Dieser See birgt ein schreckliches Geheimnis

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Der Kreidesee bei Cuxhaven gilt als einer der besten Tauchspots des Landes. Doch in seinen Tiefen sind schon einige umgekommen. Und ein weiterer Schrecken lauert.

Hemmoor – Unweit von Cuxhaven liegt ein echtes Taucherparadies: Der Kreidesee von Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) lockt mit türkisblauem Wasser und einer Sichtweite von bis zu 40 Metern. Der 33 Hektar große und bis zu 60 Meter tiefe See lockt jedes Jahr Zehntausende Besucher aus der ganzen Welt an.

Dieser See in Niedersachsen birgt ein schreckliches Geheimnis
Der Kreidesee liegt im 14.000-Einwohner Ort Hemmoor. Bis 1976 wurde hier Kreide für die Zementproduktion abgebaut, danach füllte sich die Grube mit Wasser. Die türkisblaue Farbe und die gute Sicht hat der See dem basischen Wasser und dem wenigen Plankton zu verdanken. © Sina Schuldt/dpa

Unter Tauchern genießt der See einen legendären Ruf. „Die Sichtweite ist super, das sind schon fast tropische Verhältnisse“, sagte etwa Barbara Brost, Leiterin der Schule Tauchteam Wasserfest Hannover. Mehrfach wurde das Gewässer schon ausgezeichnet, heimste etwa den „Tauchen Award“ ein oder wurde zur besten „Tauchbasis Deutschland, Österreich und der Schweiz“ auserkoren.

Dieser See in Niedersachsen birgt ein schreckliches Geheimnis

Das liegt auch an den Attraktionen, die unter Wasser geboten werden. So können Interessierte bei bester Sicht etwa Autos, Wohnwagen, einen Lkw als auch an ein Segelschiff und ein Flugzeug entdecken, die alle künstlich zu Tauchzwecken platziert wurden. Versenkt wurden sie von Holger Schmoldt. Der Berufstaucher entdeckte den See Ende der 1980er-Jahre und verliebte sich in das Gewässer.

„Ein freischwebendes Flugzeug unter Wasser, das ist weltweit einmalig“, zitiert die Seite travelbook.de Schmoldt. Sogar Taucher aus Brasilien seien deshalb schon nach Hemmoor gekommen.

Dieser See in Niedersachsen birgt ein schreckliches Geheimnis
Auch ein künstlich versenktes Segelschiff gibt es auf dem Grund des Sees zu entdecken. © Julian Mühlenhaus/dpa

Zuweilen muss man als Taucher aber auch ein starkes Nervengerüst mitbringen, im Wasser wartet nämlich ein sieben Meter langer Hai aus Plastik, der dem ein oder anderen sicherlich schon einen Schrecken eingejagt haben dürfte.

Immer wieder tödliche Tauchunfälle: Kreidesee bei Cuxhaven wird auch „Todessee“ genannt

Doch leider ist der Schrecken im Kreidesee auch real. In dem Gewässer sind schon einige Menschen gestorben. Der See hat deshalb schon den Beinamen „Todessee“ bekommen. So ist etwa im vergangenen Jahr eine Frau aus Hessen bei einem Tauch-Lehrgang ums Leben gekommen.

Laut Polizei sei es in einer Tiefe von rund 35 Metern plötzlich zu Komplikationen gekommen. Einer der beiden anwesenden Tauchlehrer sei mit ihr daraufhin auf eine Tiefe von zehn Metern aufgestiegen. Als es der Frau daraufhin immer noch nicht besser ging, leitete er einen Notaufstieg an die Wasseroberfläche ein. Am Ufer versuchten Zeugen zusammen mit den gerufenen Rettungskräften, die Frau aus Hessen wiederzubeleben. Doch sie starb am Samstag noch vor Ort.

2022 starb ein 50-jähriger Mann, als er mit seiner Frau einen Tauchgang unternahm und es ebenfalls zu Problemen kam.

Einem Bericht des NDR zufolge starben in dem See in den vergangenen sechs Jahren fünf Taucher. Weitere wurden bei Unfällen schwer oder sogar lebensgefährlich verletzt.

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