Putins Schattenflotte gerät ins Visier – Russlands Kriegskasse soll zusammenbrechen

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Großbritannien erlässt im Zuge des Ukraine-Kriegs umfassende Sanktionen gegen Wladimir Putins Regime. London will gegen Russlands „Schattenflotte“ vorgehen.

London – Die Unterstützer der Ukraine aus den Reihen der Verteidigungsallianz Nato erhöhen den Druck auf das Moskau-Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin weiter: Wie unter anderem die Kyiv Post am Montag (21. Juli) berichtete, hat Großbritannien umfangreiche neue Sanktionen gegen die russische Öl-Export-Infrastruktur verhängt. Die Sanktionen richten sich demnach gegen 137 Unternehmen, darunter Tanker-Reedereien und Energiekonzerne, die an der sogenannten „Schattenflotte“ beteiligt sein sollen.

Wladimir Putins Schattenflotte: London erlässt nächste Sanktionen gegen Russland

Mit dieser Flotte an Frachtern versucht Putins Regime, westliche Sanktionen zu umgehen, die im Ukraine-Krieg gegen den Moskauer Zirkel um Außenminister Sergei Lawrow verkündet wurden. Erst kürzlich hatte zudem die Europäische Union (EU), der das Vereinigte Königreich seit dem Brexit im im Januar 2020 nicht mehr angehört, ihr 18. Sanktionspaket gegen die Förderer von Putins Angriffskrieg in Russland erlassen. London legte nun nach.

Führt den Ukraine-Krieg immer weiter: Russland-Machthaber Wladimir Putin (re.).
Führt den Ukraine-Krieg immer weiter: Russland-Machthaber Wladimir Putin (re.). © IMAGO / ITAR-TASS

Taktik des Russland-Regimes: „Schattenflotte“ finanziert Wladimir Putins Kriegskasse

Der britische Außenminister David Lammy kündigte die Maßnahmen an. Ziel sei es, Russland daran zu hindern, den Angriffskrieg in der Ukraine weiter über Öl-Exporte zu finanzieren, berichtet die Kyiv Post.

Laut der im Januar 2025 veröffentlichten ZDF-Dokumentation „Putins geheime Schattentanker – Wie Russland Sanktionen umgeht“, flossen einzig im Oktober 2024 pro Tag geschätzt etwa 210 Millionen Euro durch den Verkauf von Rohöl über den Seeweg in den russischen Staatshaushalt. Und damit in Putins Kriegskasse. Der Kreml transportiert mit der „Schattenflotte“ sanktionierte Waren in Drittländer.

Putins Frachter transportieren sanktionierte Waren unter falscher Flagge – auch Waffentechnik?

Das russische Regime tut dies mit verschiedenen Verschleierungstaktiken, indem Frachter und Tanker zum Beispiel unter anderer Flagge fahren und/oder dubiose Besitzverhältnisse haben. Admiral Benoit de Guibert schätzte laut der französischen Tageszeitung Le Parisien Anfang Juli Putins „Schattenflotte“ auf „rund 900 Schiffe“. Etwa zehn davon würden demnach täglich im Ärmelkanal durch die Nato überwacht, hieß es aus Paris.

Brisant: Manche der Frachter könnten mutmaßlich auch sanktionierte Waffentechnik enthalten, die zum Beispiel für das iranische Mullah-Regime vorgesehen sind.

Schattenflotte

Als „Schattenflotte“, auch „dunkle Flotte“ genannt, werden Frachtschiffe bezeichnet, die eine Verschleierungstaktik anwenden, um sanktionierte oder verbotene Waren durch internationale Gewässer wie die Ostsee oder das Mittelmeer zu transportieren. Zu den Waren zählen zum Beispiel Rohstoffe wie Erdöl und Gas oder Waffen und geheime Verteidigungstechnologien.

Wohl auch im Mittelmeer: Ukraine sabotiert Wladimir Putins „Schattenflotte“

Ebenfalls brisant: Kiew sabotiert Putins „Schattenflotte“ offenbar auch in internationalen Gewässern wie der Ostsee und dem Mittelmeer. So soll am 15. Februar 2025 laut Kyiv Post etwa die unter maltesischer Flagge fahrende „Seajewel“ vor der ligurischen Küste Italiens bei Savona von zwei Explosionen erschüttert worden sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Putin soll unterdessen US-Präsident Donald Trump ein Angebot für ein Ukraine-Treffen gemacht haben. (pm)

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