Kurden-Fest in Bayern: Täter rammt Opfer langes Küchenmesser mitten ins Herz

Einen Tag nach der tödlichen Messerattacke auf einem kurdischen Kulturfest im bayerischen Parsberg ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei fieberhaft die Hintergrundgründe der Bluttat. Ein 43 Jahre alter Syrer soll laut einem Medienbericht das 39 Jahre alte Opfer an einem Lagerfeuer tödlich verwundet haben. 

Haftbefehl gegen tatverdächtigen Messerstecher erlassen

Der mutmaßliche Täter wurde am frühen Nachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Inzwischen wurde Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen Totschlags erlassen werden, teilte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth FOCUS online auf Anfrage mit.

Bei den Kontrahenten soll es sich um zwei Cousins handeln. Hintergrund sei eine langjährige Familienfehde, berichtet "Bild". Die Staatsanwaltschaft konnte dies zunächst allerdings nicht bestätigen. 

Bericht: Syrischer Täter rammt Opfer Messer mitten ins Herz

Laut "Bild" habe der 43-Jährige im Verlauf des Streits nach einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser gegriffen , das in der Nähe des Lagerfeuers lag und die Klinge seinem Cousin mitten ins Herz gestoßen.

Bei den rund 500 Festteilnehmern, die an einem Grill- und Zeltplatz zusammengekommen waren, soll es sich um Kurden aus ganz Bayern gehandelt haben. 

Polizei nahm Personalien der Gäste auf

Die Besucher durften das Gelände erst gegen Abend wieder verlassen, nachdem eine Einheit von rund 100 Polizisten aus der gesamten Umgebung das Gelände nach dem Zwischenfall abgeriegelt und die Personalien der Teilnehmer aufgenommen hatte. Die Zeugenvernehmungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Montagnachmittag an.

Mehrere andere Gäste hatten den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Wiederbelebungsversuche des Opfers waren gescheitert.

Kurdenfest in Parsberg von Privatperson organisiert

Wer der Veranstalter des Festes war, bleibt zunächst weiter unklar. War die Polizei zuerst davon ausgegangen, dass es sich bei der Feier um das kurdische Neujahrsfest Newroz handelte, schließt sie auf Anfrage von FOCUS online inzwischen nicht mehr aus, dass es verschiedene Anlässe gegeben haben könnte. Organisiert wurde das Fest offenbar von einer Privatperson.