Neue Kursk-Gegenoffensive: Ukrainische Truppen rücken gegen Russland vor

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Die Kämpfe in der Ukraine und der Region Kursk werden intensiver. Bei einer Gegenoffensive konnten die ukrainischen Truppen Erfolge erzielen.

Kiew/Moskau - In der Region um die Stadt Kursk haben sich die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen intensiviert. Nach Angriffen russischer Truppen sollen die ukrainischen Kräfte Gegenangriffe gestartet haben, schreibt Kyiv Independent. Bei der Gegenoffensive in der Region sollen die ukrainischen Streitkräfte verlorene Stellungen zurückerobert haben.

Russland soll bei den neuerlichen Kämpfen im Ukraine-Krieg hohe Verluste erlitten haben. „Die taktischen Erfolge der Kiewer Streitkräfte waren ein Rückschlag für die Strategie des Kremls, der unerbittliche Feuerkraft einsetzte und oft massive Verluste an Männern und Ausrüstung in Kauf nahm, um dauerhaft Boden gegenüber der ukrainischen Armee zu gewinnen“, heißt es in dem Bericht.

Ukrainische Truppen rücken in Kursk-Region unter schwerem Beschuss vor

Ein von den ukrainischen Luftstreitkräften am Dienstag veröffentlichtes Drohnenvideo zeigte Dutzende von Infanteristen und bis zu fünf gepanzerte Mannschaftstransporter, die unter russischem Artillerie- und Mörserbeschuss Stellungen der Truppen von Präsident Wladimir Putin angriffen. Auch Panzer, und andere gepanzerte Fahrzeuge waren zu sehen. In einer offiziellen Erklärung hieß es, die Bilder zeigten Elemente der 82. Luftangriffsbrigade – einer Formation, die unabhängig von der geografischen Lage an der Ostflanke des Kursker Vorstoßes steht – bei der Durchführung des Angriffs.

Der ukrainische Vorstoß innerhalb Russlands trieb einen etwa fünf Kilometer langen und drei Kilometer breiten Keil in die russischen Stellungen. „In früheren Berichten wurde die 177. Marine-Infanterie-Brigade, eine ursprünglich in der kaspischen Region stationierte Küstenverteidigungseinheit, als Rückgrat der russischen Verteidigung in diesem Gebiet bezeichnet. Unbestätigten Berichten zufolge verlor die 177. auch die Kontrolle über das nahe gelegene Dorf Fanaseyevka“, so der Bericht.

Nordkoreaner kämpfen wieder im Gebiet Kursk

Nach einer Pause seit Mitte Januar beobachteten ukrainische Truppen in der Region um Kursk wieder einen Einsatz nordkoreanischer Soldaten, die auf russischer Seite kämpfen. „Russische und nordkoreanische Truppen haben einen weiteren Angriff in der Region Kursk gestartet“, teilte die 47. Brigade der Ukraine mit. Dabei habe der Feind seine Taktik geändert. „Bisher griffen sie vor allem mit Fahrzeugen an, doch jetzt haben sie Infanterie in den Angriff geschickt.“

Ukrainische Soldaten haben mit Gegenoffensiven in Kursk und der Ostukraine Gebiete eingenommen.
Ukrainische Truppen konnten bei einer Gegenoffensive allerdings Erfolge verbuchen. © dpa/Evgeniy Maloletka

Ungeachtet der ukrainischen Gegenangriffe in den Gebieten Kursk und Pokrowsk gehen die russischen Angriffe in diesen Gebieten weiter. Auf der Westseite des Kursker Vorgebirges nahmen Moskaus Truppen am Montag und Dienstag etwa 12-15 Quadratkilometer um die Stadt Swerdlikowo. Diese Angriffe wurden am Mittwoch fortgesetzt, berichtete die ukrainische militärische Nachrichtenplattform Militarniy.

Schwere Angriffe auch innerhalb der Ukraine

Auch innerhalb der Ukraine gibt es heftige Kämpfe. Alleine am Samstag hatte es 125 russische Sturmangriffe gegeben, nachdem die Zahl in den Tagen zuvor bei etwa 80 Angriffen gelegen hatte. Schwerpunkt der Angriffe mit mehr als 50 einzelnen Attacken waren die Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk und die umliegenden Ortschaften. Der Generalstab sprach von hohen Verlusten der russischen Angreifer. Die Bergbaustadt Pokrowsk, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, ist seit Monaten umkämpft. Allerdings verlegten sich die Russen darauf, die Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustoßen.

In einem Jahr unter seinem Befehl habe die ukrainische Armee ihre Fähigkeit zu Angriffen bis weit hinein nach Russland ausgebaut, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf Facebook. Er war am 8. Februar 2024 zum Nachfolger von Walerij Saluschnyj ernannt worden. Ukrainische Kampfdrohnen könnten nun bis zu 1.700 Kilometer weit angreifen. Syrskyj ließ Niederlagen wie den Verlust der Stadt Awdijiwka bei Donezk Revue passieren, würdigte aber auch das Vordringen seiner Truppen nach Russland. Im russischen Gebiet seien 924 Kriegsgefangene gemacht worden. „Die Ukraine kann zum Gegenangriff übergehen, den Feind schlagen und jagen“, sagte er.

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