Paukenschlag für Merz: Neue Umfrage zeigt düsteren Trend – Union jetzt gleichauf mit AfD

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Der Kanzler verliert an Rückhalt, die AfD gewinnt an Boden. Eine Umfrage zeigt, wie die Deutschen derzeit über die Regierung denken.

Berlin – Die Union und die AfD liegen in der Wählergunst gleichauf, wie eine am Dienstag (22. Juli) veröffentlichte Umfrage von Forsa im Auftrag von RTL/ntv ergab. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stellen die Befragten das schlechteste Zeugnis seit seiner Amtsübernahme vor rund zwei Monaten aus.

AfD zieht mit Union gleich: Trendbarometer zeigt Wählerwanderung

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, kämen die Parteien CDU/CSU und AfD laut RTL/ntv-Trendbarometer beide auf jeweils 25 Prozent der Stimmen. Die CDU/CSU büßte einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche ein, die in Teilen rechtsextremistische Partei AfD gewann einen Prozentpunkt hinzu. Die SPD lag mit 13 Prozent weit dahinter. Grüne und Linke kamen auf jeweils 12 Prozent der Wählerstimmen. Die FDP würde mit 3 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht mit vier Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen.

Die Mehrheit der Bundesbürger hatte kurz nach seiner Amtsübernahme eine gute Meinung von der Arbeit von Kanzler Merz: Einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Stern zufolge hielten damals 58 Prozent der befragten Deutschen das diplomatische Engagement des neuen Kanzlers für positiv. Merz war bereits einen Tag nach seiner Wahl nach Paris gereist, um das deutsch-französische Verhältnis zu stärken. Zwei Monate später dann die Wende in der Wählergunst: eine Umfrage zwischen 1. und 7. Juli ergab, dass nur noch 38 Prozent der befragten Deutschen zufrieden mit der Arbeit der Regierung waren.

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Unzufriedenheit immer weiter zunimmt: Laut RTL/ntv-Trendbarometer bewerten derzeit nur noch 32 Prozent die Arbeit des Kanzlers positiv – ein Umfragetief seit der Kanzlerwahl. Hinzukommt: 67 Prozent halten Merz für nicht vertrauenswürdig, nur 29 Prozent sprechen ihm ihr Vertrauen aus. Immerhin Führungsstärke wird dem Kanzler bescheinigt: 54 Prozent sind dieser Meinung, 42 Prozent widersprechen. Forsa befragte für diese Erhebung insgesamt 2502 Wahlberechtigte zwischen dem 15. und dem 21. Juli. Die tatsächlichen Ergebnisse können um die statistische Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten nach oben oder unten schwanken.

Die Vorsitzende der AfD, Alice Weidel (rechts) spricht im Bundestag, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Hintergrund. Einer aktuellen Umfrage (Stand: 22. Juli 2025) zufolge sind AfD und Union derzeit gleichauf.
Die Vorsitzende der AfD, Alice Weidel (rechts) spricht im Bundestag, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Hintergrund. Einer aktuellen Umfrage (Stand: 22. Juli 2025) zufolge sind AfD und Union derzeit gleichauf. © IMAGO/Christoph Hardt / Panama Pictures

AfD-Verbot: Mehrheit lehnt juristischen Schritt trotz Einstufung des Bundesverfassungsgerichts ab

Umfragen sind immer Momentaufnahmen. Ebenfalls am Dienstag veröffentlichte Insa eine Erhebung im Auftrag der Bild, die zu anderen Ergebnissen als Forsa kam: Die Union erhielt demnach 27,5 Prozent der Wählerstimmen, die AfD lediglich 24 Prozent. Befragt wurden 2005 Personen zwischen 14. und 18. Juli. Zuletzt waren Rufe nach einem AfD-Verbot lauter geworden, nachdem der Verfassungsschutz die Partei als rechtsextrem eingestuft hatte. Weil die AfD dagegen juristisch vorgeht, ist die Einstufung aber vorerst ausgesetzt.

Über ein Verbot entscheidet grundsätzlich das Bundesverfassungsgericht – wenn Bundesregierung, Bundestag oder Bundesrat einen Antrag stellen. Die Mehrheit der Deutschen (54 Prozent) hält die AfD zwar für rechtsextrem, ein Großteil (52 Prozent) der Befragten ist jedoch gegen ein Verbot der Partei, wie eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am vergangenen Samstag ergab. AfD-Chefin Alice Weidel sieht indes keinen Grund, den Kurs ihrer Partei zu ändern. „Wir haben keinen Anlass, uns zu mäßigen“, sagte sie am Sonntag im ARD-Sommerinterview.

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