SPD-Politiker Matthias Ecke beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt
Der Spitzenkandidat der sächsischen SPD wurde am Freitagabend beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt. Das gab seine Partei am Samstag bekannt.
Dresden – Der SPD-Politiker Matthias Ecke wurde am Freitagabend beim Plakatieren in Dresden angegriffen und schwer verletzt. Das meldete die SPD Sachsen in einer Pressemitteilung am Samstag. Der EU-Parlamentarier wurde in Folge des Angriffs ins Krankenhaus gebracht und muss operiert werden. Ecke kandidiert bei der Europawahl im Juni auf Listenplatz 10 der SPD.
SPD-Politiker auf offener Straße angegriffen – Matthias Ecke im Krankenhaus
„Der Überfall auf Matthias Ecke ist ein unübersehbares Alarmzeichen an alle Menschen in diesem Land. Unsere demokratischen Werte werden attackiert“, schrieben die SPD-Landesvorsitzenden Henning Homann und Kathrin Michel in der Pressemitteilung.
Der Vorfall soll sich am späten Freitagabend im Dresdner Stadtteil Striesen „auf offener Straße“ ereignet haben, wie die SPD Sachsen weiter mitteilte. Die Polizei Sachsen bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass es einen Vorfall beim Plakatieren gegeben habe und Ecke betroffen sei. Weitere Informationen sollten im Laufe des Tages folgen. Nach Angaben der SPD Sachsen gab es daneben auch bei anderen Plakatier-Teams Einschüchterungsversuche, Plakatzerstörungen und Beleidigungen.
Angriff beim Plakatieren: SPD sieht Verantwortung im rechtsradikalen Milieu
Über die Täter ist bislang nichts bekannt. Die SPD sah in ihrer Veröffentlichung die Verantwortung jedoch im rechtsradikalen Milieu. „Das gewalttätige Vorgehen und die Einschüchterung von Demokratinnen und Demokraten ist das Mittel von Faschisten“, heißt es in der Mitteilung. „Die Saat, die AfD und andere Rechtsextreme gesät haben, geht auf. Deren Anhänger sind mittlerweile völlig enthemmt und betrachten uns Demokraten beim Ausüben ihrer Grundrechte offenbar als Freiwild.“ Homann und Michel kündigten jedoch weiter an: „Wir lassen uns nicht mundtot machen“.
„Wütend und entsetzt“: SPD-Spitzenkandidat Ecke bei Angriff schwer verletzt
Am Samstagmittag solidarisierten sich auf der Plattform X diverse Bundespolitiker mit Ecke. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zeigte sich „wütend und entsetzt“ und sprach von einem „Angriff auf die Demokratie“. Gründen-Vorsitzende Ricarda Lang schrieb in einem Beitrag: „Alle Demokraten können und müssen bei dieser Wahl klar machen: wir werden nicht weichen!“
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Ecke kandidierte bei der Europawahl 2019 als Ersatzkandidat und rückte im Oktober 2022 in das Europaparlament nach, nachdem Costanze Krehl ihr Mandat niedergelegt hatte. Zuvor war der heute 41-Jährige unter anderem zwischen 2011 und 2013 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos. (fd mit Reuter)