Nach Los Angeles nun auch Chicago: Trumps Agenten versetzen US-Städte in Angst

In Los Angeles leben Millionen Menschen ohne gültige Papiere. Seitdem US-Präsident Donald Trump wieder im Weißen Haus sitzt, leben Sie in Angst. Die Abschiebebehörde ICE ist in seinem Auftrag in US-Großstädten unterwegs und geht mit aller Härte gegen Migranten vor.

Beamte versetzen Los Angeles in Angst

Laut einem Bericht des „Spiegel“ fahren maskierte Beamte in dunklen SUVs durch die Straßen und nehmen Menschen fest – oft ohne Vorwarnung oder Prüfung ihrer Papiere. Selbst Personen mit US-Staatsbürgerschaft seien schon betroffen gewesen. Die Angst ist allgegenwärtig. Viele sollen sich nicht mehr aus ihren Häusern trauen, um zur Arbeit zu gehen oder Einkäufe zu erledigen.

Leere Straßen und geschlossene Geschäfte

Die Folgen dieser Politik sind in Los Angeles deutlich sichtbar. Früher waren die Straßen voller Leben - heute sind sie teils wie leergefegt. Straßenstände, an denen Früchte und Tacos verkauft wurden, sind verschwunden.

Restaurants schließen, weil sie kein Personal mehr finden. Auch Autowaschanlagen verkürzen ihre Öffnungszeiten. Viele Migranten verlassen die Stadt aus Angst vor Festnahmen oder kehren freiwillig in ihre Heimatländer zurück. 

Apps als letzte Rettung

Um sich vor der Abschiebepolizei zu schützen, greifen viele Migranten zu ungewöhnlichen Mitteln. Laut dem Bericht des „Spiegel“ warnen sie sich gegenseitig über Apps, wenn ICE-Fahrzeuge in der Nähe gesichtet werden.

Mexikanische Supermärkte werden nur noch an bestimmten Tagen besucht, wenn klar ist, dass keine Razzien stattfinden. Auf Instagram kursieren Videos von Festnahmen, die zeigen, wie Familien auseinandergerissen werden.

„Chicago, wir sind da!“

Die aggressive Abschiebepolitik, die in Los Angeles begann, wird nun auch in Chicago umgesetzt. Gregory Bovino, ein führender Beamter der Grenzschutzbehörde, kündigte die Ausweitung der Operation in einem Video auf der Plattform X an.

„Chicago, wir sind da!“, schrieb er und zeigte Aufnahmen von Einsatzfahrzeugen und schwer bewaffneten Beamten in der Innenstadt. Laut „AP“ wurden bereits mehrere Menschen festgenommen.

In der Mitte zu sehen: Gregory Bovino, Chef des Einsatzes in Los Angeles.
In der Mitte zu sehen: Gregory Bovino, Chef des Einsatzes in Los Angeles. Carlin Stiehl / Los Angeles Times via Getty Images

Bonivo als Gesicht von Trumps Politik

Nachdem er bereits zuvor in Los Angeles auf die Jagd nach illegalen Migranten ging, leitet Bonivo nun auch den Einsatz in Chicago. Laut „CNN“ ist der 55-jährige Grenzschutzbeamte das Gesicht von Trumps aggressiver Abschiebepolitik in demokratisch regierten Städten. „Wenn jemand im Weg steht, könnte das schlecht für ihn ausgehen. Wir werden unsere Mission durchführen, egal was passiert“, warnte er kürzlich in einem Interview.

Trump-Ministerin: „Wir fangen gerade erst an“

Auch die Heimatschutzministerin Kristi Noem war in Chicago vor Ort und teilte Videos von Razzien, bei denen bewaffnete Beamte Personen in Handschellen aus ihren Wohnungen führten. Sie erklärte: „Wir fangen gerade erst an.“