Nach über 100 Jahren im Geschäft steht die Genossenschaftsbrauerei Rötz im Landkreis Cham vor dem Ende. Wie die „Mittelbayerische Zeitung“ berichtet, haben die Vorstände beim Amtsgericht Regensburg Insolvenz angemeldet. Damit reiht sich das Unternehmen in eine wachsende Zahl kleiner Brauereien ein, die dem wirtschaftlichen Druck nicht mehr standhalten können.
Weniger Bierkonsum und wachsende Konkurrenz
Brauereien in genossenschaftlicher Form gelten eigentlich als regional stark verankert, doch auch sie leiden unter denselben Marktmechanismen wie Einzelbetriebe. Die Konkurrenz durch große Konzerne und der stetig sinkende Bierkonsum machen vielen Betrieben zu schaffen.
Nach Angaben von „Beverage World“ haben in den vergangenen fünf Jahren rund 90 Brauereien in Deutschland geschlossen – ein Rückgang von etwa sechs Prozent. Besonders betroffen sind Regionen wie Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg, die einst als Hochburgen des deutschen Brauhandwerks galten.

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Der Fall der Brauerei Rötz steht exemplarisch für die Krise, die die gesamte Branche erfasst hat. Seit Jahren sinkt der Bierabsatz, gleichzeitig explodieren Energie- und Rohstoffkosten. Für viele Traditionsbetriebe wird das zum existenziellen Problem.
Laut Branchenvertretern droht in Deutschland eine Pleitewelle unter den Brauereien. Selbst große Marken kämpfen mit Absatzrückgängen und steigenden Löhnen, während kleinere Betriebe kaum noch kostendeckend produzieren können.
So zeigt sich die Krise auf dem Biermarkt:
- Der Bierabsatz in Deutschland ist so niedrig wie seit der Pandemie nicht mehr
- Steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Personal belasten alle Brauereien
- Besonders kleine und regionale Betriebe drohen vom Markt zu verschwinden
- Experten warnen: Bier könnte bald deutlich teurer – und die Auswahl kleiner werden