Bild von Trump nach Attentatversuch ersetzt Obama-Porträt im Weißen Haus

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Obamas Porträt muss weichen: Trump ersetzt es durch ein eigenes Gemälde, das ihn blutüberströmt nach dem Attentatsversuch in Butler zeigt.

Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump hat ein offizielles Porträt des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama durch ein Gemälde von sich selbst ersetzt, das ihn zeigt, wie er das Attentat in Pennsylvania überlebt.

Wahlkampf in den USA
Dieses Bild war die Vorlage für das Gemälde. © Evan Vucci/AP/dpa

Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet, zeigt das neue Gemälde, das im Foyer des „State Floor“ (zu Deutsch: Staatsflur) im Weißen Haus hängt, den Moment, als ein am rechten Ohr blutüberströmter Trump seine geballte Faust in die Luft streckt. Das Foto entstand, als bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler im Juli 2024 auf ihn geschossen worden war.

„Ungewöhnlich“: Trump hängt Porträt noch während eigener Amtszeit auf

Das Weiße Haus kündigte die unerwartete Änderung in einem Videobeitrag auf X zusammen mit den Worten an: „Einige neue Kunstwerke im Weißen Haus.“ Das Originalgemälde von Trump nach dem Attentat stammt vom Künstler Marc Lipp und wurde dem Weißen Haus von Andrew Pollock über die Blue Gallery in Delray Beach, Florida, geschenkt, teilte das Weiße Haus mit.

Mehrere Nachrichtenagenturen bezeichneten es als „ungewöhnlich“, das Porträt eines früheren Präsidenten durch das eines amtierenden Präsidenten zu ersetzen. Die meisten Präsidenten warten, bis sie ihr Amt verlassen, bevor sie ihr Porträt in dem 200 Jahre alten historischen Gebäude aufhängen lassen.

Kritik am Porträtwechsel unerwünscht: „Halt die Klappe, du Idiot“

Obamas Porträt wurde nach seiner Enthüllung im Jahr 2022 im Foyer des State Floor, nahe der Treppe zur Residenz des Präsidenten, aufgehängt. Das Weiße Haus teilte mit, es befinde sich immer noch im Foyer, sei aber an die gegenüberliegende Wand verschoben worden, wo zuvor ein Porträt des ehemaligen Präsidenten George W. Bush hing. Es ist geplant, Bushs Porträt näher an das seines Vaters, des ehemaligen Präsidenten George H.W. Bush, zu rücken, das sich im Treppenhaus der Residenz befindet.

„Das Obama-Porträt wurde nur ein paar Meter weiter weggestellt“, sagte Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, auf X und riet einem Kritiker der Verlegung: „Halt die Klappe, du Idiot.“

Trump weigerte sich, Obamas Porträt zu enthüllen

Unabhängig von der Parteizugehörigkeit hatte der amtierende Präsident seinen unmittelbaren Vorgänger oft freundlich zur Porträtenthüllung empfangen. Doch Trump erwies Obama diese Höflichkeit nicht. Es blieb dem damaligen Präsidenten Joe Biden und seiner Frau Jill überlassen, den ehemaligen Präsidenten Obama und seine Frau, die ehemalige First Lady Michelle Obama, 2022 zur Porträtenthüllung im Weißen Haus willkommen zu heißen.

So hatten es zuvor auch der Demokrat Bill Clinton für den Republikaner George W. Bush und der jüngere Präsident Bush für Clinton getan. Die Obamas empfingen George W. Bush und seine Frau Laura 2012 zur Porträtenthüllung im Weißen Haus.

Trump geht Obama seit Jahren mit Falschbehauptungen an

Trump startete seine politische Karriere mit der Verbreitung der rassistischen und falschen Verschwörungstheorie, Obama sei außerhalb der USA geboren und daher nicht für die Präsidentschaftswahl geeignet. Trump warf Obama außerdem vor, seine Telefonleitungen im Vorfeld der Wahl 2016 abgehört zu haben. Trump legte nie Beweise für einen dieser beiden Vorwürfe vor. (sot)

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