Weniger Netto vom Brutto: Das bedeutet der neue Renten-Plan für Ihren Geldbeutel

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Die Arbeitsministerin hat einen neuen Entwurf zur Sicherung des Rentenniveaus vorgelegt. Dazu muss der Steuerzahler einiges blechen. Und die Beiträge für die Rente steigen trotzdem.

Berlin – Das, wofür Ex-Minister Hubertus Heil (SPD) bis zum Schluss gekämpft hat, soll nun durch seine Nachfolgerin Realität werden: Bärbel Bas (SPD) hat einen Entwurf zur Sicherung des Rentenniveaus auf 48 Prozent vorgelegt. In ihrem Gesetzesplan enthalten ist auch die Ausweitung der sogenannten Mütterrente, die rund zehn Millionen Rentnern und Rentnerinnen mehr Rente bescheren soll. Das ganze Paket kommt dem Steuer- und Beitragszahler aber teuer zu stehen.

Merz-Regierung will Rentenpaket aus Steuern finanzieren: Daran gibt es berechtigte Zweifel

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, dass das nun vorgelegte Paket nicht aus Beitragsgeldern finanziert werden soll, sondern aus Steuermitteln. Bis 2031 soll das ganze 47 Milliarden Euro kosten, wie die Regierung nun schätzt.

Dass das am Ende auch so kommt, kann man allerdings anzweifeln. Denn der Staat hat hier grundsätzlich eine schlechte Bilanz: Die Deutsche Rentenversicherung berechnet, dass sie für solche versicherungsfremden Leistungen im Jahr 2023 rund 124,1 Milliarden Euro ausgegeben hat. Der Staat hat aber nur 84,3 Mrd. Euro an die Rentenkasse überwiesen. Die Differenz musste daher aus Beitragsmitteln kommen. Und in Zeiten knapper Haushaltskassen hat die vergangene Regierung auch gerne mal diesen Zuschuss gekürzt, sehr zum Ärger der Rentenversicherung.

Beiträge für die Rente werden steigen: Das ist der Plan der Rentenversicherung

Es kommen also Beitragserhöhungen auf die Versicherten zu – das stimmt, ob der Staat am Ende für das Merz-Rentenpaket bezahlt oder nicht. Durch den demografischen Wandel kommen immer mehr Rentner auf immer weniger Beitragszahler. Die Deutsche Rentenversicherung geht daher von folgenden Beitragserhöhungen bis 2040 aus:

  • Bis 2026: 18,6 Prozent
  • 2027: 18,8 Prozent
  • 2028-2030: 20,0 Prozent
  • 2031: 20,4 Prozent
  • 2032: 20,7 Prozent
  • 2033: 20,9 Prozent
  • 2034: 21,0 Prozent
  • 2035-2037: 21,3 Prozent
  • 2038-2039: 21,4 Prozent
  • 2040: 21,5 Prozent

Die Prognose basiert auf den aktuellen Bedingungen. Natürlich können künftige Regierungen diese Entwicklungen beeinflussen.

Tabelle: So viel weniger Gehalt haben Versicherte durch den Renten-Plan

Der Beitragssatz wird jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber gezahlt. Diese Tabelle zeigt, wie viel Geld Sie je nach Beitragssatz monatlich an die Rentenkasse zahlen müssen:

Gehalt (brutto) / Beitragssatz 18,6 % 18,8 % 20,0 % 20,4 % 20,7 % 20,9 %
1800 Euro 167,40 Euro 169,20 Euro 180,00 Euro 183,60 Euro 186,30 Euro 188,10 Euro
2000 Euro 186,00 Euro 188,00 Euro 200,00 Euro 204,00 Euro 207,00 Euro 209,00 Euro
2200 Euro 20,460 Euro 206,80 Euro 220,00 Euro 224,40 Euro 227,70 Euro 229,90 Euro
2500 Euro 232,50 Euro 235,00 Euro 250,00 Euro 255,00 Euro 258,75 Euro 261,25 Euro
2800 Euro 260,40 Euro 263,20 Euro 280,00 Euro 285,60 Euro 289,80 Euro 292,60 Euro
3000 Euro 279,00 Euro 282,00 Euro 300,00 Euro 306,00 Euro 310,50 Euro 313,50 Euro
3500 Euro 325,50 Euro 329,00 Euro 350,00 Euro 357,00 Euro 362,25 Euro 365,75 Euro
4000 Euro 372,00 Euro 376,00 Euro 400,00 Euro 408,00 Euro 414,00 Euro 418,00 Euro
4200 Euro 390,60 Euro 394,80 Euro 420,00 Euro 428,40 Euro 434,70 Euro 438,90 Euro
4500 Euro 418,50 Euro 423,00 Euro 450,00 Euro 459,00 Euro 465,75 Euro 470,25 Euro
5000 Euro 465,00 Euro 470,00 Euro 470,00 Euro 510,00 Euro 517,50 Euro 522,50 Euro

Der jeweilige Arbeitgeber zahlt den gleichen Betrag dann ebenfalls.

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