Gemeinschaftsprojekt in Holzkirchen: Erbpachtvertrag für Maitz-Baugrundstücke unterzeichnet

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Bei einem Pressegespräch haben kürzlich (erste Reihe v.l.) Bürgermeister Christoph Schmid und Vielleben-Vorstand Patric Meier sowie (h.v.l.) Thomas Hörbrand, Rudolf Bauer, Katrin Frische, Franziska Bauer und Tobias Bantzhaff (Vorstand Vielleben) über das Projektes informiert. © Hacker

Nach der Unterzeichnung des Erbpachtvertrags für die Baugrundstücke in der Maitz startet Holzkirchen mit dem Projekt „geMaitzam wohnen“ in die Umsetzung. Baubeginn ist für 2025 geplant.

Holzkirchen – Nachdem im Sommer 2019 der Marktgemeinderat beschlossen hatte, die beiden noch freien, zusammen rund 2.300 Quadratmeter großen Baugrundstücke in der Maitz an Baugemeinschaften und Baugenossenschaften in Erbpacht im Konzeptverfahren zu vergeben, wurde kürzlich der Erbpachtvertrag über 80 Jahre unterzeichnet.

Erbpachtvertrag für Maitz-Baugrundstücke in Holzkirchen unterzeichnet

Wie Bürgermeister Christoph Schmid im Rahmen eines Pressegespräches zur Unterzeichnung des Erbpachtvertrags für die Maitz mitteilte, liegt inzwischen auch schon die Baugenehmigung des Landratsamtes für die beiden Gebäude mit insgesamt 17 Wohnungen vor.

„Die Unterzeichnung war ein Tag der Freude und von uns aus kann es jetzt richtig losgehen“, sagte Schmid bei der Begrüßung gut gelaunt. Er erinnerte aber auch daran, warum die engagierte Gemeinschaft „geMaitzam wohnen“, die schon den Zuschlag erhalten hatte, aufgeben musste: „Corona und der Beginn des Ukraine-Krieges haben zu stark gestiegenen Baukosten und Zinsen sowie schwindender Förderkonditionen geführt, weshalb sich die Gruppe im Jahr 2022 nicht mehr in der Lage sah, das Projekt allein fortzuführen.“

Von Herausforderungen geprägt: Corona und Krieg verzögern das Gemeinschaftsprojekt in Holzkirchen

Nach Gesprächen unter Vermittlung des Münchner Büros Stattbau, das Holzkirchen bei dem Projekt von Anfang an beraten hatte, gelang es schließlich im September 2023, die Vielleben eG als erfahrenen Partner für die verbliebene „geMaitzam-Kerntruppe“ zu gewinnen.

„Die Energie, das Vertrauen und der Realitätssinn der Gruppe und nicht zuletzt das Gefühl, dass wir seitens der Gemeinde willkommen sind, haben uns überzeugt. Wir freuen uns, nun in der Maitz ein Zuhause für gelebte Gemeinschaft entstehen zu lassen“, sagte Vielleben-Vorstand Patric Meier. Nachdem auch die Baugrunduntersuchung abgeschlossen sind, geht Meier von einem Baustart im dritten Quartal 2025 aus.

Neue Partnerschaft: Vielleben eG übernimmt das Projekt und plant Baustart im dritten Quartal 2025

Es wird dann das erste Projekt der Viellieben in Bayern sein, die bisher in Deutschland vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg aktiv ist und eine Gemeinschaft aus 300 Mitgliedern in Deutschland, Italien, Belgien, Österreich, Frankreich und in der Schweiz darstellt. Die Baukosten schätzte Meier auf rund 6,3 Millionen Euro: „Wir sind noch in den finalen Verhandlungen, aber dort müssen wir landen.“

Aus Kostengründen wird auch nur eines der beiden Gebäude unterkellert. Zusammen haben die 17 Wohnungen, von denen bereits 16 vergeben sind, rund 1.100 Quadratmeter Wohnfläche Die Wohnungen lassen sich je nach Lebenssituation teilweise mittels sogenannter „Schaltzimmer“ vergrößern oder verkleinern. Ebenso gibt es innerhalb dieses genossenschaftlichen Modells die Möglichkeit, die Wohnungen relativ leicht untereinander zu tauschen.

Meier rechnet, dass die inzwischen drei „geMaitzam-Generationen“ ihren Wohntraum im ersten Quartal 2027 beziehen können. Schmidt hob deren Durchhaltewillen hervor und wagte einen Blick in die Zukunft: „Sowohl der Marktgemeinderat als auch die Verwaltung haben immer an dem Konzept festgehalten, viel Arbeit investiert und das Projekt unterstützt. Auch weil wir uns vorstellen können, dass dies als zukunftsfähige Blaupause für ähnliche Flächen dienen könnte.“ Helmut Hacker

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