Warnung für beliebte Reiseziele der Deutschen: Das gefährliche Wetter-Paradox im Urlaub 2025

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Dürre, Wasserknappheit, dann plötzlich Starkregen: Warum der Sommerurlaub 2025 auf Mallorca, Sizilien, der Türkei und in Griechenland zur Wetterschlacht wird.

Der Sommerurlaub am Mittelmeer – für viele Deutsche ein Fixtermin. Doch 2025 droht der Trip nach Italien oder Spanien zur Wetter-Zitterpartie zu werden: Erst warnt das Auswärtige Amt vor extremer Hitze, Dürre und Wasserkrise, dann drohen plötzlich Sturzfluten nach Starkregen. Das Klima spielt verrückt – und trotzdem sind die Flieger voll. Was steckt hinter dem Paradox aus Gluthitze und Unwettern? Und wie können sich Urlauber schützen, wenn der Traumstrand plötzlich zur Gefahrenzone wird?

Mallorca, Sizilien & Co: Hitze, Dürre, plötzliche Stürme – das Klima-Paradoxon im Sommer 2025

Mallorca und Sizilien zählen zu den Lieblingszielen der Deutschen – doch diesmal ist alles anders. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) und ECMWF wird es im Mittelmeerraum bis zu 3 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt, Spitzenwerte von über 45 Grad sind in Andalusien und auf Sizilien möglich. Die Klimadaten sprechen eine klare Sprache: 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen, und 2025 setzt diesen Trend fort.

Flugzeug und Blitz
Warnung für beliebte Reiseziele der Deutschen: Das gefährliche Wetter-Paradox im Urlaub 2025 © Wolfgang Kumm/dpa

Gleichzeitig warnt das Auswärtige Amt: Wasserknappheit sorgt für leere Pools, trockene Duschen und nächtliche Wasserabschaltungen – besonders auf Sizilien, wo Hotels Touristen abweisen mussten. Doch damit nicht genug: Nach Wochen ohne Regen können plötzlich heftige Gewitter und Sturzfluten auftreten, vor allem an der spanischen Ostküste und auf den Balearen.

Land Temperaturprognose Risiken
Spanien Bis zu 45 °C im Süden Dürre, Waldbrände, Überschwemmungen
Italien\t Über 40 °C im Süden\t Wasserknappheit, Waldbrände, Starkregen
Griechenland\t Über 40 °C\t Waldbrände, Wasserknappheit
Türkei Bis zu 46 °C möglich\t Waldbrände, Überschwemmungen

Wie wahrscheinlich ist das Wetterchaos? Langfristprognosen sagen: Sehr hohe Wahrscheinlichkeit für extreme Hitze und Dürre, meinen der DWD und der ECMWF. Sturzfluten nach Trockenphasen sind weniger häufig, aber schwerer vorhersehbar – das Risiko steigt mit jedem Hitzesommer, ausgerechnet also in der Urlaubszeit. Generell sollte man sich aber kurzfristig informieren, warnt der das Auswärtige Amt.

Trotz der Warnungen vom Amt bleibt die deutsche Reiselust ungebrochen: 76 Prozent der Deutschen planen 2025 mindestens eine Urlaubsreise. Spanien und Italien führen die Hitlisten der beliebtesten Ziele an. Doch viele unterschätzen die Risiken – oder nehmen sie bewusst in Kauf. In Social-Media-Gruppen heißt es etwa: „Lieber schwitzen als auf Mallorca verzichten!“, oder Weisheiten wie: „Das Meer ist die beste Klimaanlage“, werden geteilt. Der Deutsche Reiseverband bestätigt: Die Nachfrage in die beliebtesten Urlaubsländer ist gestiegen, trotz Warnungen vom Auswärtigen Amt.

Wasserknappheit und Überflutungen: Touristen zwischen Extremen

In Spanien und auf italienischen Inseln gelten schon Wasserrestriktionen, Pools bleiben leer, in manchen Hotels fällt nachts das Wasser aus. Das Auswärtige Amt rät: „Wasser sparen, lokale Hinweise beachten, aktuelle Wetterwarnungen verfolgen.“ Gleichzeitig kann nach langer Trockenheit ein Starkregen alles lahmlegen – Straßen überschwemmt, Flüge verspätet, Ausflüge gestrichen. Besonders tückisch: Viele Urlauber sind auf diese Wetterumschwünge kaum vorbereitet.

Warum kommt nach Dürre oft Starkregen?

Heiße, trockene Luft speichert viel Feuchtigkeit. Wenn es dann regnet, kann der ausgetrocknete Boden das Wasser nicht aufnehmen – Überschwemmungen sind die Folge.

Zehn europäische Reiseziele und Touristenhochburgen, darunter Spanien, Italien und Griechenland, setzen 2025 strengere Maßnahmen gegen „Overtourism“ um. Beispiele hierfür sind:

  • Barcelona: Einführung eines Verbots von Apartmentvermietungen (Airbnb) an Touristen bis 2028 und Erhöhung der Tourismusabgabe. 
  • Balearische Inseln: Vorschlag zur Erhöhung der Touristensteuern um bis zu 66 %. 
  • Venedig: Einführung einer Eintrittsgebühr für Tagesausflügler und Verbot großer Reisegruppen (>25 Personen) sowie von Kreuzfahrtschiffen im historischen Zentrum. 
  • Portofino: Geldstrafen für Touristen, die zu lange an beliebten Selfie-Spots verweilen. 
  • Athen: Einführung einer täglichen Besucherobergrenze von 20.000 Personen für die Akropolis mit gestaffelten Ticketzeiten. 
  • Mykonos und Santorini: Planung von Beschränkungen für die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe während der Hochsaison und Einführung einer Eintrittsgebühr von 20 € in verkehrsreichen Monaten.

Prognose-Unsicherheit: Warum sich Urlauber nicht auf das Wetter verlassen können

Langfristige Prognosen geben Trends, aber keine Garantie. Die sogenannte „Frühjahrs-Vorhersagebarriere“ erschwert genaue Vorhersagen für einzelne Wochen. Das bedeutet: Auch wenn Hitze wahrscheinlich ist, kann es lokal jederzeit zu Wetterumschwüngen kommen. Die Tourismusbranche setzt auf Frühwarnsysteme und Echtzeit-Infos. Das Auswärtige Amt Deutschlands empfiehlt: Urlauber sollten Apps wie MeteoAlarm nutzen und sich auf Einschränkungen einstellen.

Der Sommer 2025 könnte für Urlauber zum Stresstest zwischen Gluthitze und Sturzflut werden. Der Deutsche Wetterdienst empfiehlt, Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden zu verlegen und auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Wer flexibel ist, sollte über einen Urlaub in Nordeuropa oder in den Bergen nachdenken. Einen europäischen Geheimtipp haben viele Urlauber bislang nicht im Blick – dort ist die Hitzewelle weniger extrem.

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