„Film ab“: Prominenter Schauspieler begleitet Stadtführung in Miesbach
Dreharbeiten in Miesbach sind für die Bürger längst Alltag geworden. Bei einer Stadtführung des Museumsvereins durften sie nun hinter die Kulissen schauen – mit einem bekannten Schauspieler.
Miesbach – Man stelle sich nur vor: Zwei Friseure in Miesbach kriegen sich so sehr in die Haare, dass der Streit am Ende tödlich endet! Eine Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat – allerdings glücklicherweise nur für die Fernsehkameras des ZDF. Die filmten in den Räumen von Wolf Haardesign (im TV in „Haarscharf“ umbenannt) und im gegenüber befindlichen Telekom-Laden (kurzerhand in einen Friseursalon umgestylt) für eine Folge der beliebten Serie „Rosenheim-Cops“.
Nur ein Beispiel von vielen, das die rund 50 Teilnehmer der vom Miesbacher Museumsverein im Rahmenprogramm der Ausstellung „Film ab – Traumkulisse Miesbach“ organisierten Stadtführung von Historiker Alexander Langheiter und seinen Special Guests der Rosenheim-Cops erfuhren. Eine willkommene Gelegenheit für einheimische Filmfans, Schauspieler Dieter Fischer alias Kriminalhauptkommissar Anton Stadler, Produktionsleiter Dennis Voss, Motivaufnahmeleiter Arne Brückner und die ausführende Produzentin Marlies Moosauer von Bavaria Fiction ganz entspannt nahezukommen und mit ihnen im wahrsten Sinn des Wortes einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Dreharbeiten für Miesbacher längst Alltag
Dass in Miesbach oft Dreharbeiten stattfinden, gehört für die Bürger längst zum Alltag dazu. Meist jedoch beschränken sich die Berührungspunkte mit den meist hektisch herumwuselnden Filmschaffenden auf einen neugierigen Blick aus der Entfernung, um ja nicht ungewollt ins Scheinwerferlicht zu rücken und damit die Aufnahmen zu stören. Beim Stadtrundgang jedoch waren keine Kameras dabei – außer die in den Smartphones der Teilnehmer, die das besondere Event für ihr privates Archiv festhalten wollten und natürlich auch das eine oder andere Erinnerungs-Selfie mit Hauptdarsteller Fischer schossen.
Ansonsten waren vor allem die Ohren gefragt, denn Fischer und seine drei Begleiter plauderten fleißig aus dem Nähkästchen und beantworteten auch bereitwillig die Fragen der Teilnehmer. Langheiter steuerte immer wieder Geschichten zu den Dreharbeiten früherer Produktionen bei, schließlich reicht die Film- und Fernsehvergangenheit Miesbachs deutlich weiter zurück als zu den ersten Folgen der Rosenheim-Cops, die vor mehr als 20 Jahren in der Kreisstadt gedreht wurden.
Mehrere Drehorte in Miesbach besucht
Die erste Klappe des Rundgangs fiel im Foyer des Miesbacher Rathauses, wo die Ausstellung „Film ab“ noch bis Donnerstag, 31. Oktober, zu sehen ist. Wie Mitorganisatorin Maria Krüger-Basener berichtet, machte sich die Gruppe dann auf den Weg zu den verschiedenen Drehorten, wo Langheiter und seine Special Guests diverse Anekdoten zu erzählen wussten. Zum Beispiel, dass in den Räumen der heutigen Postfiliale am Marktwinkel (damals ein Lebensmittelladen) 1975 die Serie „Spannagl & Sohn“ mit Walter Sedlmayr gefilmt wurde. Nur ein paar Schritte weiter nutzten die Rosenheim-Cops laut Brückner spontan das damals kurzzeitig leer stehende „Seifenkistl“ für den im Drehbuch vorgesehenen Laden „Wollkörbchen“. Glücklicherweise seien dort noch Holzregale eingebaut gewesen, die man gleich als Auslage nutzen habe können.
Jenseits der Kulissen war auch das Konzept der ZDF-Serie immer wieder Thema. Voss erläuterte etwa, dass den Schreibern der Episoden vor allem die Nebengeschichten abseits des eigentlichen Mordfalls einige Herausforderung bereiten. Dennoch seien diese aber ein wichtiges Element der Rosenheim-Cops, um die als „Krimi-light“ positionierte Produktion nach so vielen Jahren immer noch lebendig zu halten, ergänzte die aus Weyarn stammende Marlies Moosauer.
Die Miesbacher Zuschauer haben ohnehin seit Jahren einen guten Grund, immer wieder bei den Rosenheim-Cops reinzuschauen. Stellt sich doch fast vor jeder Folge die Frage, wie viel Miesbach diesmal in den TV-Ermittlungen auftaucht.