„Ära geht zu Ende“: Traditionsmetzgerei aus Bayern schließt nach fast 70 Jahren

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Eine Traditionsmetzgerei hat geschlossen (Symbolbild). © IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

Nach mehreren Jahrzehnten hat eine Metzgerei in Bayern endgültig geschlossen, die Kunden trauern - doch es gibt einen Lichtblick.

Uffenheim - Eine Traditionsmetzgerei aus Franken hat ihre Türen kürzlich für immer geschlossen. „Eine Ära geht zu Ende“, schrieb Metzgereimeister Rudolf Strenzel auf seinem Facebook-Profil am 31. Juli 2025. Immerhin hatte es die Metzgerei bereits seit 1958 gegeben. Die Kunden nahmen in den sozialen Medien Abschied.

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Metzgerei aus Bayern schließt nach über 60 Jahren: „War eine wunderbare Zeit“

„Ich danke all unseren treuen Kunden, die meinem Vater und mir über die vielen Jahre die Treue gehalten haben, sowie den Schülerinnen und Schülern, die wir über viele Jahrzehnte bedienen durften. Es war eine wunderbare Zeit.“ Anschließend teilt Strenzel ein Gedicht, das eine Kundin 1960 verfasst haben soll:

Es schweben durch meine Gedanken
die geräucherten Würschtl aus Franken.
Sie schwingen und schweben hin und her
und lassen mir keine Ruhe mehr.

Wenn ich einmal Arzt wär bei Kranken,
ich verspräche ihnen Würschtl aus Franken,
und wette, die würden sehr schnell gesund
und bald wieder die alten und kugelrund.

Wenn Eh‘leut grad einmal zanken,
dann gib ihnen Würschtl aus Franken,
dann legt sich der Groll
und jeder lacht -
und das hat das Würschtl aus 
Franken gemacht.

Die Kunden zeigten sich traurig: „Oh, wie schade“, „Sehr traurig“ und „Das ist ja schrecklich. Wünsche dir alles Gute“, ist unter anderem zu lesen. Eine Kundin hat zum Abschied ein Lob parat: „Du hast den besten Leberkäs der Welt gemacht.“

„Ich bin erschüttert“: Kunden traurig nach Metzgerei-Schließung in Uffenheim

Viele schwelgen auch in Erinnerungen: „In der Mittagspause ist man oft zu euch gegangen und hat sich ein Leberkäs Kipfla gekauft, damals 1,20 Deutsche Mark! Und wenn der Senior da war, hast noch ein ‚Probiererla‘ bekommen, des war so groß wie heut die Scheibe Leberkäse in so manchem Brötchen.“ „Ich bin erschüttert- kein geiler Spießbraten mehr“, trauert eine weitere Person um die Metzgerei.

Doch der Metzgermeister macht seinen Kunden Hoffnung: „Trotz der Schließung meines Ladengeschäfts bin ich auch künftig für Sie da. Ich koche und brate weiterhin für Ihre privaten Feierlichkeiten und Vereinsfeste.“ Unter anderem können Kunden sich dann auf Spanferkel, Steaks, Grillbraten oder Bratwürste freuen. (kam)

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