Noch zwei Tage: Das große Grauen im Bürgerhaus

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Großes Interesse: Wegen der großen Beliebtheit ist das Gruselhaus heuer ins Bürgerhaus umgezogen. © Gerald Förtsch

Lust auf Horror? Nervenstarke Unterschleißheimer strömen ins Gruselhaus im Bürgerhaus, das noch heute und morgen geöffnet ist. Eintritt frei.

Unterschleißheim - Von Monstren, Mumien und Monstern gibt´s im Unterschleißheimer Gruselhaus auch heuer wieder reichlich – und noch viel mehr. Das Gruselhaus ist vom Gleis 1 ins Bürgerhaus gezogen und wartet mit noch mehr Horror auf: Zombies, Hexen, Geister, fürchterliche Nonnen, Frösche und sich windende Schlangen. Das Ganze ist wirklich kein Vergnügen!

Der Besucher irrt durch dunkle Gänge, tastet sich durch muffige Schwaden, verliert schließlich die Orientierung. Und bei all dem gibt es keine Garantie, dass die im Finstren lauernden Untoten tatsächlich aus Pappmache sind, wie es sich für eine Geisterbahn gehört. Allzu lebendige Henkersgestalten brüllen einen aus dunklen Ecken heraus an, betatschen einen. Aus einem toten Gemälde bricht eine kreischende Fratze, hält erst unmittelbar vor dem eigenen, jetzt totenbleichen, Antlitz ein.

Wer führt hier wen an der Hand?

„Eltern haften für ihre Kinder“ ist am Eingang zum Gruselhaus zu lesen. Und Warnung bei Asthma und Epilepsie. „Auf was, zur Hölle, lass‘ ich mich da bloß ein?“, mag der ein oder andere sich insgeheim denken. Den eigenen Nachwuchs im Schlepptau gibt es aber kein Zurück. Man will ja Mut und Stärke beweisen. So wie Hamed, der mit Sohn Jacob (9) an der Hand, frohen Mutes in die Dunkelheit stößt. Weit kommt er nicht, so viel soll verraten sein. Eine Nonne mit blutigen Reißzähnen fliegt im Affenzahn auf ihn zu. Am Ende ist es Jacob, der den Hamed an der Hand, nach draußen führt.

So ein Gruselhaus ist wie das Leben selbst – dieser Gedanke drängt sich einem in solchen Momenten förmlich auf. Nur viel schneller eben: Irgendwann ist es so weit, dass Kinder zu Erwachsenen werden und Eltern zu Kindern.

Raphael Kornherr (31) sollte diese Vorstellung gefallen. Das Projekt Gruselhaus, vor Jahren im elterlichen Heim konzipiert, wuchs beständig weiter. Die Kornherrs gründeten den Verein „Gestalten. Begeistern. Unterschleißheim“. Ihre Sporen verdienten sie sich im „Gleis 1“, wo Mutter Tina Regie führte. Inzwischen ist man aus den Räumlichkeiten der Jugendfreizeitstätte in den Festsaal des Bürgerhauses gezogen, dadurch doppelt so groß geworden, und Raphael übernahm die Leitung: das Gruselhaus, ein Leben im Schnelldurchgang.

Besucher ringen um Orientierung

Freigegeben ab zwölf Jahren steht ebenfalls über dem Eingang. Das Beispiel des unerschrockenen Jakob zeigt, dass es sich bloß um eine Empfehlung handelt. Wie beim FSK ist damit eine Erwartung verknüpft: Horror vom Feinsten – nur nicht zu viel! Ist schließlich kein FSK 18.

Irgendwo in den dunklen Gängen des Gruselhauses ringt der Besucher um Orientierung. Diese fürchterlichen Fratzen überall, fernes Schreien von Leidgenossen und immer wieder Schreckmomente. Die Knie geben nach. Ganz tief im Inneren droht sich die Vernunft zu verabschieden. „Nur raus hier!“, kreischt eine Stimme im eigenen Kopf: „Nur weg! Sieh‘ zu, dass du Land gewinnst!“

Gruselhaus Unterschleißheim
gefö bilder 28.10.24 - unterschl - gruselhaus im bürgerhaus -- andreas © Gerald Förtsch
Gruselhaus Unterschleißheim
Ratten, Spinnen und anderes Getier ziert die dunklen Gänge des Gruselhauses. © Gerald Förtsch
Gruselhaus Unterschleißheim
gefö bilder 28.10.24 - unterschl - gruselhaus im bürgerhaus -- andreas © Gerald Förtsch
gefö bilder 28.10.24 - unterschl - gruselhaus im bürgerhaus -- andreas
Andrang von Alt und Jung: Wegen der großen Beliebtheit ist das Gruselhaus heuer ins Bürgerhaus umgezogen. © gefö
Gruselhaus Unterschleißheim
gefö bilder 28.10.24 - unterschl - gruselhaus im bürgerhaus -- andreas © Gerald Förtsch

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