Jungbürgerversammlung in Peißenberg: Dolce Vita mit Pizza und Bürgermeister

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Hatten regen Austausch bei der Jungbürgerversammlung: (v.r.) Julia Schäfer, Bürgermeister Frank Zellner, Christian Quecke und Simon Mooslechner mit den Jugendlichen. © ruder

Wie soll das Jugendzentrum vom Equipment her weiter gestaltet werden? Und welche öffentlichen Infrastruktureinrichtungen nutzen Jugendliche? Das waren zwei Fragestellungen, die bei der Jugendbürgerversammlung im Fokus standen. Die Veranstaltung mit überwiegend Stammgästen fand im lockeren Rahmen statt.

Peißenberg – „Nein, einen großen Swimmingpool können wir nicht bauen – bitte bleibt realistisch“: Julia Schäfer, die neue Leiterin des Peißenberger Jugendzentrums, musste den Ideenreichtum ihrer Schützlinge ein bisschen einbremsen. Rund 20 Jugendliche waren zur Jugendbürgerversammlung ins Juze gekommen, um mit Bürgermeister Frank Zellner und den Marktratsreferenten für Sozialangelegenheiten ins Gespräch zu kommen. Die Einladung der Gemeinde war mit „Dolce Vita mit Pizza und Bürgermeister“ umschrieben. Doch neben den kulinarischen Genüssen wurde im „World-Café“ fleißig an Gestaltungsmöglichkeiten für das Juze gearbeitet.

Gestaltungsmöglichkeiten fürs Juze

Die Jugendlichen wünschen sich demnach für die Außenterrasse unter anderem Sitzmöglichkeiten, einen „Leihsonnenbrillenstand“, ein Trampolin, einen Süßigkeitenautomaten, eine Hollywoodschaukel, eine Tischtennisplatte und einen Quietschentenpool – und der ist im Vergleich zur anfangs beschriebenen großen Version „vielleicht sogar umsetzbar“, wie Schäfer sagte: „Aber nur dekorativ.“ „Ganz fest eingeplant“ ist laut Juze-Mitarbeiter Wolfgang Schaur der Bau eines gemauerten Grills. Weniger gut schaut es indes beim Abo von Streamingdiensten aus: „Das geht nicht, weil das nur für Privatnutzungen möglich ist. Wir sind aber eine öffentliche Einrichtung“, erklärte Schäfer.

Apropos öffentliche Einrichtungen: Die Teilnehmer der Jugendbürgerversammlung gaben an, neben dem Juze vor allem die Rigi-Rutsch’n, den Skaterplatz, die Bolzplätze, den Pumptrack und das Eisstadion regelmäßig zu nutzen. Auch das Sportangebot beim TSV Peißenberg haben die Jugendlichen auf dem Schirm. Defizite sehen sie aber bei den örtlichen Einkaufsmöglichkeiten. Was die Gemeinde da tun kann? Eher wenig. „Wir können selbst keine Läden betreiben“, erklärte Frank Zellner. Es sei „nicht ganz so leicht“, Betriebe nach Peißenberg zu locken. Für das Bekleidungsunternehmen „H&M“ zum Beispiel sei der Ort mit rund 13 000 Einwohnern „einfach zu klein“. Trotzdem würde es in Peißenberg ein „gutes Angebot“ an Geschäften geben – vor allem im Drogeriemarkt-Bereich. „Bitte kauft nicht bei Amazon, sondern in der Ammerzone ein“, appellierte Zellner an die Jugendlichen. Auch die „Weggehmöglichkeiten“ am Abend sprach Zellner an. Die von den Jugendlichen ins Spiel gebrachte Disco würde am Ort freilich fehlen, aber: „Wir brauchen einen, der es macht“, so Zellner.

Juze als Briefkasten

Zum Schluss der knapp anderthalbstündigen Versammlung kündigte der Rathauschef an, mit den Jugendlichen weiter im Gespräch bleiben zu wollen. Zwei Mal im Jahr soll es künftig eine Jugendbürgerversammlung geben. Und das Juze, so Zellner, könne jederzeit als „Briefkasten“ für Wünsche und Anregungen an die Gemeinde genutzt werden. Wolfgang Schaur verteilte Lob an die Versammlungsteilnehmer respektive Stammgäste: „Es ist super, dass ihr alle gekommen seid. Das zeigt, dass euch das Juze wichtig ist.“

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