Bomber-Debakel: Putin-Vertrauter beschuldigt Briten der Unterstützung an Ukraine-Großangriff

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Spielte Großbritannien beim ukrainischen Drohnen-Großangriff auf Russlands Bomber-Flotte eine Rolle? Das meint zumindest Wladimir Putins Botschafter in London.

London – Es war ein untypisches Szenario im Ukraine-Krieg. So hat Moskau den Ukraine-Großangriff auf seine Langstreckenbomber nicht dementiert.

Schwere Verluste für Wladimir Putin: Ukraine zerstört etliche russische Bomber am Boden

Während neue Zahlen zu Russlands Bomber-Verlusten bei der Drohnen-Attacke kursieren, hat der russische Botschafter in London Großbritannien einer mutmaßlichen Unterstützung des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU bezichtigt, der für den aufsehenerregenden Coup auf vier Militärflugplätzen zwischen Murmansk und Sibirien nach Angaben aus Kiew verantwortlich sein soll.

„Für einen solchen Angriff ist natürlich die Bereitstellung hochentwickelter Technologie erforderlich, sogenannter Geodaten“, erklärte Andrey Kelin in einem TV-Interview mit Sky News und meinte: „Nur wer diese Daten besitzt, kann sie nutzen. Und das sind London und Washington.“

Ukraine-Großangriff auf Russland-Bomber: Putin-Botschafter erhebt Vorwürfe gegen London

Die Regierung des US-Präsidenten Donald Trump komme seiner Ansicht nach aber nicht infrage. „Ich glaube nicht, dass Amerika beteiligt ist. Präsident Trump hat das definitiv bestritten, London jedoch nicht. Wir wissen genau, wie stark London involviert ist und wie eng die britischen Streitkräfte in die Zusammenarbeit mit der Ukraine verstrickt sind“, meinte der 68-jährige Diplomat.

Waren die britische Regierung von Premier Keir Starmer und ihre Geheimdienste an dem sonntäglichen Großangriff vom 1. Juni beteiligt? So deutet es Kelin zumindest sehr deutlich an. Bekannt ist: London unterstützt die leidgeprüfte Ukraine seit dem völkerrechtswidrigen russischen Überfall im Februar 2022 mit umfangreichen Waffen-Lieferungen.

Dieser Screenshot aus einem Drohnen-Video soll den Einschlag einer ukrainischen Kamikaze-Drohne in einem russischen Bomber Tu-95 belegen. © IMAGO / UPI Photo

Nach Angriff durch Wladimir Putin: Großbritannien unterstützt die Ukraine erheblich

Unter anderem gingen 14 schwere Challenger-2-Panzer sowie nicht zuletzt die schlagkräftigen Marschflugkörper Storm Shadow aus Großbritannien an die ukrainischen Streitkräfte, mit denen diese unter anderem mehrmals die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim empfindlich angriffen. Brisant: Das Vereinigte Königreich (England, Schottland, Wales und Nordirland) ist Teil der Nato und übernimmt in der Verteidigungsallianz seit dem Wanken der Amerikaner unter Trump noch mehr Verantwortung. Laut Militärexperte Nico Lange profitiere auch die Nato letztlich vom russischen Bomber-Desaster, da Putins Verluste „auch weniger Gefahr für uns“ bedeuten würden, erklärte der Senior Fellow der Münchner Sicherheitskonferenz im ZDF.

Weder London noch Kiew äußerten sich bislang zu den Vorwürfen des brutalen Moskau-Regimes um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow. Kelins Reaktion verdeutlicht noch einmal das Ausmaß der spektakulären militärischen Geheimdienstaktion, die laut des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „in die Geschichtsbücher“ eingehen werde. Sie geschah mitten in Russland: Videos von Militärbloggern zufolge starteten die Ukrainer von nahe der Flugfelder geparkten Lastwagen aus kleine, mit Sprengstoff beladene Kamikaze-Drohnen.

Auf diesem Satellitenfoto sollen die Überreste zweier ausgebrannter russischer Bomber auf dem Olenja-Militärflugplatz in der Region Murmansk zu sehen sein.
Auf diesem Satellitenfoto sollen die Überreste zweier ausgebrannter russischer Bomber auf dem Olenja-Militärflugplatz in der Region Murmansk zu sehen sein. © IMAGO / Newscom / EyePress

Verluste für Russland: Putins Bomber gehen zwischen Murmansk und Sibirien in Flammen auf

Diese steuerten laut RTL KI-betrieben in vorher definierte Schwachstellen der mächtigen Bomber, während die Russen stellenweise bis auf ein paar Maschinengewehre offenbar nicht mal Flugabwehr hatten. Betroffen waren die Militärflughäfen Olenja (Oblast Murmansk), Ivanovo und Dyagilevo (nahe Moskau) sowie Belaya (Region Irkutsk) in Sibirien. Das Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin wirkte komplett überrumpelt. Gustav Gressel vom „European Council on Foreign Relations“ hatte den Bomber-Bestand der russischen Luftwaffe vor dem Ukraine-Großangriff auf 110 strategische Langstreckenbomber geschätzt.

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst und der Generalstab aus Kiew wollen 41 dieser Flugzeuge an nur einem einzigen Tag zerstört haben, was sich nicht unabhängig verifizieren lässt. Das ZDF berichtete nach einer eingehenden Analyse vorhandener Videos, dass „mit Sicherheit“ mindestens sieben Tupolew Tu-95, drei Überschallbomber Tu-22M3 sowie ein Frachtflugzeug Antonov An-12 zerstört wurden. Neue Drohnen-Videos, die die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichten, dokumentieren indes, dass zudem offenbar (mindestens) zwei riesige Frühwarnflugzeuge Berijew A-50 mit Kamikaze-Drohnen getroffen wurden. (pm)

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