Laut Selenskyj: Putin wird gleich dreifach vom Alaska-Treffen mit Trump profitieren

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Das Trump-Putin-Treffen in Alaska bringt dem russischen Präsidenten gleich mehrfachen Nutzen. Selenskyj äußert Zweifel an Russlands Motiven hinter dem Gipfel.

Moskau – Das für diesen Freitag angesetzte Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin sorgt im Vorfeld für Spekulationen. Der Kreml sprach jüngst ungewöhnlich freundschaftlich von den USA und Russland als „engen Nachbarn“. Bei dem Gespräch der beiden Machthaber in Alaska soll eine Beendigung des seit Februar 2022 andauernden Ukraine-Krieges Thema werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht im Treffen von Trump und Putin hingegen vielmehr einen kalkulierten politischen Schachzug. In einem Interview mit NewsNation erklärte er, dass Präsident Putin durch den Termin gleich in dreierlei Hinsicht profitieren werde.

Trump-Treffen laut Selenskyj für Putin in dreierlei Hinsicht vorteilhaft

Der größte Gewinn, den Putin aus seinem Treffen mit Präsident Trump ziehen wird, ist laut Selenskyj recht simpel, jedoch effektiv. Gegenüber NewsNation sagte der ukrainische Präsident: „Ehrlich gesagt, geht es ihm hauptsächlich um Bildmaterial. Er benötigt ein Foto von einer Begegnung mit Präsident Trump.“

Selenskyj nannte drei Vorteile, die ein fotografisch dokumentiertes Treffen von Putin mit Trump für Ersteren bringen: „Erstens trifft er sich auf amerikanischem Territorium, was ich als seinen persönlichen Triumph betrachte. Zweitens durchbricht er seine Isolation durch dieses Treffen auf US-Boden. Drittens hat er durch diese Zusammenkunft die Sanktionspolitik gewissermaßen verzögert.“

Putin und Trump reichen sich bei einem Treffen im Jahr 2018 ndie Hand. (Archivbild)
Das Trump-Putin-Treffen in Alaska bringt dem russischen Präsidenten laut Selenskyj gleich dreifachen Nutzen. (Archivbild) © Kremlin Pool/Imago

Triumph für Putin: Alaska-Treffen mit Trump holt ihn aus internationaler Isolation

Die Entscheidung der Trump-Administration, das Treffen mit Putin im eignen Land abzuhalten, ist tatsächlich als außergewöhnlich zu betrachten, da gegen den russischen Staatschef vom Internationalen Strafgerichtshof Anklage wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine erhoben wurde. Die Tatsache, dass das Treffen in Alaska stattfindet – dem Gebiet, das Russland 1867 für etwa 7 Millionen Dollar an die USA veräußerte – verleiht der Begegnung eine gewisse Symbolkraft.

Zusätzlich wird es die erste Begegnung des russischen Staatschefs mit einem US-Präsidenten seit Juni 2021 darstellen, als er sich mit dem damaligen Präsidenten Joe Biden zu einem bilateralen Gipfel traf. Keine acht Monate danach erfolgte Russlands Einmarsch in die Ukraine, wodurch Putin in der westlichen Welt zum diplomatischen Außenseiter wurde.

Trump-Treffen mit Putin: Keine Einigung bei Friedensbedingungen in Sicht

Trumps Ankündigung des Putin-Treffens am Freitag erfolgte zu einem Zeitpunkt, da die Kreml-Armee langsam weiter in die Ukraine vorstößt – trotz der Forderungen von westlichen Führern, Angriffe auf zivile Ziele einzustellen, wie die Associated Press (AP) meldete.

Russland und die Ukraine liegen bei ihren jeweiligen Bedingungen für ein Friedensabkommen weit auseinander. Selenskyj verweigert seinerseits ein Waffenstillstandsabkommen ohne Sicherheitsgarantien für sein Land, während Putin verlangt, dass die Ukraine von der NATO ausgeschlossen wird und vier von Moskau für annektiert erklärte Gebiete an Russland abtritt.

Wolodymyr Selenskyj vor seinem Laptop bei einem Video-Termin. (Archivbild)
Das Trump-Putin-Treffen in Alaska bringt dem russischen Präsidenten laut Selenskyj gleich dreifachen Nutzen. © IMAGO/Ukraine Presidency/Ukrainian Pre

Trotz Treffen von Trump mit Putin: Selenskyj sieht „Vorbereitungen für neue Offensivoperationen“ Russlands

Gebietsabtretungen sind für die Ukraine jedoch keine Option. Präsident Selenskyj zeigt sich aufgrund dieser Vorzeichen pessimistisch für mögliche Friedensgespräche zwischen Trump und dem russischen Präsidenten. Auf Telegram schrieb er: Putin „bereitet sich definitiv nicht auf einen Waffenstillstand oder Kriegsende vor“.

Er sei „nur darauf fokussiert, ein Treffen mit Amerika als seinen persönlichen Triumph darzustellen und dann genau wie bisher fortzufahren, indem er denselben Druck auf die Ukraine wie zuvor ausübt.“ Auch an der Front gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Russen sich auf ein Kriegsende einstellen würden. Ganz im Gegenteil, sie würden Truppen und Streitkräfte in einer Weise verlegen, die „auf Vorbereitungen für neue Offensivoperationen hindeutet“. (nana)

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