenn es mehr Geld gibt, und die rufen sofort 'Hurra'." Zum Originalkommentar
"Der TÜV will seine Gelddruckmaschine optimieren, völlig überflüssig." Zum Originalkommentar
Politik- und EU-Frust als Motor für Protest
Rund 19 Prozent verbinden die Kritik an strengeren Prüfungen mit Politik- und EU-Verdruss. Für viele Kommentatoren sind neue Auflagen ein Symbol für überzogene Bürokratie, die Protestparteien wie die AfD stärke. Der Ärger über steigende Kosten und komplizierte Vorschriften ist nachvollziehbar. Verkürzt ist jedoch die Annahme, dass Brüssel allein verantwortlich sei – viele Details werden von nationalen Behörden festgelegt.
"Und dann wundern sich unsere Politiker, warum immer mehr die AfD wählen?" Zum Originalkommentar
"Wieder einmal hat sich Brüssel was einfallen lassen, um Pkw-Fahrer abzuzocken. Dass der Frust gegenüber Brüssel immer größer wird, da muss man sich nicht wundern ..." Zum Originalkommentar
"Kaum ein Land der EU interessiert, was die für Normen aushecken. Nur Deutschland als größter Zahler reißt seine Bürger fröhlich in den Abgrund, wenn es darum geht, diese einzuhalten. Deren Wahl ist dann schon fast Notwehr für den gebeutelten Bürger." Zum Originalkommentar
Sorgen vor Kostenexplosion
14 Prozent der Leser fürchten, dass strengere Prüfungen vor allem ärmere Haushalte treffen. Sie kritisieren steigende Kosten durch Mehrwertsteuer, höhere Prüfgebühren und teurere Fahrzeuge. Dieser Aspekt ist nicht unbegründet: Zusätzliche Prüfpflichten belasten tatsächlich vor allem Menschen, die ältere Autos fahren und kaum auf Neuwagen umsteigen können. Sozialer Ausgleich, etwa durch Staffelungen, ist bislang nicht vorgesehen.
"Und an allem, was teurer wird, verdient der Staat über die Mehrwertsteuer mit." Zum Originalkommentar
"Das ist die typische Erpressung des kleinen Mannes! Viele Menschen können sich keinen Neuwagen leisten und gebrauchte eDrive mit Reichweite sind teuer und wenig verfügbar! Hier wird mit Raubritter-Methoden die letzten Gelder aus dem Geldbeutel der finanziell schwächer Gestellten gerissen!" Zum Originalkommentar
"Nur Geldmacherei... Wie beim Führerschein: Kosten aufgebläht, unnötig und nur dem Wunsch der Einnahmenerhöhung der Prüforganisationen geschuldet." Zum Originalkommentar
"Wie tief soll dem Bürger noch von der EU, vom Staat und vom TÜV in die Tasche gegriffen werden? Es ist an der Zeit, euch gerade zu machen." Zum Originalkommentar
"Sie können es einfach nicht lassen, die Bürger weiter zu schikanieren und die Inflation anzukurbeln." Zum Originalkommentar
Forderung nach Fairness
Zehn Prozent der Kommentare befassen sich mit Unterschieden in der Anwendung der Vorschriften. Leser kritisieren, dass Deutschland besonders streng kontrolliere, während in anderen EU-Ländern Fahrzeuge unterwegs seien, die hier nicht mehr zugelassen würden. Der Eindruck stimmt insofern, als die EU nur Mindeststandards vorgibt und die Mitgliedstaaten für die Umsetzung verantwortlich sind.
"Vielleicht sollte man dann auch endlich mal EU-weit die TÜV-Regeln gleich machen. Es kann doch nicht sein, wir sind schon so überkontrolliert in D und gerade in den südlichen Ländern sind Autos auf der Straße, die würde hier wahrscheinlich nicht mal der Schrotthandel annehmen." Zum Originalkommentar
"Insbesondere die deutschen Autofahrer würde es betreffen. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern werden wir es wie immer schlagartig und meistens noch verschärft umsetzen und überwachen." Zum Originalkommentar
"Welch Wunder, dass der TÜV die erweiterte Abgasprüfung befürwortet. Natürlich auch die jährliche Prüfung, am besten monatlich. Es geht aber auch anders. In Portugal wurde die Hauptuntersuchung für Motorräder ganz abgeschafft." Zum Originalkommentar
"Der mögliche Nutzen und Aufwand vorgeschlagener Überwachungsmaßnahmen muss endlich volkswirtschaftlich nachgewiesen werden. Die Lobby flüstert es der Politik ein, nutzt dabei die Schreckensbilder von Abgas und Sicherheit." Zum Originalkommentar
"Wir deutschen Autofahrer sind wieder die Idioten und sollen noch mehr zahlen. Ich sehe im Süden Europas Kfz, die dürften schon aus sicherheitstechnischen Gründen, geschweige denn Abgasnorm, in Deutschland gar nicht mehr fahren." Zum Originalkommentar
Kritik am indirekten Mobilitätsdruck
Acht Prozent sehen in den strengeren Regeln einen Versuch, Verbrenner unattraktiv zu machen und Bürger in die Elektromobilität zu drängen. Dieser Verdacht ist weit verbreitet, doch ein direkter Zwang besteht nicht. Allerdings führt eine Kombination aus Abgasnormen, CO2-Vorgaben und künftigen EU-Zielen faktisch dazu, dass Verbrenner langfristig unter Druck geraten – was die Wahrnehmung vieler Leser stützt.
"Neben einem auf der Hand liegenden, zweifelhaften Nutzen solcher erweiterten Prüfungen fällt noch auf, dass das Fahren von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor immer bürokratischer, anstrengender, teurer wird – und so ein indirekter Zwang zum BEV ausgeübt wird." Zum Originalkommentar
"Wenn der dumme V-Kunde nicht will, wird er eben zum e-Glück gezwungen. Man sollte aber die Masse der V-Kunden nicht unterschätzen, die haben auch (Wahl-)Stimmen." Zum Originalkommentar
"Nichts weiter als ein Anschlag auf bezahlbare individuelle Mobilität. Man will die Menschen zwingen, andere Fahrzeuge zu kaufen, indem die alten durch immer neue Regeln vergiftet und quasi enteignet werden." Zum Originalkommentar
Lob für alte Technik
Sechs Prozent äußern Sympathie für Oldtimer und ältere Fahrzeuge, die sie als zuverlässiger und weniger bürokratisch empfinden. Diese Sicht ignoriert allerdings, dass alte Fahrzeuge in der Regel höhere Emissionen verursachen. Richtig ist aber, dass Oldtimer mit H-Kennzeichen von vielen Vorschriften ausgenommen sind – was ihre Beliebtheit als bürokratiearme Alternative erklärt.
"Da bin ich Gott froh, dass ich einen 25 Jahre alten TDI habe. Abgaswerte laut TÜV besser als Neuwagen, spotbillige Ersatzteile, Verbrauch 4,9 Ltr. und kein nerviges Gequassel vom Bordcomputer." Zum Originalkommentar
"Ich kauf mir als nächstes 'nen alten W123 240D. Unkaputtbar." Zum Originalkommentar
"Da kauft man am besten einen Oldtimer mit H-Kennzeichen. Egal, wie groß der Hubraum oder was hinten rauskommt – alte Technik, wenig Bürokratie und günstig." Zum Originalkommentar
Skurriles und Sarkasmus
Neun Prozent der Kommentare sind ironisch oder sarkastisch. Leser spotten über angebliche Umgehungsmöglichkeiten, fordern überspitzt die Abschaffung aller Autos oder ziehen Vergleiche mit misslungenen Kontrollaufgaben.
"Dann fährt man eben ohne TÜV ..." Zum Originalkommentar
"Am besten, wir schaffen alle Autos ab. Erst dann ist Brüssel zufrieden. Nur gibt es dann ein riesen Loch in der Steuerkasse." Zum Originalkommentar
"Da haben die Lobbyisten in Brüssel aber mal richtig gut gearbeitet." Zum Originalkommentar
Diskutieren Sie mit: Werden die neuen TÜV-Prüfungen für Sie zur Belastung oder sehen Sie vor allem Vorteile für Umwelt und Sicherheit? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren! Wie sollte Ihrer Ansicht nach eine faire und sinnvolle Prüfpolitik für Autos in Deutschland und Europa aussehen?