„Sehr theoretische Fragestellung“

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So könnte eine „B2 neu“ nach Vorstellung der Tunnelgegner verlaufen. Das Staatliche Bauamt winkt ab. © ike

Tunnelgegner von Bürgerinitiative und WPS haben in dieser Woche öffentlich erklärt, verstärkt auf eine „B 2 neu“ statt eine ortsferne Umfahrung setzen zu wollen. Auf Anfrage des Starnberger Merkur hat nun das Staatliche Bauamt Weilheim darauf reagiert.

Starnberg – Vom Maxhofkreisel über die Maisinger Schlucht, die Starnberger Westumfahrung und die Umfahrung Oberbrunn/Unterbrunn zur Anschlussstelle Gilching der A 96: Diese bestehende Straßenverbindung können sich die Vorsitzenden der Bürgerinitiative Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel (BI), Dr. Klaus Huber, und der WPS, Ralf Breitenfeldt, als „B 2 neu“ vorstellen. So wollen sie den Durchgangsverkehr aus und in Richtung München aus Starnberg herausbekommen und den Tunnel überflüssig machen.

Bei einem Pressetermin am Dienstag erklärten sie, verstärkt auf diese Variante statt auf den Bau einer ortsfernen Umfahrung setzen zu wollen. Huber sprach vom „Spatz in der Hand“, Breitenfeldt sagte: „Zeiten ändern sich.“ Der Starnberger Merkur hat bei Lukas Schulte, dem Abteilungsleiter Tunnel beim Staatlichen Bauamt Weilheim, nachgefragt.

Wie steht das Staatliche Bauamt Weilheim der Idee einer „B 2 neu“ gegenüber? Welche Möglichkeiten bestehen, ein solches „Projekt“ voranzutreiben?

Grundsätzlich müssen klassifizierte Straßen ein zusammenhängendes Straßennetz ergeben, sodass die Ortsdurchfahrt auch bei dieser, unseres Erachtens sehr theoretischen, Fragestellung dadurch nicht in Gänze zu einer städtischen Straße abgestuft werden soll. Grundsätzlich kommt eine Umwidmung auch nur infrage, wenn sich die Verkehrsbedeutung ändert. Dies ist bei der Ortsdurchfahrt Starnberg als Zubringer zur Bundesautobahn 952 nicht der Fall. Über Widmung, Umstufung und Einziehung einer Bundesfernstraße entscheidet das Fernstraßen-Bundesamt (§2 Abs.6 FStrG), soweit dem Bund die Verwaltung einer Bundesfernstraße zusteht. Das Staatliche Bauamt ist in diesem Fall nur die ausführende Behörde.

Welche Verkehrszahlen zur Nutzung der betreffenden Straßen liegen vor?

Die Straßenverkehrszählungen sind im Internet unter www.baysis.bayern.de abzurufen. Die letzten Zählungen stammen aus dem Jahr 2022:

  • Staatsstraße 2069 zwischen Maxhofkreisel und Kreisverkehr Söcking: 9444 Kfz in 24 Stunden.
  • Staatsstraße 2069 zwischen Kreisverkehr Söcking und Waldkreuzung: 6876 Kfz in 24 Stunden.
  • Staatsstraße 2069, Umfahrung Oberbrunn: 11 498 Kfz in 24 Stunden.
  • B 2 zwischen Maxhofkreisel und Waldspielplatz: 14 151 Kfz in 24 Stunden.
  • B 2 zwischen Landratsamt und Autobahn: 32 874 Kfz in 24 Stunden.

Wie schaut der aktuelle Stand bezüglich des Planänderungsverfahrens zum B 2-Tunnel aus? Sind die Unterlagen bei der Regierung von Oberbayern mittlerweile eingereicht oder wann ist damit zu rechnen?

Das Bauamt plant, die Unterlagen für das Planänderungsverfahren, sobald die restlichen Anpassungen im Gesamtdokument gemacht worden sind, noch in der ersten Jahreshälfte 2024 an die Regierung von Oberbayern zu übersenden.

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