Mehr Rente für alle: So viel mehr Geld können Rentner durch den Merz-Plan erwarten
Rentner und Rentnerinnen können sich auf eine höhere Rente freuen. Dafür sorgt ein neues Gesetz, das die Arbeitsministerin nun vorgelegt hat.
Berlin – Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat ihr erstes Gesetz vorgelegt. Darin sichert sie das Rentenniveau auf 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten bis ins Jahr 2031. Darüber hinaus wird darin die Mütterrente III verankert, die allen Eltern, die vor 1992 Kinder erzogen haben, pro Kind etwa 20 Euro mehr Rente bescheren soll. Das Rentenpaket soll nicht von den Beitragszahlenden, sondern aus Steuermitteln finanziert werden.
Babyboomer gehen in Rente: Darum soll das Rentenniveau gesichert werden
Durch die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent erhält ein fiktiver Durchschnittsrentner, der 45 Jahre lang genau den Durchschnittsverdienst hatte und darauf Rentenbeiträge gezahlt hat, 48 Prozent dieses Verdienstes als Rente. Diesen Rentner gibt es nicht in der Realität, er wird aber als zentrale Rechengröße für die Rentenberechnung genommen. Oft wird er auch der „Eckrentner“ genannt.
In vergangenen Jahrzehnten, als die Babyboomer die Renten für ihre Eltern gezahlt haben, hat sich das Rentenniveau aus dem errechnet, was die Rentenversicherung an Beiträgen eingenommen hat. Ende der 1970er Jahre und Anfang der 80er hatte das Rentenniveau seinen Höchststand erreicht: Damals hatte der Eckrentner fast 60 Prozent des Durchschnittsverdienstes als Rente zur Verfügung.
Mehr Rente als die Deutsche Rentenversicherung einnehmen kann: Das ist der Merz-Plan
Nun kommen aber nicht mehr genug Beitragszahler nach, um das gleiche Niveau für die Babyboomer in Rente zu sichern. Daher sinkt das Rentenniveau ab. Die Politik hat daher entschieden, dass hier nachgeholfen werden muss. Bis 2031 soll nun nach dem Plan der Merz-Regierung das Rentenniveau immer mindestens bei 48 Prozent liegen. Dazu sollen Steuermittel die Lücke schließen, die die Rentenkasse nicht aus Beitragsmitteln stemmen kann.
Schon dieses Jahr ist das Rentenniveau leicht unter die 48 Prozent gerutscht, weshalb die Rentenerhöhung um 0,05 Prozent höher ausgefallen ist, als sie rechnerisch müsste. Eigentlich hätte sie 3,69 Prozent betragen, basierend allein auf der Lohnentwicklung des vergangenen Jahres. Um das Rentenniveau zu sichern, gibt es nun eine Erhöhung von 3,74 Prozent.

Das wird sich durch den Plan der Bundesregierung nun fortsetzen. Nach Angaben des Handelsblatts, das Regierungskreise zitiert, soll eine Rentnerin mit einer heutigen Rente von 1500 Euro bis 2031 etwa 30 Euro im Monat mehr haben. Hinzu kommt dann noch für Eltern die Mütterrente III, die nach Angaben der Rentenversicherung frühestens ab 2028 ausgezahlt werden kann. Die oben genannte Rentnerin würde dann, sofern sie ein Kind vor 1992 erzogen hat, insgesamt also 50 Euro im Monat mehr bis 2031 haben.
Beitragszahler muss mehr für die Rente ausgeben: Steigende Beiträge ab 2027
Das ganze kostet natürlich eine Menge Geld. Da die Bundesregierung im Koalitionsvertrag versprochen hat, dafür keine Beitragsgelder verwenden zu lassen, sondern alles aus Steuermitteln zu finanzieren, geht die Regierung von 47 Milliarden Euro Mehrausgaben für das Rentenpaket aus.
Trotzdem müssen auch die Beiträge steigen. Die Rentenversicherung erwartet ab 2027 die erste Beitragserhöhung auf 18,8 Prozent, 2028 dann auf 20,0 Prozent und 2031 sogar auf 20,4 Prozent. Für eine Person, die 3500 Euro brutto im Monat verdient, steigen die Abgaben an die Rentenkasse daher von heute 325 Euro monatlich auf 357 Euro im Monat im Jahr 2031 an.