Trotz erneutem US-Angriff: Huthis attackieren griechischen Frachter im Roten Meer

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Die Rebellen zeigen sich unbeeindruckt: Die Huthis haben erneut einen Frachter im Roten Meer beschossen. Zuvor hatten die USA einen Luftschlag gegen den Jemen gesetzt.

Salif – Die US-Luftangriffe zeigen derzeit noch wenig Wirkung: Trotz eine Bombardierung von Zielen im Jemen haben die Huthi-Rebellen im Roten Meer wiederholt ein Handelsschiff angegriffen. Während einige Reedereien das Rote Meer bereits meiden und umfahren, wurde nun ein griechisches Schiff vor der Küste Jemens attackiert. Die griechische Küstenwache bestätigte, dass es sich bei dem Frachter um die „Zografia“ handelt. Ihre 24 Besatzungsmitglieder sollen unverletzt sein. Die Huthi bekannten sich zu dem Angriff.

In einer Stellungsnahme bestätigte ein Militärsprecher der Huthis die Attacke: Das Schiff habe sich auf dem Weg nach Israel befunden, somit sei der Angriff ein „direkter Treffer“. Die vom Iran unterstütze Huthi-Miliz greift seit dem Beginn des Kriegs in Israel immer wieder Schiffe im Roten Meer an, die eine angebliche Verbindung zu Israel haben sollen. Neben den Hamas und der Hisbollah im Libanon sehen sich auch die Huthi als Teil der selbsternannten „Achse des Widerstands“.

Attacke im Roten Meer: Huthi-Rebellen aus dem Jemen greifen griechisches Schiff an

Griechische Medien berichteten, dass der Raketenangriff etwa 76 Meilen oder 122 Kilometer nordwestlich des jemenitischen Hafens Salif passiert sein soll. Die Küstenwache bestätigte dies bisher noch nicht, genauso wie auch der Start- und Zielhafen und Informationen über die Eigner und Ladung des Schiffes bisher unbekannt blieben. Das attackierte griechische Schiff soll Berichten zufolge auch nach den Angriffen seine ursprüngliche Route in Richtung Suezkanal fortgesetzt haben.

Huthi-Kämpfer und Stammesangehörige bei einer Kundgebung.
Die jemenitischen Huthi-Rebellen kündigten Vergeltungsmaßnahmen für die amerikanischen und britischen Luftangriffe an. © picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Raketen aus dem Iran und erneuter Luftschlag: Konflikt der Huthi und USA verschärft sich

Besonders mit den USA verschärft sich der Konflikt um die Handelsschifffahrt weiter. Britische und US-Militärkräfte hatten erstmals am vergangenen Freitag einige Huthi-Stellungen im Jemen bombardiert, woraufhin die Huthi-Miliz immer wieder auf amerikanische Schiffe zielte. Am Dienstagmorgen setzen die US-Streitkräfte ihre Nadelstiche dann fort und griffen gezielt Stellungen der Huthis im Jemen an. Bei dem Einsatz seien vier ballistische Schiffsabwehrraketen zerstört worden, die für den Abschuss vorbereitet gewesen seien, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.

Zuletzt beschlagnahmte das US-Militär vor der Küste Somalias eigenen Angaben auch Raketenteile aus dem Iran, die für die Huthi-Rebellen gedacht seien. Das Segelschiff mit den Teilen wurde den Angaben nach versenkt, während bei den 14 Besatzungsmitgliedern völkerrechtliche Verstöße überprüft würden. Erste Analysen deuteten an, dass die gefundenen Komponenten für Marschflugkörper und ballistische Raketen auch bei den Angriffen auf Handelsschiffe genutzt worden seien.

Habeck sieht keine Lieferketten-Probleme trotz Huthi-Angriffen im Roten Meer

Nach den bisherigen Angriffen, zum Beispiel auch auf ein Containerschiff der deutschen Reederei Hapag-Lloyd, meiden viele großen Reedereien das Rote Meer. Dort und über den Suezkanal laufen normalerweise ungefähr zehn Prozent des Welthandels. Der Umweg über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas bedeutet auch Lieferverzögerungen und erhöhte Transportkosten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck warnte aber vor zu großer Panikmache bei befürchteten Turbulenzen im Welthandel. Der Grüne sieht trotz Verzögerungen der Lieferungen und der Spannungen im Roten Meer jedenfalls keine größeren Lieferketten-Probleme für die deutsche Wirtschaft. Bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte Habeck am Dienstag: „Alle sagen mir, das renkt sich wieder ein.“ Auf Verzögerungen könne man sich einstellen und auch die Transportkosten würden keine massiven Probleme bringen.

Auch interessant

Kommentare