„Klar denkt man, dass da jeder irgendwo hinkackt“ - Diskussion über Hundekot auf Neuer Bergehalde in Peißenberg
Gibt es hinsichtlich der Hygiene Bedenken, dass die neugegründete Hundesportabteilung des TSV Peißenberg auf dem Rasensportplatz an der Neuen Bergehalde Trainingseinheiten und Wettkämpfe absolviert? Und ist die Nutzung mit dem Pachtvertrag vereinbar? Diese Fragen wurden im Hauptausschuss gestellt.
Peißenberg – Vor ein paar Monaten hat die TSV-Familie mit einer Hundesportabteilung Zuwachs erhalten. Offiziell wurde die Spartengründung in den Vereinsgremien einhellig durchgewunken. Hinter vorgehaltener Hand gab es aber auch kritische Stimmen und die Frage, wer denn nun in der neuen Abteilung genau sportelt – Mensch oder Tier? Vermutlich beide.
Bedenken wegen der Hygiene
TSV-Präsident Stefan Rießenberger ist jedoch „heilfroh“, dass es die Hundesportabteilung gibt. Der TSV generiert zum einen neue – menschliche – Mitglieder, zum anderen kümmert sich die Sparte um den Sportplatz auf der Neuen Bergehalde inklusive dem Sanitär- und Aufenthaltsgebäude. Das Areal neben dem Volksfestplatz hat der TSV von der Gemeinde gepachtet. Allerdings dürfen auch andere Vereine und Institutionen die Sportstätte nutzen, wenn sie es wollen. In der jüngsten Haupt- und Finanzausschusssitzung fragte Walter Wurzinger (Freie Wähler) nach, ob es hinsichtlich der Hygiene auf dem Rasensportplatz Probleme oder Bedenken geben würde – und zwar in Bezug auf möglichen Hundekot respektive Hinterlassenschaften der vierbeinigen Sportler. Auch wollte Wurzinger wissen, ob die erweiterte Nutzung durch die Hundesportler vom Pachtvertrag mit der Gemeinde gedeckt ist.
Bei Hundehaufen droht Disqualifizierung
Antworten darauf gab es im Ausschuss nicht – sondern erst im nicht öffentlichen Teil der Dezember-Marktratssitzung. Die Heimatzeitung hakte deshalb bei der Rathausverwaltung nach: „Einer Nutzung durch die Hundesportler steht nichts im Wege“, konstatiert Liegenschaftsverwalter Erich Gehrmann. Die Aktivitäten der neuen TSV-Abteilung könnten unter dem im Pachtvertrag aufgeführten Begriff „Rasensport“ subsumiert werden. Bezüglich einer Verunreinigung durch Hundekot, so Gehrmann, habe es bislang keinerlei Probleme gegeben. Das bestätigt auch Stefan Rießenberger: „Bei Wettkämpfen ist auf der Neuen Bergehalde ordentlich Trubel. Da sind rund 100 Hunde da oben. Klar denkt man, dass da jeder von denen irgendwo hinkackt.“ Die Realität sehe aber ganz anders aus: „Es hat auf dem Platz noch keine einzige Hinterlassenschaft gegeben“, betont der TSV-Präsident. Die Vierbeiner der Hundesportler seien dressierte Wettkampfhunde. Auf den Parcours, die wie ein Zirkeltraining konzipiert seien, würde sich auch immer nur ein Hund befinden: „Die anderen warten unter Aufsicht draußen.“ Und: „Wenn ein Hund einen Haufen während seines Parcourslaufs hinsetzen würde, dann würde er sofort disqualifiziert“, erklärt Rießenberger. Aber das sei eben noch nie vorgekommen. „Es gibt da keinerlei Bedenken. Auf jedem normalen Bolzplatz ist es mit dem Hundekot 1000-mal schlimmer.“
Sportstätte wird nun ganzjährig genutzt
Was den TSV-Präsidenten besonders freut, ist der Umstand, dass die Hundesportler den Sportplatz und das Gebäude in Eigenleistung pflegen: „Die übernehmen auch Reparaturen.“ Demnächst würden die Hundesportler statt der alten Elektroheizung eine energiesparendere Infrarotheizung in das Aufenthaltsgebäude einbauen. Und: „Die Spartenmitglieder räumen sogar den Hundekot weg, der auf dem Weg zur Neuen Bergehalde von anderen Hunden hinterlassen und von deren Hundebesitzern nicht beseitigt wurde.“ Ein weiterer Vorteil: Mit den Hundesportlern wird die Sportstätte ganzjährig genutzt. Das wiederum, so Rießenberger, würde präventiv gegen Vandalismus vorbeugen: „Sonst war es von November bis März tot da oben. Jetzt gibt es eine Belebung und Frequenz.“